Der Realität auf den Leim gegangen
30. November 2010 - 21:47 Uhr21.9.0 07:38 Realitäten verschwinden. Und zwar schneller als ich dachte. Ich meine jetzt nicht, dass ich geträumt habe, wie ich mit einem Gewehr bewaffnet durch ein bayrisches Dorf lief, als dort der amerikanische Präsident zum Staatsbesuch war, ich jedoch eder Leibgarde noch Lebenstrachter. Vielmehr meine ich die Realität, die man beim anschaun einer Folge Pumuckl beobachten kann. Mir scheint, als wäre die Lebensrealität der Menschen, die sich da finden, fast vollständig verschwunden.
Gut, da gibt es diese Nebenrollen mit den typischen 80er-Anklängen. Um die ist es sicher nciht schade, das war ja auch ein merkwürdiges Jahrzehnt.
5.11.0 21:32 JazzJazzJazz Verschwunden sind diese städtischen Urtypen. Das handschlägig-verbindlich-gemütliche Werkeln. Meister Eder lässt grüßen. Was hat der nicht stundenlang an irgendwelchen hölzernen Versatzstücken herumge – ähm – speitelt und -geschliffen. Dann kam der Kollege Handwerksmeister vorbei, um ein Pläuschchen zu halten, nebenbei klärt man noch Details über ein gemeinsames oder zusammenhängendes Gewerk.
Lebensrealitäten aus einer versatzstückig surrealen Kinderserie zu holen, mag merkwürdig anmuten, allerdings trägt das schon, insofern die zugrundeliegenden Archätypen ihre Weltpräsenz verloren haben, bzw. deren Ausprägungen.
Real zu existieren scheint diese Lebensweise noch in italienischen Kleinstädten, wo sich am früheren Abend die Gesamtbesetzung ältererr Herren und Ladengewerbetreibender am zentralen Platz des Ortes trifft, zum Abendausklang und für ebendiese schon erwähnten Präusche, es aber genauso möglich ist, mehr oder weniger unwillig, einzelne noch in ihren – freilich noch nicht abgeschlossenen – Laden zu bewegen.
Diese Kultur der Gelassenheit – sicherlich zwar immernoch millieuabhängig auch hier anzutreffen – muss, so man dem Zeitdokument diesbezüglich Glauben schenken möchte, auch hierzulange – allen internationalen Stereotypengerüchten [sic!] – verbreitet vertreten gewesen sein. Sie gilt es wiederzubeleben, kultivieren, wiederentdecken und zu nutzen. Das kann nicht schlecht sein.