Archiv für September 2005


Trotz dem alten Drachen

28. September 2005 - 20:30 Uhr

28.9. 20:30 Trotz, trotz dem alten Drachen,
trotz dem alten Drachen, trotz
dem Todesrachen,
trotz dem Todesrachen, trotz
der Furcht darzu, trotz,
trotz, trotz,
trotz der Furcht darzu, Tobe,
tobe, tobe Welt
und springe
tobe Welt und springe, ich
steh hier
und singe,
ich steh hier und singe,
in gar sichrer, sichrer Ruh
in gar sichrer Ruh in gar sichrer Ruh, in gar sichrer Ruh.
Gottes Macht hält dich in acht
Gottes Macht hält dich in acht.
Erd und Abgrund muß verstummen,
Erd und Abgrund muß verstummen,
verstummen.
Erd und Abgrund muß verstummen.
Ob, sie noch so brummen,
ob sie noch so brummen

Wahnsinn dieser Text, wobei, als Text, irgendwie, naja, schon gut. Aber mit der Musik, dem Rhyrhmus… Das gibt dem Ganzen eine so enorme Ausdruckskraft. Unbeschreiblich. Eine Intensität, die sich selbst zu verstärken scheint. Da ist eine gewisse Grausamkeit, nicht aber eine schlechte, eine Standhaftigkeit, göttliche Souveränität (ich muß endlich mal nachschauen, wie man das schreibt). Das Höllenübel wird nicht nur angedeutet, es ist greifbar nah, und trotzdem, trotzdem ist wie selbstverständlich klar, dass es nicht kümmert. Nicht die Bohne.
Da schwenkt es um “in gar sichrer Ruh” und diese steht da, als ob es nichts anderes gebe, isoliert, hochzufrieden, unbeeindruckt.
“Erd und Abgrund muß verstummen.”
Warum muß Erd versummen? Warum muß Erd das Gegenteil von himmlisch und sich’rer Ruh sein? Das versteh ich nicht. Vielleicht noch nicht. Der Grundduktus ist mir zwar klar: ‘Vorhin besprochenes “muß verstummen, ob sie noch so brummen” – keine Chance’.
Aber die Kunst, das Werden, die Schönheit, die Liebe, alles Wunderbare scheint mir – wobei ich da selbst am zweifeln bin – Produkt von Erd, von dieser Welt, vom Dasein, der unsrigen Existenz zu sein. Erkauft durch all das Leid, die Bosheit, Schmerz, Depression. Dies alles scheint ohne einander nicht existieren zu können. Es ist zwar nicht gesagt, daß es seinen Preis wert ist, das muß an anderer Stelle erörtert werden – aber es zeigt zumindest, daß Erd per se nicht schlecht sein muß. Mit Abgrund hab ich kein Problem. Abgrund, Höllenschlund. Okay. Passt.
Ist Erd, der weibliche Pol, Mutterschaft, denn gar das verursachende Prinzip, also der Pol, der die Bewegung heraus aus dem Urzustand hervorgerufen hat? Will mir das also die Paradiesgeschichte damit sagen, dass Eva den Apfel nimmt? Andererseits, wer ist eigentlich die Schlange, und woher und warum? Und Eva besteht/entsteht ja aus der Rippe Adams. Das verstehe ich ja inzwischen teilweise: Nehmen wir an, das männliche Prinzip sei das geistige (wobei – um allem feministisch-emanzipatorischem Treiben zuvorzukommen – das momentan für mich noch willkürlich ist). Sagen wir auch das energetische – womit ich mich an meine Physikseite herantaste. Dann entstünde die Materie, das stoffliche Prinzip, der weibliche Pol, aus dem männlich-geistig-energetischen. Das gefällt mir. Wobei mir immernochnicht klar ist, ob männlich – weiblich hier irgendeine nähere Verbindung hat oder – nur aus Gründen der Polarität, die sie mit dem anderen Sachverhalt verbindet – eben willkürlich zugeordnet wurde.
┘Der Polizist ist das wandelnde Ermessen.┌
28.9. 23:58 letzte Straßenbahn. Dort wird auch deutlich, daß der Begriff der Sünde, erstrecht der Erbsünde, viel zu negativ besetzt ist. Weil, so wie mir sich das darstellt, hat diese Ursünde einfach dazusein, ist quasi Naturgesetz, folglich niemandem vorzuwerfen. Gäbe es denn eine Erlösung durch Christus, wenn nicht irgendjemand – offenbar eine verachtenswerte Person; oder eben bemitleidenwert – ihn ans Kreuz genagelt, verspottet, bespuckt, verhöhnt, geschlagen, ausgepeitscht hätte?
Sünde ist also ein Naturgesetz. – ? –

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Minimalgeldbeutel

27. September 2005 - 18:03 Uhr

27.9. 18:03 [Uhrzeit üblicherweise immer mit hochgestellten Minuten, manchmal denselbigen unterstrichen] Was muß man denn immer dabei haben? Geld? Handy? Karten? Ausweis? Führerschein? Ich überlege nämlich gerade, einen Minimalgeldbeutel anzulegen. Eben der nicht aufträgt und überall hineinpasst. Der aber nützlich genug ist um ihn dabei zu haben. Mir soll eben nichts wichtiges fehlen. Schritt eins zur Volumenreduzierung: kein Hartgeld. Ausweis wäre gut, ist aber zu groß. Leider. Warum die den nicht endlich mal auf Scheckkartenformat bringen; vielleicht schaffenses ja mit dem scheiß biometrischen. Also, der Scheckkartengröße wegen nur den Führerschein. Zwischen fünf und fünfunddreißig Euro in Scheinen. Und jetzt kommen die Probleme: der Studentenwerksausweis sollte mit hinein, der Fahrkarte wegen und wohl die Kreditkarte. Und falls ich auch in der Uni in den Genuß des Minimalportmonaies kommen möchte, muß die Studentenwerksgeldkarte mit hinein. Ich summiere also auf: zwei bis drei Scheckkarten (formatige), den fledderkram Studentenausweis, zwei drei Scheine. Das ganze so verpackt, daß es für sich allein in einer Tasche/Hosentasche überleben kann, aber – und jetzt kommt das schwierigste – auch in den normalen Geldbeutel passt, ohne ihn über die Maßen aufzublähen, und in ihm ohne besonderen Aufwand zu verwenden ist
28.9. 20:05 Auf dem Weg zum Philosophenstammtisch, der hoffentlich stattfindet. Dieser Punkt ist tatsächlich der schwierigste. Ich habe bereits eine Erstbefüllung unternommen, jedoch aus Zeit- und Lustgründen früher abgebrochen. Das von mir besorgte Teil ist zwar mit Minimalausstattung sehr schön und recht praktisch, im großen Geldbeutel trägt es allerdings etwas zu sehr auf. Außerdem schränkt sich die bedienbarkeit zu sehr ein. Vielleicht kommt mir noch eine zündende Idee.

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Informell

27. September 2005 - 17:15 Uhr

27.9.05 1715 Ich liebe das Wort “informell”. Informelles Treffen. Unformal soll es bedeuten, glaub ich nach einiger beobachtung herausgefunden zu haben. Ich hatte aber nie die Muße das nachzuschlagen oder ähnliches.
Aber warum ich das so gerne mag, hat glaube ich zum Grund, dass ich es immerwieder falsch verstanden habe. Informell. Informelles treffen; gedacht zum Austausch von Informationen. Warum auch nicht. Und nun hat das Wort für mich ewig einen Mischklang zwischen beiden Bedeutungen. Wobei es durchaus vorkommt, daß die falsche zuerst in den Blick gerät und die richtige nachgeliefert wird. Ich mag das Wort. Informell.

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Daten

19. September 2005 - 20:58 Uhr

Tja für das da oben war leider wieder die Zeit vorbei und jetzt hab ich keinen Bock mehr dazu. Ich überlege gerade, da ich ja nun endlich Platz habe dafür, auf der linken Seite, ob ich vielleicht anfangen soll, die einträge mit Daten zu versehen. Es wären da natürlich einige Interessaten: Datum, Uhrzeit, Ort, Temperatur… Ich glaube aber, ich beschränke mich – wenn vorhanden – auf Datum und Uhrzeit mit der Möglichkeit frei gewählter Zusatzinformationen. Also bitte: <-. [als Verweis nach links; die Einträge der linken Seite werden hier – um der Aufwandsbeschränkung willen – im folgenden Layout in den Text der rechten Seite integriert]
19.9.05 20:58

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Staatsbürgerliche Gewalt

18. September 2005 - 23:44 Uhr

Der höchste und edelste Ausdruck der Staatsbürgerlichen Gewalt: Wählen gehen. Oder eine Selbstverständlichkeit?
Muss man so einen Urnengang denn wirklich mit Würde und erhobenen Hauptes bestreiten, was weiß ich, um es denen da oben mal wieder zu zeigen, um sich wieder durchzusetzen, um dem Staat zu zeigen, wo der Hammer hängt? Dabei ist doch – okay, sollte – der Staat doch nur der Diener des Bürgers sein.
Sollte. Dementsprechend kann man mit der Gelassenheit des Autokraten zu Werke gehen; fast schon gelangweilt, aber eben souverän, beiläufig seine Kreuze machen und damit dem Staat ein weiteres Mal, eine Periode, die Erlaubnis er- [Seitenwechsel] für einen die Dienste zu übernehmen, die zentral verrichtet sinnvoller sich ausnehmen, und vor allem die Souveränität grundlegende immaterielle Güter gegenüber anderen zu bewahren.

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Füller

17. September 2005 - 23:39 Uhr

[Kringelgeschmier zur Wiederbelebung des Füllers; danach schwache Schrift, die mit der Zeit deutlicher wird]Wie man sieht, werde ich mir wohl überlegen müssen, auf Kuli umzusteigen. Denn die Frequenz ist einfach zu niedrig, in der ich in dieses Buch schreibe und folglich diesen Füller benutze. Aber ein Kuli ist halt so gewöhnlich. Ich mag nicht gewöhnlich sein. Vielleicht trocknet ja ein Füller, ein besserer zwar, (mal sehen, ob man das auch so verwenden kann) weniger schnell ein. Jetz geht er ja wieder recht gut. es wäre ja auch schon in ordnung, wenn dieses Halbschreiben nur eine Zeile dauern würde und keine – mal sehen – 8. Außerdem muß ich endlich mal die Stiftrückseitenverbreiterung machen. Wie nennt man denn diesen Stummel, wo man bei Verwendung des Stiftes die Kapsel draufsteckt? Wie heißt überhaupt das Gegenteil von der Spitze, wiel das gibt’s [vom Ende der rechten Seite auf die nächste rechte Seite] ja auch ohne “Kapselfunktion”.
Ende vielleicht? Und bei diesem Füller sollte das Teil eben etwas breiter sein, dann würde die Kapsel ordentlich halten und das wäre praktischer.
Als weitere Praktikabilitäts- und Schönheitssteigerungsmaßnahme werde ich – momentan versuchsweise – von nunan nurnoch die rechte Seite beschriften. Das ist deswegen schöner, weil dann die linke nicht verschmiert wenn ich die rechte beschrifte und praktischer, weil ich so kein Löschblatt mehr verwenden muss, um eben dieses zu unterbinden, welches mir dann wieder dauernd im Weg umgeht; im übrigen scheint es mir, als wäre die rechte Seite angenehmer – im übrigen ist Seite hier mehrdeutig; wie ungenau! – zu beschriften; das kann aber noch damit zusammenhängen, dass ich mich noch recht weit vorne befinde. Bleibt abzu-
[optisch abgetrennter Einschub; “]A.: Frauen haben eben vielmehr Sinn für Ästhetik.
Psy: Oder einfach viel mehr Zeit.
[Fremdeintrag; ‘]17. September 2005
Thalia-Café Augsburg
Ich bezeuge, dass dieser Spruch wahr ist!
T.E. [‘; “]
warten, ob später im hinteren Teil des Buches die linke Seite besser wäre; bin mir aber noch nicht sicher, ob ich dann umschwenken würde – aus ästhetischen Gründen. Ein weiterer Vorteil der einseitigen Beschriftung: ich habe nachträglich noch Platz für Anmerkungen und auch Platz für Fremdgeschriebenes. Folglich könnte der G. der letzte gewesen sein werden, der sich auf der rechten Seite verewigt hat.

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