28. November 2009 - 18:11 Uhr
16.11.9 19:04 Straßenbahn Nachdem ich in letzter Zeit aus Faulheitsgründen weder gebloggt noch notiert habe, habe ich schon einige gute Themen wieder vergessen, die ich mit meiner exzellenten Elouenz überschütten wollte. Darum möchte ich wenigstens diese kleine Episode für diese Kategorie in aller Kürze skizzieren.
Ein wunderschöner Zufall hat sich letztens im Kino ereignet. Ich hatte offenbar mein Handy vor dem Film von leise auf laut gestellt. Netterweise rief niemand an. Das ist ja noch nichts besonderes.
Aber just in dem Moment, als ich aus dem Saal laufend meinen Fehler bemerkte, bekam ich einen freundlichen Anruf. Was mich sehr erfreute.
19:27 Möglicherweise ist diese Geschichte nicht besser, als sich über Studentenstreiks, Bildungspolitik, ja, Politik allgemein auszulassen inklusive Wahlergebnisse und Schattenhaushalte unter Finanszinistern mit latenten Verwicklungen in Steuerskandale in ihrer Vita, aber sie ist einfach leichter zu realisieren.
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27. November 2009 - 18:11 Uhr
29.10.9 24:30 Das ist nun auch das erste Mal: ich schreibe an gegen die Nüchternheit. How come?
Ganz einfach: ich habe nichts zu trinken, obwohl ich mich auf einer Party befinde.
Zu viele Leute, zu wenig Zapfstellen.
Und heute bereue ich ausnahmsweise, nicht richtig vorgeglüht zu hab en. Diese Unsitte der abendländischen Jugendkultur wird vor dieser Szenerie lebensnotwendig.
Denn wer sich auf ein Besäufnis freut und nach Mitternacht immernoch ein klares Schriftbild produzieren kann, dessen Stimmung wird zwangsläufig kippen müssen. Und nur von seiner Persönlichkeit wird es wohl abhängen, wohinn [sic] er kippen wird.
Das klingt allerdings alles etwas düster. Zu düster vielleicht. Das Problem ist, ich bin zwar einerseits mit etwas Geduld ausgestattet, jedoch wurde diese vorhin auf eine harte Probe gestellt und reicht wohl momentan nicht mehr aus, mich durch eine Bierschlange zu warten, lediglich genügen würde sie wohl, abzuwarten, bis der Ansturm ein wenig versiegt. Aber das wird nie geschehen.
26:00 Sowohl hatte ich 5 min. später meine 2 – der Mensch denkt ja voraus – Bier, als auch der Satz vorhin Sinn ergeben hatte – aus demselben Grund. Vielleicht beweist sie ganze Chose (schreibt man das so?), dass die Entspannungstaktik, nein, die unaufgeregte Vorgehensweise die hilfreichste ist. Bzw. die erfolgversprechendste, das stimmt allerdings auch nicht. Die preis-leistungs-beste?
26:36 Ich trinke mich zur Selbstzufriedenheit. Interessanterweise ist das auch besser zu lesen. …und plötzlich ist alles sehr viel einfacher.
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26. November 2009 - 19:00 Uhr
Mit dem Titel bin ich nicht glücklich. Macht aber nix. Denn ist die Spinne an der Straßenlaterne glücklich? Keine Ahnung. Sie ist vielleicht genauso glücklich wie sonst einer möglicherweise nicht glücklich ist. Die pervertierte Dauerbeleuchtung beschert ihr einerseits einen guten Nitzplatz (das könnte eventuell sogar stimmen), andererseits eine garantiert kontinuierliche Nahrungszufuhr.
Einerseits gut, aber auch die arme Spinne wird so an einigen Wohlstandsgebrechen leiden. Fettsucht beispielsweise. Warum sollen denn Spinnen besser mit einem überausreichenden Nahrungsangebot klarkommen als wir? Auch sie wird sich wohl aus Langeweile vollfressen bis das Exoskelett spannt. Gelenkschmerzen und ein leidendes Immunsystem inklusive Zuckerkrankheit gehören folglich wohl zum guten Ton.
Zu allem Überfluss werden die in selbigem vorhandenen Augen des Tiers auch ihre liebe Not haben. Denn Iris- und Deckelfrei dürfen sie 24 Stunden am Tag ins Licht starren, das kann nicht gut für die Rezeptoren sein. Wir machen Spinnen also fett, ungesund und blind. Und sie freuen sich darüber. Manchmal ist die Welt schon merkwürdig.
Bemerkt habe ich auch vor Jahren, als ich im Flensburger Dom mit dem Chor unter anderem eine Bach-Motette sang, die Fledermäuse, die entzückt ihre Kreise in der Höhe der Gewölbe zogen. Entzückt stammt natürlich von mir, möglicherweise hat sie das ganz schön angekotzt, dass wir dort so einen Lärm machen, wo sie normalerweise in Ruhe wohnen können, dann und wann beweihräuchert, zur Feier des Tages.
Aber die Vorstellung gefiel mir. Der Raum war gefüllt mit wohlklingenden Harmonien, die ständig ein neues Klangbild eröffnete. Aktives Echolot war mutmaßlich überflüssig. Aber noch mehr. Könnte ein in seiner Wahrnehmung stark auf Geräusche und deren Echos zentriertes Wesen nicht Gefallen an einer so außergewöhnlichen Klang- und Echosituation finden? Ermöglicht die Fülle des Klangs den Tieren, den Raum in seiner Gesamtheit wahrzunehmen? Stellen harmonische Verbindungen das Sonar von schwarz-weiß auf psychedelisch? Ich fänds echt cool. Und wäre dann gern mal für ein Stündchen Fledermaus.
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26. November 2009 - 12:23 Uhr
11.9.9 23:37 Es sind schon wieder so ein paar Kleinigkeiten angefallen, von denen man entweder berichten oder über die man zu meditieren hat.
Mein Fahrrad beispielsweise hatte nun drei gebrochene Speichen, als ich es heute zum richten gab. Das ist erstmal eine Meldung.
Interessant wird dann die Frage, ob man das Rad (Bauteil) notdürftig nachspeichen und zentrieren lassen sollte, für etwa 30, 40 Euro, frisch auch befelgen, für etwa 100 mehr oder dem – wirklich ernstzunehmendden – Rat des Fachmannes “Verabschieden Sie sich von Ihrem Rad” folgen sollte. Denn er hat recht, der Schritt zu einem Neurad, das sich mittels der noch vorhandenen Spezialteile aufwerten ließe, wäre tatsächlich nicht mehr weit; und jede weitere konservatorische Investition somit möglicherweise fehl.
Eine wichtigere Kleinigkeit scheint mir aber aktuell, mal wieder eine Grenze auszuloten. Und zwar die zwischen anarchisch-satirisch harmlosem Unfug und verwerflich-verbrecherischen Gesetzesübertretungen. Wobei die zweite Hälfte nicht wirklich treffend formuliert ist.
12.9.9 21:32 Beispielsweise, darf man sich, während man etwas tut, was offensichtlich nicht den Normen entspricht oder vielleicht sogar irgendwie verboten ist, darauf berufen, man betreibe eine Art zivilen Ungehorsam, vielleicht nicht bezüglich eines zugrunde liegenden ausgezeichneten Ideals, sondern eher einer kategorischen Nichtigkeit. Darf man etwas tun, was man tun sollen fürfte, nicht darf, aber will.
25:55 Ist es ein gerechtfertigter Hinweis auf die Nachlässigkeit eines anderen, ihn durch ein harmloses Eigentumsdelikt mäßig schmerzlich auf selbige aufmerksam zu machen?
Nehmen wir als Beispiel doch einfach den Bierkasten im unabgeschlossenen Kofferraum. Und um das ganze zu verschärfen könnte dieser noch dazu offenstehen.
Diesen mitzunehmen richtet sicherlich keinen ernsten Schaden an. Es zu tun ist allerdings für den Täter ein deutlicher Schritt. Ein Bekenntnis (wie schreibt man das denn?) zu prinzipienfeinlichem Verhalten. Es ist definitiv eine Übertretung.
Darf er sich nun für seine Übertretung einen neuen prinzipiösen Überbau mittels messianisch-erzieherischer Umdeutung schaffen?
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