Archiv für März 2007


Overdressness

31. März 2007 - 20:21 Uhr

31.3. 20:21 inzwischen weiß ich, dass es ihn gibt Boah, das muss ich erzählen! Das war wohl die schnellste Aktion ever, dass ich einen richtig seltsamen Spitznamen verliehen bekommen habe. Ich bin alsoh (mal sehn, wie das ausschaut) mit zwei Flaschen Wein (und einer Plastikflasche Wasser) vom Bahnhof nach Hause unterwegs. Eben mit der 3er eine Station und dann umsteigen. Diese zwei Weinflaschen, mit denen in der Hand ich mich aus Umsteigegründen zur letzten Tür begab, veranlassten – wobei zu klären wäre, warum man so viele seltsame Blicke zu ernten hat, wenn man eine – wohlgemerkt verkorkte – Weinflasche in der Hand trägt, in der Öffentlichkeit – die dort befindlichen Amstel-Dosenbiertrinker, mich anzusprechen.
Irgendwas vergleichendes erst, 21:05 Döner gegessen; der momentane Zustand – nach der ersten (vorhin nicht mit aufgezälten) anteiligen Flasche Wein –, man sieht es an der Schrift, als cremig bezeichnen lassen[sic]. dann ich könne doch ne Flasche öffnen. Meine Erklärung das führte zu nichts, da ich gleich wieder umstiege, wurde damit gekontert, dass das bei ihnen genauso sei. Letztendlich sind wir bei meiner Beteuerung verblieben, dass ich die Flasche geöffnet hätte, wären sie in meine Richtun gefahren und nicht in die Gegenrichtung. Dass es auf eine Privatparty ginge. Bei mir ja auch, vielleicht noch auf dieselbe, da ich ja vor[unleserich] heimführe, wegen Umgewandung aufgrund Overdressness. Ich sei ja in schwarz-weiß unterwegs. Was als Erwiderung hervorrief, ob ich denn Priester sei. Dann mit dem Zusatz, ich sei hoffentlich Priester einer Nudistensekte, der doch später tatsäclich noch auf die selbe Party käme und zwar mit seiner Gemeinde. Find ich ne gute Konstruktion. Zumal in der Zeit. So inetwa endete dies. Fast.
Denn was mich zu dieser Begeisterung führte – scheiß Formulierung – war, dass etwa drei Minuten später, kurz vor Einfahrt derer Straßenbahn ein Schrei quer über den – bedenke die Zeit – gut besuchten, auch mit tagtauglicherem Publikum, Königsplatz ging: “Nudistenpriester! Sehr zum Wohlsein.” oder so.

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Entspannt

3. März 2007 - 11:06 Uhr

3.3.7 11:06 Gestern abend wars ganz lustig. Er war plötzlich einfach dabei. Und er konnte es genießen. Und da er Vertrauen hatte und die Situation entspannt war, konnte ich ihm seine Unangenehmheiten bekämpfen.
Er hat mir einfach vertraut. Das war auch wichtig. Ich hab mir die Gedanken gemacht und er sollte sich einfach ergeben. Und wenn er anfing, sich Gedanken zu machen, genügte es, dass ich ihm sagte, er solle es mir überlassen.
21:05 Es war schön mitanzuschaun. Denn er durchwanderte viele Phasen die ich doch achsogut kenne. Alle Muskeln [?] zugen irgendwie. Die Augen wurden rot. Wobei ich sagen muss, dass sich das, was ich diese charakteristischen roten Augen nenne etwas anderes ist als eben nur rote Augen.
Der Blick wird etwas dämlicher, die Augen etwas glasig – was von der wie ich glaube eingeschränkten Sekretproduktion herrühren mag, außerdem werden sie rot – was sehr wahrscheinlich daher rührt. Außerdem wurde seine Gesichtshaut kalt und – mitsamt der Lippe – aschfahl.
Das war so dieser Zustand, 7.3. 15:00 der einen unheimlich bremst und der auch 16.3. 21:04 so richtig unangenehm ist.
Wobei – unangenehm – ist er per se unangenehm, oder macht ihn die Erfahrung, die ihn als Grundlage für richtig schlechte Entwicklungen kennt, unangenehm?
Das ist aber doch garnicht der Punkt. Es geht nämlich um mehrere Abwägungen. Und zwar solche, die an diesem Abend stillschweigend getroffen wurden. Die entscheidendste war wohl, dass nach dem Trinken zur Inhalation übergegangen wurde. Das ist ja bekannter- wie wohl auch erwähntermaßen 16.3. 23:54 nicht gerade optimal. Eigentlich aber noch wichtiger, da nicht nur in die Rezeption des Erlebnisses hineinspielend, war die Tatsache des stark beschränkten Zeitrahmens bestimmt von der Abfahrtszeit des letzten Busses, den zu nehmen [~] vereinbart war.
Es war nicht einfach, sich darüber hinweg dafür zu entscheiden. Die interne Auflage war also, niedrig zu dosieren; Einschränkung dessen der erwünschte Eintritt einer knapp über der Wirkschwelle liegenden Wirkung. Das beinhaltete natürlich vielerlei Unwägbarkeiten. Unbekannte notwendige Dosis am Hauptversuchskandidaten; schwer schätzbare Potenz des Präparats; unter beiden Vorbedingungen schwer abschätzbare Wechselwirkungsdimension mit dem Alkohol.
17.3. 9:14 Chorprobentag Die andere schwere Entscheidung war erst später zu treffen, dann aber drängte sie sich auf. Es war erstmal keine Entscheideung sondern erst mal ein fettes Brainstorming. Das war die Aschfahl-Geschichte in Verbindung mit dem Busfahrplan.
Was war zu tun. So nach Hause war eigentlich nicht möglich, allein eigentlich erst recht nicht.
Die verbleibende Zeit schmolz dahin.
Ja gut, keine Ahnung, ob es noch andere Möglichkeiten gab, etwa zu versuchen, die Fahrplan-Angelegen [sic] zu verbiegen 10:52 oder ähnliches.
24.3.7 13:57 Mag der Teufel kochen, was er will, ich esse nunmal gerne.
Aber, um aufs Thema zurückzukommen, es war einfach die pragmatischste Lösung, die Situation zu stabilisieren und weiterführende Entscheidungen zu vertagen. Und es machte Spaß. Es wurde größtmögliche Ruhe erzeugt, die sich dann auch selbstverstärkend im inneren breitmachte. Konsequenzen ausblenden ist eine Technik, die noch genauer untersucht werden muss. Und wenn sie nicht gestorben sind, bin ich weiterhin gezwungen, mir irgendeinen Scheiß aus den Fingern zu saugen.
22:09 Das mit den Tricks ist noch ne andere Sache. Es ging einfach darum, dass man sich ja stillschweigend einig war mit der Rollenverteilung, also auch mit der Vorgehensweise. Und dann meint Versuche, die körperliche Verfassung zu verbessern oder zu erhalten und gleichzeitig noch ein interessantes Genußprogramm zu bieten, als Tricks zu bezeichnen, stößt jetzt nicht gerade auf Begeisterung. Nur, wie so oft wird wohl entscheidend sein, wie man das Wort belgt. Nur klingt mir Trick ein wenig zu unehrlich, hinterlistig

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