Archiv für Februar 2009


Leichtsinn

21. Februar 2009 - 21:06 Uhr

21.2.9 21:06 Jetzt hatte [?, a oder ä] ich doch beinahe den Leichtsinn vergessen.
Der Leichtsinn bezieht sich auf ein vielgehörtes Wort, von jemandem ausgesprochen, dem ich zuhöre. “In Deinem jugendlichen Leichtsinn.”
Das hat mich das Wort entdecken lassen. Es ging darum, wie es gesagt ward, was den Schlüssel lieferte, wie es aufzunehmen seo. Leichtsinn kann eine ungeahnte Menge Respekt transportieren.
21:25 Was bringt mir in diesem Zusammenhang die Abwesenheit von Gravitation – nein, sagen wir besser, sonst müssen wir wirklich allzuweit ausholen, um zum Punkt zu kommen, was zwar einen gewissen Reiz hat, aber eben so unheimlich wenig zielführend ist, Gravität?
Ist Leichsinn ein Gespür für Leichtes (die semantische Ebene des Gewichtes haben wir schon überschritten)? Legt der Leichtsinnige seinen Schwerpunkt auf leicht fallendes (oh, nein, ich muss mich an ein Selbstgelöbnis erinnern und korrigieren: leichtfallendes). 24.3. 14:35 Verhält er sich also schlichtweg Arbeitsvermeidung und Übungsumgehung [sic]?
Das wäre eine recht faule Version von Leichtsinn. Ein Ausfiltern von schwerem, um den Sinnen Leichtigkeit zu verschaffen.
Böse ausgedrückt müsste eine solche Sinnenentlastung durch eine Art mangelndes Training zu Schwachsinn führen und sich so gegenseitig symptomatisch bedingen.
Wir müssen also den “Sinn” eine Etage tiefer ansetzen. Wahrnehmung ist das Stickwort.
25.2.9 16:59 Kö Es ist unwahrscheinlich, dass der Leichtsinnige nur mit Leichtigkeiten behelligt wird bzw. er es schafft, nur Leichtigkeiten auszusuchen. Problematisch wäre das natürlich, wenn er es so lange schafft, bis sein Leichtsinn zu Schwachsinn degeneriert ist und er zwangsläufig von der Gravität kapitulieren muss.
Er erlebt also mutmaßlich das selbe, muss es also anders wahrnehmen. Nur, wie sieht das aus? Trifft er überhaupt keine Kategorisierung der einströmenden Ereignisse bzw. der Dringlichkeit der entsprechenden Reaktionen? Stuft er sie runter?
26.2.9 20:04 S. Kafka der Kreisel Keine Ahnung und noch dazu ist das sicher ist das nicht für alle 22:50 und für jederzeit [sic]. Es stellt sich also die Aufgabe festzustellen, was eine sinnvolle Art von Leichtsinn sei. Es wird im wesentlichen um eine Überprüfung und Neubewertung allgemeiner Graitätseinschätzungen gehen. Allgemeiner deshalb, weil es sich bei Leichtsinn um einen relativen Sinn handelt. Der Leichtsinnige wird ja selbst nicht bemerken können, dass er ein solcher ist bzw. wenn, nur im Vergleich mit externen Werten.
Der Leichtsinn wäre folglich ein System abgewandelter Dringlichkeitsgewichtungen, das sich von einem angenommenen allgemeinen System vor allem durch eine Tendenz zur Herabstufung kennzeichnet.
Das wirft natürlcih die Frage auf, ob solch ein Sinn tatsächlich Leichtigkeit besäße, wenn er doch auch ein gesamtes Kategorisierungssystem zugrunde legen muß; besser noch als “gesamt” wäre wohl “vollständig”. Allerdings könnte natürlich die Leichtigkeitdarin bestehen, dass die Abkategorisierung im Endeffekt erst später zu Handlungen zwingt und damit insgesamt seltener.
27.2. 17:15 Sollte es also doch möglich sein, den Leichtsinn durch Verweigerung jedweder Einordnung zu erreichen? Aber muss man nicht zwangsläufig wieder beginnen, gewisse Reaktionen zu zeigen, was immer wieder eine Kategorisierung wäre. Demnach wäre Leichtsinn nur ein Übergangsphänomen.
Das klingt allerdings nicht wirklich gewinnbringend. Insofern wäre die sinnvolle, kritische Neukonzipierung des tradierten – unzweifelhaft verdrehten – Dringlichkeitsbewertungssystems wohl die brauchbarste und auch angenehmste Version eines alltagstauglichen Leichtsinns.

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Heinz Erhard

20. Februar 2009 - 10:25 Uhr

Beste Wünsche zum virtuell 100. Geburtstag!

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Vatikan

19. Februar 2009 - 19:54 Uhr

12.2. 23:42 Kö Ich wage mich jetzt auf die Glätte des Eises.
Vorher möchte ich noch darauf hinweisen, dass man die Umwidmung des Buches II zum Skizzenbuch auch da[?]urch ersehen kann, dass fortan “Buch II” als Tag allein nicht stehen kann, sondern die Eingliederung in mindestens eine weitere Kategorie nötig ist, und sei sie “Allgemeines”.
Es geht jetzt um den rekommunizierten Piusbruder und die BVerfG-Verhandlung zum Lissabon-Vertrag. Ein weites Feld.
Letzteres wollte ich nur anführen, um zu untermauern, dass ich für solcherlei Sachverhalte (strukturelles, wenn man so wil dogmatisches ein wenig Gespür habe. Ich war schon lange Prediger des uropäisch-unionären Legitimationsdefizits (demokratisch betrachtet). Nun komme ich möglicherweise bald in den Genuss höchstrichterlicher Bestätigung…
Der Rest muss warten – Straßenbahnfahrten sind kurz.
13.2. 20:14 Gögg Rath; jetzt gehts wieder IN die Stadt Das andere, eigentlich eisige Dinge [sic] ist die momentane Papstschelte bzgl. Pius-Brüder-Rekommunion (Ja, ich habe gerade selber schon gelesen, dass ich das schon angekündigt hatte, dabei war ich so stolz, dass ichs noch wusste).
Jedenfalls ist das eigentliche Problem mal wieder eins der unterschiedlichen Wahrnehmung bzw. Auffassung. Um das aber gleich zu sagen: was dieser Pius-Arsch da geplappert hat, ist riesengroßer Monsterscheiß. Man kann das Thema differenziert betrachten, aber die Holocaust-Lüge ist schon längstens durch.
Das soll auch hier nicht das Thema sein.
Das Problem – für mich izu großen Teilen unverständlich – ist einerseits, dass die Öffentlichkeit nicht akzeptieren kann, dass die katholische Kirche mehr ist, als ein singender Gutmenschen-Bibelkreis mit anschließendem Backwarenverkauf. Das dogmatische, hochspirituelle System hat auch seine Berechtigung und wer, insbesondere der Kirchenmitglieder das noch nie bemerkt hat, verdient mein Mitleid, weil er wohl noch nie einen Hauch von Spiritualität in der Kirche erlebt hat – was schrecklich selten ist, wie ich leid- und anklagevoll und mit dem Hinweis auf vielfältige Erreichbarkeit feststellen muss. [Ende des Eintrags]
Die auf der anderen Seite unverständliche Kommunikationsschwäche (kein kirchlicher Begriff hier) der Kirche, insbesondere des Vatikans und dessen merkwürdige Informationspolitik, sind ein anderes Thema, das mich auf jeden Fall noch beschäftigen muss.
Es ist nicht korrekt, sich einerseits auf sein dogmatisches Pferd zu setzen, andererseits stillschweigend zu akzeptieren, dass die, die es schieben sollen davon nichts wissen wollen bzw. wissen. Meiner Einschätzung nach, wäre eine Verbindung von beidem möglich, unter verschmerzbar kleinen Änderungen des – onehin nicht homogenen – Selbstverständnisses.

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Zitat der Zeitpunkts “Tugend”

12. Februar 2009 - 10:23 Uhr

Nach meiner Erfahrung haben Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden.
Abraham Lincoln

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Art. 64/1 GG

10. Februar 2009 - 13:51 Uhr

Die Bundesminister werden auf Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundespräsidenten ernannt und entlassen.
Art. 64 Abs. 1 GG.
Bitte stören sie sich nicht daran, dass in diesem Zitat aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland weder das Wort “Ministerpräsident der Freistaates Bayern” noch “Vorsitzender der CSU” vorkommt, denn andere stören sich auch nicht daran, dass sie auf Grundlage dieses veralteten, realitätsfremden Dokumentes regieren müssen.

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Tugenden eines Politikers

10. Februar 2009 - 13:50 Uhr

Auch wenn es müßig ist, diese Tugenden zu beschwören, halte ich es doch für sinnvoll, diese zu erkennen, um im Zuge der Konstruktion der Rahmenbedingungen möglichst dafür Sorge zu tragen, diese, so man annimmt, sie wären eigentlich im einzelnen vorhanden, möglichst effektiv zu schützen, und, so man nicht, sie möglichst automatisch zu fordern und unumgänglich zu prüfen.
Ehrlichkeit, Redlichkeit. Handlungen und Worte stimmen überein, auch der Weg dorthin ist nachvollziehbar. Einstellungen können sich ändern, das hat dann aber auch Gründe, und die lassen sich erläutern. Das führt direkt weiter zu
Wissenschaftlichkeit, Logik. Etwas hoch gegriffen, aber Grundlagen davon müssen gefordert werden, um davor zu schützen, dass ersteres nicht überprüft werden kann. Am wichtigsten ist die Logik im Falle von Debatten oder auch Nachfragen über eventuelles Handeln, es sollte möglichst nicht vorkommen, dass es einem Politker möglich ist, unangenehme Fragen nicht zu beantworten, indem er sie beantwortet – mit etwas anderem. Die zweite Säule dieser geforderten Wissenschaftlichkeit ist die Ergebnisüberprüfung von Handlungen, tritt das geforderte Ergebnis nicht ein, muss die Handlung verfeinert, geändert oder im Zweifel beendet werden.
Unabhängigkeit. Ein Teil der Redlichkeit nach meinem Geschmack. Der Politiker ist sowieso für jeden Zuständig, weshalb Parteinahme eigentlich nicht so einfach möglich ist. Diese kann nur auf Basis persönlicher Überzeugung, im Rahmen (logischer) Theoriebildung bei widerspruch zweier (+ x) stimmiger Theorien, erfolgen. Die persönliche Expertise ist zwar nicht vollständig nötig, aber insoweit wenigstens ansatzweise die Stimmigkeit der Fremdtheorie überprüft werden kann bzw. eine (oben schon geforderte) Ergebnisüberprüfung gewissenhaft vorgenommen wird.
Uneigennützigkeit. Schon wieder Redlichkeit. Alle Zusammenhänge von Vorteilsnahme, Maßlosigkeit und ähnliches betreffend.

…wird bei Bedarf vervollständigt.
Man darf, nochmal betont, den Staat nicht auf Idealismus angewiesen sein müssen lassen. Mit idealistischen Leuten kann man auf Grundlage der schlechtesten Verfassung gute Politik machen.
Die Verfassung muss zuallererst Idealismus ermöglichen und zweitens, als optimistischen Anteil, Idealismus beschützen und zuletzt, als Referenz an die Realität, zu starke Abweichungen von idealem Handeln erschweren, erkennen/erkennbar machen, ausmerzen/ausmerzbar machen.
Ist doch eigentlich ganz einfach.

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Ach so!

4. Februar 2009 - 10:48 Uhr

Verfassungen ändern ist schwer und unbeliebt. Die Gefahr, dass dadurch nichts besser, aber alles schlimmer wird ist fast immer gegeben und die Angst davor verständlich. Man hat sich mit dem deutschen Grundgesetz viele Methoden überlegt, um die Grundrechte des Einzelnen und mal ganz grob ungenauisiert eine sinnvolle Balance aus Staat und Freiheit nicht nur festzuschreiben und zu postulieren, sondern auch tatsächlich umzusetzen.
Das ist der richtige Weg. Man bemerkt Tatsachen, die dem Geist der Verfassung zuwiderlaufen, bzw. einfach Sachen, die schieflaufen, muss dann diese beseitigen. Damit ist es aber nicht getan, denn im gleichen Zuge muss man versuchen, das Rahmensystem so zu ändern, dass solche Mißstände nicht wieder auftreten können.
Einfachheit ist dabei oberstes Gebot. Erstens, weil kompliziert schlicht und ergreifend kompliziert ist, zweitens, weil man mit einer einfachen Einrichtung meist mehr ähnliche Schieflagen abzudecken vermag, als mit etwas sehr detailiertem.
Zuletzt ein Beispiel: Mehrfach verdrehte Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern führen zu verschiedenen Lähmungsprozessen. Die Zuständigkeiten neu zu verteilen, wie beim letzten mal versucht, und gemeinsame und geteilte Zuständigkeiten beizubehalten, kann nicht zu einem echten Ergebnis führen, möglicherweise zwar zu einer Verbesserung, aber die ist nicht systematisch.
Auswege – alle argumentativ abzuwägen und auf Machbarkeit (systematische, nicht realpolitische) – wären, die gemischten Zuständigkeiten abzuschaffen, die Zeiten der Wahlkämpfe der Länder und des Bundes einzuschränken, indem Wahltermine koordiniert werden, die Verquickung der politischen Organisationen und politischen Personals in Bund und Länder außerhalb der institutionalisierten Wege einzuschränken.
Alles nicht leicht, aber leichter als alles.

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Ach ja?

2. Februar 2009 - 10:52 Uhr

2.2.9 10:52 Bevölkerungsgeographie Es geht darum, nicht nur die Grundrechte und Grundlagen der Staatlichkeit als unmittelbares Recht in die Verfassung zu schreiben, sondern auch den Weg dorthin und Einhaltungskontrollen.

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