Archiv für Januar 2009


Nennt mich Asperger

29. Januar 2009 - 19:03 Uhr

Ich hab aus Langeweile mal ein paar Psychotests im Internet gemacht. Das Ergebnis war wie ich erwartet habe, ich bin ein möglicherweise Computersüchtiger nicht Essensgestörter extrem mit seinem Leben zufriedener Mann, der möglicherweise Testosteronmangel, erektile Dysfunktion, eher unwahrscheinlicher Boarderlinepersönlichkeitsstörung und Depressions und so gut wie keine Angst- und Panikstörung hat, aber – und darauf bin ich besonders stolz – einige Verhaltenscharakteristika zeigt, die auch an Asperger-Patienten (Autismus) beobachtet werden. Da die meisten Ergebnisse leider aufgrund einer technischen Panne verschwunden sind, folgt im Anschluss nur meine Asperger-Diagnose:

Sie zeigen einige Verhaltenscharakteristika, die auch an Asperger-Patienten beobachtet werden.

Dies mag Zufall sein, möglicherweise haben Sie aber auch schon sehr früh in Ihrem Leben die Erfahrung gemacht, daß es manchmal besser – und ‘sicherer’ – ist, sich zurückzuziehen und Ihre Umwelt aus der Distanz zu betrachten. Es gelingt Ihnen jedoch meistens sehr gut, diese Mauern um sich herum in Momenten, in denen dies erforderlich ist, einzureißen und auf andere zuzugehen, ja viele Menschen dürften Sie sogar als sehr angenehm und erfreulich offen erleben.

Vielleicht spüren Sie Ihre leichte (normalerweise kaum merkbare) Kontaktstörung vor allem dann, wenn es darum geht, sich für Sie wichtigen Personen (z.B. Ihrem/r Partner/in oder im Beruf) zu öffnen oder eigene Positionen nachdrücklich genug wahrzunehmen. Da verläßt Sie dann mitunter von einer Minute auf die andere die Energie und Sie ziehen sich zurück – was die anderen dann oft als ‘unnahbar’, ‘glatt’, ‘verstockt’ oder gar ‘kalt’ interpretieren mögen. In diesen Situationen ist es weder für Sie leicht, sich wieder zu öffnen, noch schaffen es die anderen, Sie aus Ihrer inneren Zuflucht zu locken.

Sollte es sich dabei um immer wiederkehrende, typische Situationen handeln, ist es Ihnen sicherlich gut möglich, daran zu arbeiten und Ihre inneren Mauern selbst in diesen schwierigen Schlüsselsituationen Stück für Stück abzubauen. Sie selbst können sicherlich gut einschätzen, ob als Unterstützung dafür eine begleitende Psychotherapie (in Form einer Einzel- oder Gruppentherapie) sinnvoll sein könnte oder ob Sie diesen Weg lieber allein gehen wollen.

Kommentieren » | Allgemein

Ausgewürzt

28. Januar 2009 - 15:20 Uhr

Jaja, Spice gibt es nicht mehr. Schade eigentlich, denn ich hatte bis jetzt noch nicht mal Lust, es zu probieren. Es war ja klar, dass da was nicht stimmen kann. Und dann hab ich noch ein Video mit Christian Rätsch gesehen, der auch nicht wußte, was es hätte sein können, das macht vorsichtig.
Aber nett anzuschauen ist es ja immer, wie souverän die Politik damit umgeht. Da muss man tatsächlich wieder einen Eilantrag auf Verbot einer Substanz machen und so. Das ist ähnlich professionell wie diese riesen Abgasplaketten, mit denen man die Windschutzscheiben von Autos vollklebt, anstatt dass man die ASU- oder HU-Plakette mit einer weiteren Information versieht…
Jetzt hat doch die Caritas einen Vorkongress zum internationalen Drogenkongress (Neuverhandlung internationaler Drogenpolitikansätze) der UN geschalten und schonmal zu Anfang festgestellt, dass der seit den 70ern gepflegte Repressionsansatz gescheitert sei. Ein wahres Wort. Zu diesem Thema hab ich dann ein Interview mit der deutschen Drogenbeauftragten Bätzing im Radio gehört, das durch eine absolut wortverhülste Ignoranz gegenüber den gestellten Fragen eine Kombination aus einerseits Inkompetenz und andererseits vollständigem Fehlen von Bereitschaft zum selbst geforderten Umdenken offenbart. Ich versuche, im folgenden einige Stilblüten mit einer kommentierten Zusammenfassung zusammenzutragen:

Frau Bätzing meint, eine Kehrtwende in der Drogenpolitik sei nötig, im März werde über die 10-jährige Erfahrung mit einem UN-Programm zur Reduzierung des Angebots und der Nachfrage nach illegalen Drogen, der Beseitigung des Anbaus von Drogenpflanzen und zur Annäherung an das Ziel einer weitgehend drogenfreien Welt. Die Erreichbarkeit des Ziels stellt sie ja selbst schon infrage und ich möchte zusätzlich noch bezweifeln, ob das Ziel überhaupt erstrebenswert ist, auf die zukünftige friedliche Eintracht der gesamten Menschheit mit einer Seltersflöte anzustoßen.
Es gebe noch immer Drogenpflanzenanbau in Afghanistan, außerdem Vorläufersubstanzen, was auch immer das heißen mag, das heiße, es gebe immer noch sehr, sehr viel zu tun, weil es sei lange ein Krieg gegen die Drogen geführt worden, anstatt die Probleme zu verstehen, die hinter dem Konsum von Drogen steckten. Also von daher sei da einiges noch zu tun. Aha, weil man endlich verstehen will, was hinter dem Drogenkonsum für Probleme stehen, muss man sich mit dem Drogenanbau in Afghanistan eingehender befassen, was der Krieg gegen Drogen natürlich nicht getan hat, der ja vornehmlich Coca-Pflanzen in Bolivien bombardiert hat.
Auf die Frage, ob das heiße, die seit den 70ern verfolgte Politik, die sich auf Strafverfolgung konzentrierte, sei gescheitert, lautet die klare Antwort: “Also seit den 70er-Jahren gibt es die Strafverfolgung, das ist korrekt, und seit 1998, also seit etwa zehn Jahren, gibt es einen ausgewogenen Ansatz.” Bei dem gehe es um Angebots- und Nachfragereduzierung, diesen müsse man noch stärker ausbauen. Es gehe hier darum, die Armut in diesen Ländern zu beseitigen, nicht einfach Drogenpflanzen rauszureißen oder nun Drogenhändler zu bestrafen. Dann gelänge es uns auch, den Drogenanbau zu reduzieren. Gut, jetzt wird mir also langsam klarer, was man mit Nachfragereduzierung meint.
Und die internationale Rolle Deutschlands dabei bis jetzt? Deutschland sei sich der Probleme dort und vor allem der Verantwortung, zu ihrer Lösung beizutragen ganz, ganz (ach, wie putzig!) bewusst. Wir kümmerten uns darum, erst gar keine Gründe entstehhen zu lassen, Drogen konsumieren zu wollen. Wer soll das nicht wollen sollen? Der Afghane? Der Deutsche? Wir hätten selbst ein differenziertes Hilfesystem für diejenigen, die von Drogen abhängig geworden sind, Dein Freund und Helfer, es folgen ein paar Worte zur Entwicklungshilfe, die armutsbedingte Drogenanbauabhängigkeit zu beseitigen um “vor allen Dingen diesen Menschen auch wieder Chancen zur Teilhabe an einem menschenwürdigen Leben zu geben”. Merke: Drogenbauern führen ein Menschenunwürdiges Leben. Dann haben die Bolivianer also einen Drogenbauern zum Staatschef gewählt, um ihn aus der Abhängigkeitsspirale zu ziehen. Ein bewundernswertes Volk! Weiter noch: Deutschland fördert Bekämpfung des milliardenschweren illegalen Drogenhandel und Bildungs- und Infrastrukturprogramme.
“Und gibt es da bis jetzt Erfolge?” ~ “Ja, es sind auch dort Erfolge zu verzeichnen. Wie gesagt, in kleinen Schritten, das muss man ehrlicherweise und nüchternerweise auch sagen, aber es hat sich ein anderes Bewusstsein gebildet, und immer mehr Länder verfolgen eben auch diesen Ansatz. Und wenn wir hier gemeinsam an einem Strang ziehen und uns realistische Ziele setzen und wirklich das Problem bei den Wurzeln packen, dann werden wir auch hier weitere Erfolge zu verzeichnen haben.”
Realistische Ziele, stimmt, das hatten wir vorhin schonmal, Wurzeln glaub auch, Erfolge, ähm, war das nicht der Anfang vom Gespräch?
Nachfrage nach Crystal Meth sei international gestiegen, auch in Deutschland? – Bei uns greife ein umfassender Ansatz von Prävention und auch von Beratung und von Behandlung, von Überlebenshilfen. “Und deswegen können wir hier feststellen, dass zum Beispiel Methamphetamin bei uns noch keine Rolle spielt, hab ich mich verhört, oder sagt sie wirklich “noch”?. dass dort der Konsum nicht gestiegen ist, weil eben hier wirklich dieser umfassende Ansatz greift.” Weil der umfassende Ansatz greift können wir feststellen, dass der Ansatz greift und es sich nicht bei den auch angeführten stagnierenden Zahlen der anderen Sparten um natürliche Schwankungen handelt. Geschenkt, denn es wird noch besser.
“Ist dabei die Entkriminalisierung der Konsumenten auch ein wichtiges Element?” ~ “Ja, also bei uns ist es vor allen Dingen wichtig, dass wir bestrafen vor allem den Drogenhandel und dessen wirklich, ich sag mal skrupellosen Profiteure. Wir bestrafen nicht die abhängigen Menschen, Entweder es gab eine unbemerkte revolutionäre Gesetzesänderung oder Strafe ist ein sehr dehnbarer Begriff sondern für diese abhängigen Menschen haben wir Hilfsangebote, vollkommene Freiwilligkeit garantiert, von drogenfreien Therapien bis hin zu medikamentengestützten Behandlungen, wie Methadonbehandlung oder auch das Modellprojekt der heroingestützten Behandlung für langjährige Abhängige. Weil diesen Menschen hilft jetzt nicht Ideologie oder reine Strafverfolgung, was, es gibt doch eine Strafverfolgung, oder reden wir jetzt von, ich sach mal skrupellosen Profiteuren? sondern eine wirklich medizinische Behandlung. Und diesem Ansatz haben wir uns verschrieben. Naja, das klingt echt unheimlich fortschrittlich und wie eine echte Kehrtwende, also wir gehen in die Quellenländer, machen die Felder kaputt, bringen dem Bauern bei, dass es klüger ist, Weizen anzubauen, als Pils, und zuhause nehmen wir Drogenhändler fest und sagen den Leuten dass es nicht gut ist, Drogen zu nehmen und bestrafen tun wir sie ja eh nicht. Weil das ja auch nicht hilft. Dann können wir ja langsam zum Schluß kommen.
“Caritas International sagt ja als Veranstalter der Konferenz über neue Wege in der Drogenpolitik, die heute in Berlin beginnt, dass es eine Welt ohne Drogen nie geben wird. Verabschieden Sie sich auch von diesem Ziel?” ~ “Gut, man muss wirklich realistisch sein. Wir wollen zwar, dass Menschen nicht abhängig werden von Drogen und auch dass der missbräuchliche Konsum zurückgeht, aber wir müssen davon ausgehen, dass es schwierig ist, wirklich eine vollständige Abstinenz vom Drogenkonsum zu erreichen, eine rauschfreie, eine drogenfreie Welt. Heißt das jetzt ja oder nein? Es ist sehr edel, zu wollen, dass Menschen nicht abhängig werden, aber muss man eine vollständige Abstinenz erreichen? Dieser Satz, der die ursprüngliche Frage klären sollte, enthält keine Aussage. Das wäre wirklich nur möglich zu einem sehr, sehr hohen Preis, der Einschränkung von Freiheitsrechten. Den zahlen wir doch gerne! Aber wir wollen dennoch eine deutliche Reduzierung von deren Verfügbarkeit, und wir wollen eine deutliche Reduzierung des Konsums, allerdings mit Mitteln der Kontrollen, der Aufklärung, der Stärkung von Lebenskompetenzen, nicht mit Mitteln des Zwangs und nicht mit missionarischem Eifer. Nichts ist geschützter vor der Verwechselbarkeit mit missionarischem Eifer, als die Forderung nach einer drogenfreien Welt und auf die gefahr hin, mich zu wiederholen, bestätige ich gerne ein weiteres Mal, dass bei uns von Zwang ja keine Rede sein kann. Und darüber besteht hier in Deutschland Konsens, und auch hier ist unser übergreifender Ansatz sicherlich das richtige Instrument.” Ähm,…, ach, was solls, danke fürs Gespräch!

1 Kommentar » | Politisches

Klassentreffenserkenntnis II

26. Januar 2009 - 18:20 Uhr

26.1.09 18:20 Auf dem Weg zur IHK. Ich muss mir wohl einen neuen Füller kaufen oder diesen nochal gründlichst reinigen. Vergiss den Leichtsinn nicht! Klassentreffenserkenntnis II. Ich glaube, ich muss mich etwas korrigieren. Ich bin wohl doch arrogant und dafür ignorant. Das ist eine gewisse Erleichterung. Ich habe nämlich festgestellt, dass ich mich wohl doch einigermaßen selektiv unterhalten habe. Das ist mir nur bei der letzten Betrachtung nicht aufgefallen. Ich habe mich so ausgiebig schon mit Leuten unterhalten, die mir früher mal wichtig waren oder sind, mit denen ich viel Spaß hatte und viel Zeit verbracht, oder, die sonst irgendwie interessantes zu berichten hatten. Es beschleicht mich zwar trotz meiner Erleichterung über meine Arroganz das Gefühl, mich für 18:42 sie rechtfertigen zu müssen, aber ich denke das ist nicht nötig und zwar aus verschiedenen Gründen. Am wichtigsten ist, dass ich das jetzt nicht will, am zweitwichtigsten – und das fungiert als echte Begründung -, dass das Wort wohl einfach im allgemeinen einen anderen Touch hat, als ich ihn hier verschärfend verwende.

Kommentieren » | Allgemein, Buch II

Die Namen der Dinge

18. Januar 2009 - 01:58 Uhr

17.1. 25:58 [außerdem privater Fremdeintrag über die gesamte Seite, der mit “Alice im Wunderland” ergänzt wurde] Was hab ich richtig gemacht, wenn ich mitgeteilt [sic], dass Zapatas de Deporte vorhanden sind.
Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich tatsächlich irgendetwas geleistet habe oder es sich nur um einen Zufall handelte, einen folgenschweren, wobei sich das auch erst noch zeigen muss. Ich muss korrigieren, ich glaube, ich hab eher was richtig gemacht, was eine gweisse Ernstnahme und Ehrlichkeit betrifft. Ich werde mir das genauer anschauen, aber definitiv nicht, um das näher zu ergründen, sondern, weil ich es will.
Es ist lediglich noch wichtig zu erwähnen, daß Dinge ihren Namen haben, und daß genau das der Grund ist, Dingen einen Namen zu geben. [Notiz] Leichtsinn ist das Stichwort

Kommentieren » | Allgemein, Buch II

Kunst und Handwerk II

17. Januar 2009 - 13:37 Uhr

17.1. 13:37 Wie schon im Kommentar zum letzten Eintrag zu diesem Thema anklang, gibt es zwei Möglichkeiten, wie Kunst zu Kunst wird. Durch den Künstler oder durch den Rezipient.
Wobei einfach der gemeinsame Nenner besteht, dass, tja, für sie aus der Herstellung oder der Aufnahme Emotionen generiert werden, die sie haben möchten.
Folglich ist der Kunstbegriff, wen wunderts, etwas sehr subjektives. Und um zu einer Objektivierung zu gelangen, wird man entweder einschränken und damit ein wenig verfälschen müssen oder die Allgemeinheit der subjektiven Kunstbegriffe aufsummieren. Für eine persönliche Haltung zur Kunst empfielt sich wohl, sich auf seinen Geschmack zu verlassen und gleichzeitig zu überlegen, was ein komplett unterschiedlicher Geschmack von etwas gesehenem halten könnte.
Eine zweite erwähnte Eigenschaft möchte nochmals kurz genannt werden: Künstlichkeit. Das Objekt – es muss nicht stofflich greifbar sein – muss in irgendeiner Weise einem Produktionsprozess unter Beteiligung eines Menschen unterworfen gewesen sein. Das ist leicht zu erreichen und so gut wie immer der Fall, hier nur nochmal der Vollständigkeit halber gesagt.
~18:17 Ich hab die Tilde die letzten Male fälschlich verwendet, auch diesesmal, sie war nämlcih zur Unterscheidung gedacht, ob ich scon wieder schreibe oder ob ich noch schreibe. Zusammenfassend ist also Kunst etwas vom Menschen gemachtes, was bei einigen Menschen gewünschte Emotionen hervorruft. Und wahrscheinlich müssen auch die Leute, die wünschen nicht identisch mit denen sein, die die Emotionen kriegen. So funktioniert wohl schockierende Kunst. Das ist jetzt mal vorerst eine recht passable Definition, allerdings sollte sie noch mindestens so weit frisieren, daß Kokain keine Kunst ist. Bei einem guten Blowjob bin ich mir nicht sicher, aber gefühlsmäßig gehört er auch ausgenommen.

Kommentieren » | Buch II, Kulturelles

Inselplätze

15. Januar 2009 - 23:42 Uhr

Wer weiß, wie man dort hinkommt, dem reicht eine Insel.
psycho

Biene auf Koks-Turkey studiert nicht gern [Danke für die Mitteilung!]

Ich überlege gerade, ob ich nicht doch wieder aufhören soll, die Links hier direkt in den laufenden Blog zu hängen und erneut beginnen soll, die Inselplätze-Seite zu pflegen. Es kommt mir nämlich ständig so vor, als käme es einem so vor, als hätten die Links irgendetwas mit dem Text zu tun, was sie nicht haben. Auf der anderen Seite bekommt man so natürlich keine Info bei Neuerungen. Sehr schwer. Ich werde mich bei Änderung nochmal gesondert mitteilen.

Kommentieren » | Linkisches, Quotenhaltiges

Handwerk und Kunst

15. Januar 2009 - 11:50 Uhr

13.1.2009 9:01 HS IV Ich hab noch was wichtiges vergessen: Es gab im Hostel mal eine sehr interessante Diskussion zum Thema Abgrenzung von Handwerk und Kunst. Also auch kunstvolles Handwerken bzw. handwerkliche Kunst. ~10:01 Ph-Nord Mal sehen, ob ich die wesentlichen Positionen noch hinreichend zusammenkriege.
Kunst entsteht dadurch, dass sich Leute drüber unterhalten contra Kunst entsteht durch die persönliche Haltung des Kunstschaffenden zu seinem Werk.
Kunst muss mit Perfektion im Handwerk einhergehen contra Leinwandscheißer.
Es ist sehr schwer, diese Widersprüche aufzulösen, da jede Betrachtung ihre Berechtigung hat. Die Einordnung als Kunst erst durch gewisse Öffentlichkeit ist insofern problematisch als durch sie ja per definitionemm potentielle Kunst keine Kunst ist. Das kommt mir merkwürdig vor, allerdings muss man auch sehr genau über den Sachverhalt mit dem Schaffenden sprechen, also mit seiner Haltung zum Werk. Das allein kanns auch nicht sein. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich mal einer eine Sache aufzeichnet, um sie besser zu verstehen oder nicht zu vergessen, also definitiv ohne künstlerischen Anspruch, dann aber diese Zeichnung nachträglich als eines der größten Werke des, was weiß ich, lithographischen Symbolismus gesehen wird. Es wäre also doch Kunst.
Ist die Frage, ob es dann auch Kunst geben kann, von der keiner je wußte. Ganz einfach, nehmen wir unsere Zeichnung des lithographischen Symbolismus, nur dass sie diesmal der Zeichner, gleich nachdem er sie geschaffen hatte, weil er dann kapiert hatte, was er wollte, vernichtete.

5 Kommentare » | Buch II, Kulturelles

Nochmal Wahllisten

7. Januar 2009 - 11:26 Uhr

Ich hatte ja eigentlich gehofft festzustellen, dass totales Kumulieren, Panaschieren als die gangbare Lösung herausspringt, musste allerdings feststellen, dass sich daraus doch sehr große Probleme ergeben.
Das zentrale Problem ergibt sich aus der schieren Anzahl an Personen, die sich zu so einer Wahl stellt und über die man dann was wissen müsste. Und schon allein, wenn man sie nachwievor auf Parteilisten bündelte und somit auch vorselektierte, wäre ein ernsthafter Versuch, seine eigene Liste zusammenzuwählen ziemlich schwer.
600 Abgeordnete, jeder Platz von jeder Partei mit einem Vorschlag versehen, vereinfacht 5 Parteien, macht schon mal 3000 Namen auf dem scheiß Wahlzettel. Und was will ich denn erreichen?
Man merkt sich doch meistens nur ein zwei zehn besondere Personen, die man irgendwie gut findet im politischen Geschehen. Auf welcher Vermutung diese Einschätzung fußt, ist nicht von Belang. Wenn wir jetzt noch davon ausgehen, dass das bei vielen Leuten die gleichen Personen sind, wie diese Personenranglisten immer nahelegen.
Stellten wir also jetzt den Wählern die Aufgabe “wählen sie 10 Personen aus, denen sie für die kommenden paar Jahre die Entscheidungsgewalt im staatlichen Handeln anheimgeben wollen”, kriegen wir wahrscheinlich 30 Namen ausgespuckt. Von der Mehrheit. Alle anderen kriegen keine Stimmen. Von der Mehrheit. Aber von den Minderheiten. Würden wir also dann ein Parlament aus 100 Leuten aus den 10er-Stimmen der Bürger zusammenbauen, wäre es zu 70 Prozent mit Idioten.
Jedoch mit dem gravierenden Unterschied zu jetzt, dass diese Idioten extreme Idioten sind. Das funktioniert also nicht.
Jeder Bürger muss also einen kompletten Parlamentsbesetzungsvorschlag machen, aus dem man dann Mittelwerte bildet. Das bringt uns der Einfachheit halber wieder auf die Parteilisten. Nur entsteht dadurch wieder das Problem der Listenkompetenz. Diese beinhaltet Macht. Diese ist zu vermeiden. Man kommt wohl doch nicht am Kumulieren und Panaschieren vorbei. Das politische Personal wird also als Gruppe von Einzelpersonen betrachtet und diese in Wahlvorschlägen zusammengefasst.
Nur ganz so ist es eben nicht. Das Personal kategorisiert sich selbst und gruppiert sich, um dann wieder als Gruppe einen Personalvorschlag zu unterbreiten. Dass dieser nicht wirklich auf Kompetenz sondern zuallererst auf die vorangegangene Selbstkategorisierung. Wenn also einige Genitalpiercer die Partei der Genitalpiercer gründen, wird deren Vorschlag, wohlgemerkt für die Besetzung des gesamten Parlaments, vor allem darauf basieren, ob die Personen gerne Nägel in der Hose haben, aber über dieses der Tatsache keine Rechnung trägt, dass es sich um eine Ausgewogenheit verschiedener Kompetenzen und Befähigungen handeln sollte, die ein legislatives Gremium bevölkern.
Damit kommt man doch relativ direkt zu dem Gedanken, dass Parteilisten nicht zu trauen ist (nicht neu so als Erkenntnis in diesem Beitrag), hat aber vorher bereits feststellen müssen, dass es wohl nötig ist, Listen bereitzustellen.
Das führt uns zu der Frage, wo man denn noch Listen herbekommen könnte. Aber Gruppen kann man einfach nicht vertrauen. Trotzdem denken wir nochmal drüber nach. Wie wärs mit dem Medien. Gerne würde ich irgendwo Ulrich Wickerts Wahlvorschlag wiederfinden. Der wird nicht mehr banane sein, als die ganzen Parteilisten, hätte wohl dementsprechend auch nicht weniger Berechtigung, auf dem Wahlzettel aufzutauchen. Das gefällt mir.
Aber mir fällt noch nicht ein, wo man die Grenze ziehen kann. Denn mit Ulrich Wickerts Wahlvorschlag zieht gleichzeitig Stefan Raabs auch mit in den Wahlzettel ein. Das ganze wird mir auch langsam zu dumm. Je mehr man sich verkopft, desto mehr wird das ganze zu einem Dilemma.
Ich fasse jedoch zusammen. Listen sind wohl unumgänglich. Listen dürfen nicht unumstößlich sein. Bei Bedarf muss der Wähler bis ins Detail die vollständige Kontrolle über seine Stimmabgabe haben. Es sollte auch über zusätzliche Mechanismen der Eindämmung von hierarchischen Strukturen, die mit der Entstehung offizieller (also Wahlgezettelter) Listen zu tun hat.
Achja, und außerdem sollte man das Parlament wohl verschlanken. Warum so viele Abgeordnete?

2 Kommentare » | Polito-Programmatisches

Schön Abendessen

2. Januar 2009 - 14:04 Uhr

2.1.2009 14:04 Flugzeug Wir waren nicht beim saufen. Aber beim Thai oder was das auch immer war. Das war aber kein Restrurant, sondern vielmehr eine Imbissbude, besser Bistro oder so mit einigen Sitzplätzen. Nicht schlecht war das Essen aber trotzdem. Mal davon abgesehen, dass wir nicht alles bekommen haben, was von uns (wahrscheinlich) bestellt wurde und wir uns bei manchen Sachen nicht sicher waren, ob es das richtige war – bei mir kam beispielsweise statt Lamm mit 5-Gewürze-Soße und Reis Hühnchen, scharf, mit Glasnudeln an – war es eigentlich wirklich lecker. Sehr schade, dass es dort keinen Alkohol gab, denn wir waren ja schön zum Abendessengehen undkombiniertem Ausgehen (oder eben anschließendem) aufgebrochen; auch, dass ich erst nachdem ich mein Cola hatte bemerkte, dass es grünen Tee gegeben hätte. Eigene Interpretation ist das Stichwort

Kommentieren » | Allgemein, Buch II

Silvester

1. Januar 2009 - 13:07 Uhr

1.1.2009 13:07 Hostel Der Jahreswechsel ist vollbracht. Wir haben den Silvestertag recht angenehm beseitigt. Nach langen Fußmärschendurch die Stadt; dann im wesentlichen Praga, war lediglich der gravierendsde Fehler, im allergrößten Carrefour einkaufen zu gehen, den wir gefunden haben. Das hat uns mehr als ne Stunde gekostet im Endeffekt – und das an der Kasse größtenteils.
Abends war dann die krasse Menschenauflauf-Böller-Saufparty in der Straße vom Kulturpalast richtung Plaza Konstitutionicky. Wo irgendwie vorne im entböllerten entflaschten Bereich so Bands spielten. Eine recht ergebnislose Suche führte uns dann danach zu Zwei Clubs – eine Adresse”, einem wunderbar ranzigen Schuppen nicht weit von unserem Hostel. So mussten wir doch nicht in dieses seltsame Cafe versuchen zu gehen, vor dessen Eingang man den ladylikesten Versuch sehen konnte, sich auf den Rock zu kotzen. Also genauergesagt, war das auf den Rock kotzen kein Versuch bzw. ein geglückter, dabei ladylike auszusehen, war auch nicht vollends stümperhaft angepackt; die Frau behielt eine eindrucksvolle Contenance.
20:00 Hostel, kurz vor Abmarsch Eine Besonderheit über das diesjahreszeitige Warschau muss noch erwähnt werden. Es wird um 16:00 dunkel. Das ist besonders tragisch, wenn man erst um 13:30 das Haus verlässt, weil verkatert, trotzdem aber sightzusehen noch plante. Und knackig kalt ist es geworden. Hatte uns das Wetter tagsüber mit milder Kälte, frischer Luft und Sonnenschein verwöhnt, sobald wir das Haus verlassen hatten (das war auch schon mal früher dieser Tage), und diesig wars auch mehr als letztens.
Gerade eben hat sich der Plan, in den JazzClub um die Ecke zu gehen, daran zerschlagen, dass er geschlossen hat. Das einzige (nach meiner Erfahrung) verdammt weit verbreitete länderübergreifende Phänomen.

Kommentieren » | Buch II