Archiv für Januar 2010


Franz Josef Strauß

21. Januar 2010 - 15:54 Uhr

Jetzt hab ich es verstanden, wie der Flughafen näher an die bayrischen Städte heranrückt: er gefährdet sie einfach alle miteinander. Wer Sprengstoff potentiell freihaus per Luftpost von dort geliefert bekommen kann, der muss freilich nichtmehr in den Hauptbahnhof einsteigen, sondern kann gleich zu Hause bleiben.
Aber nochmal von vorn. Nichts gegen das Sicherheitspersonal. Die zu schelten, wäre zu billig; dass, wenn gerade beide Seiten in Gedanken sind, der eine nicht laut genug “Moment” sagen kann und der andere das überhören und eilends und unwissend entfleuchen, kann ja mal vorkommen. Man muss ja in dem Zusammenhang auch bemerken, dass, wie ich erfahren habe, eine Sprengstoffwarnung der Röntgengeräte im Zusammenhang mit Laptops nicht gerade eine Seltenheit ist (ca. 3 pro Stunde) und sich so gut wie immer nach einem zweiten Durchlauf in einem speziellen Modus erledigt. Alles kein Act.
Ärgerlich ist nur, was danach passierte. Diese Person (die Presse nannte ihn in allen Meldungen den “Passagier”, obwohl sie ihn ohne ernsthafte verdrehung der Tatsachen auch dramatisierend “mutmaßlicher Terrorist” nennen hätte können) verschwindet also in den “Sicherheitsbereich” (so heißt das Ding nach der “Sicherheitsschleuse/-kontrolle”; auch “da wos den Schnaps gibt”) und – wird nie mehr gefunden. Das irritiert etwas. Denn ein Sicherheitsbereich ist einerseits ein Bereich ohne gefährliche Gegenstände – an Flughäfen bedeutet das zumindest, dass außer den gefährlichen Gegenständen, die sich darin befinden und dort zum Teil käuflich zu erwerben sind, keine weiteren hineingetragen werden dürfen. Das war ja nun nicht mehr der Fall, also dürfen schon, sein aber nicht.
Sicherheitsbereiche sind aber normalerweise auch in dem Sinne Sicherheitsbereiche, wie es Kasernen und Gefängnisse sind: Bereiche, in denen sich eine genau Definierte Menge Menschen mit einer bestimmten Berechtigung aufhält, was durch kontrollierten Ein- und Ausgang sichergestellt wird. Schlimmerweise war auch das nicht der Fall. Die Person ist nachweislich hineingegangen, war aber nicht mehr drinnen. Anstatt die Sache mit dem Sicherheitsbereich ordentlich durchzuziehen und im “Störfalle” auch alle Ausgänge zu verriegeln (das Einfachste auf der Welt!) und dann die Sache zu klären, muss man die Person im Gedränge verfolgen, und das offenbar ohne genügend sofort verfügbare Kräfte. Wie beknackt ist denn das! Da kommt ein mutmaßlicher Terrorist IN einen Sicherheitsbereich und auch wieder raus. Dass es keiner war, zeigt ja schon die Tatsache, dass kein Flugzeug explodiert ist, denn in so einem ist er mit Sicherheit verschwunden. Von wegen Startverbot, bis er gefunden ist! Solange wäre das ganze nämlich noch ein geschlossenes System gewesen und bei entsprechendem Tempo eine Sache von maximal 2 Stunden gewesen, ihn zu finden.
Noch schlimmer ist eigentlich, was noch später passiert ist. Da drückt sich dieser dampfplaudernde Schwachmatenpolemiker de Maisiere (ja, ich weiß inzwischen, wie der Nachvolger vom Rollstuhlmann heißt, nur noch nicht sicher, wie man ihn schreibt) in die nächstbeste Meldung zu diesem Thema und faselt irgendwas von Nacktscannern (auf freiwilliger Basis). Wie bitte (hää?)? Noch dümmlicher lassen sich politpolemische Trittbrettsynergieeffekte nicht heraufbeschwören, noch gründlicher Fachkompetenzmängel sich nicht zeigen.
Jedem normal denkenden Menschen (leider mit Sicherheit auch ihm) müsste klar sein, dass an dieser Geschichte eigentlich gerade deutlich geworden ist, dass auch kein Nacktscanner einen Einfluss auf die Situation gehabt hätte. Denn selbst wenn ich mir ne Stange Dynamit an den Schwanz knote (als ob das nötig wäre!), könnte ich immer noch die nächstbeste Maschine nach – ähm, äh – ROM nehmen, wenn ich nur schnell und bestimmt genug durch die Kontrolle gehen würde, ich sollte nur keine 10 Minuten brauchen, um mein Gate zu finden.

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Geheimnummernspiritualität ohne Dartzusammenhang

18. Januar 2010 - 22:56 Uhr

6.1.9 10 24:00 Heute gilt es, eine Rechenaufgabe zu lösen. Wir haben zwei Ziele vor Augen. Eines hat die größere Treffenswahrscheinlichkeit, das andere im Gegenzug eine potentiell größere Erfüllungsverheißung.
Ich bin im Dart nicht so bewandert, aber ich glaube, es läuft darauf hinaus, dass man sich zu entscheiden hat, eher auf das Bulleye (50) oder die Tripelzwanzig (60) zu zielen. Der Erfolg bei der Tripelzwanzig ist deutlich höher – vielleicht ist er bei diesem Spiel nicht ausgeprägt genug – als beim Bulleye, allerdings liegen die Versagenszenarien bei 25 zu 20 und 10. Und das stimmt schon nicht mehr.
7.1.10 19:41 Drauf geschissen, das hat doch alles keinen tieferen Sinn.
Nicht so tief wie die beseelte Welt da draußen, wo man einen Brief bekommt, der so unheimlich offensiv unscheinbar aussieht, dass man sich gleich denken muss “Da sind doch mit Sicherheit keine sensiblen Bankunterlagen drin”.
Und tatsächlich, man bekommt dann das kleine Briefchen mit der Geheimnummer für die neue Lreditkarte, die wegen der ganzen Feiertage doch am selben Tag ankommt, obwohl sie ja aus Sicherheitsgründen extra getrennt verschickt worden war. 8.1.10 20:50 Diese Geheimnummer ist ja eine Zufallszahl, wie immer behauptet wird; mal abgesehen davon, dass dem Zufall eine kleine Reihe von Ereignissen genommen werden wie 0000, 1234 und so.
Jedenfalls bekomme ich diese Zahl und denke mir, schon wieder sone Zahl, ich bring doch eh schon alle durcheinander (tatsächlich wundere ich mich immer wieder, wie ich es jedes mal schaffe, mein Handy zum Laufen zu bringen), als ich mich jäh unterbrechen muss, weil ich festgestellt habe, dass sie ein einziges Symbol ist. Für was, muss ich verständlicherweise verschweigen.
15.1.10 9:25 Jedenfalls ist mir plötzlich klar, dass genau diese Nummer meine Geheimnummer sein muss. Von Merkschwäche kann garnicht mehr die Rede sein, vielmehr ist es verwunderlich, dass diese Zahlenfolge in dieser kurzen Zeit in mein Gedächtnis brennen konnte.
Viel wichtiger ist allerdings die Frage, was mir die Welt damit sagen will. Mal wieder schreit sie mir entgegen, dass sie tatsächlich beseelt ist und steckt mir schmunzelnd einen Zettel mit Zahlen zu, von denen ich schon lange wollte, dass sie mir gehören.
16:05 Da könnte man natürlich drüber schwadronieren, dass es doch einfach purer Zufall sein muss, dass ich gerade diese Zahlen bekommen habe, ja noch viel mehr es nichtmal “gerade diese Zahlen” sind, sondern ich mir sicherlich in so manche Kombination alles mögliche hineininterprätiert hätte, um hinterher behaupten zu können, das es “gerade diese” sind.
Und das ist AUCH richtig. Möglicherweise ist Spiritualität nur eine Folge von Langeweile. Aber es ist halt einfach schön!
24:54 1. Nachtbus Und trotzdem mehr als das. Man muss an dieser Stelle tatsächlich keine theologischen Diskussionen führen, es reizt mich nur zu bemerken, dass jemand der sich entscheidet, nach – gerne auch willkürlichen – Symbolitäten zu suchen, durch diese Tätigkeit immer wieder mal Meine erste Nachtbusschlägerei, also subpassiv; ich bin Zuschauer im umfriedeten Vehikel. Es fuhr darum erst um 25:09 vom Kö ab. sich durch die Welt positiv überraschen zu lassen vermag. Nein, momentan entdecke ich keinen Grund dafür.
Meine Welt bleibt foglich beseelt, wobei vollkommen unerheblich ist, ob ich sie beseele oder diese Aufgabe ein übernatürliches Prinzip übernimmt.

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Zitat des Zeitpunkts “Umsatzsteigerung”

8. Januar 2010 - 23:33 Uhr

Die besten Ideen – muss man umsetzen.
Alter Ego

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Arme, Vögel

7. Januar 2010 - 23:33 Uhr

Ich musste letztens mal feststellen, als ich recht lustlos aus dem Fenster blickte, dass es mich wahrscheinlich schon nerven würde, wenn ich ein Vogel wäre, und zwar aus dem Grund, dass ich keine Arme hätte.
Nunja, ich wäre gerne mal Vogel auf Zeit, weil fliegen is sicher total cool, aber als dieser Vogel da so auf dem Boden rumhüpfte dachte ich mir schon, wär doch schon cool, wenn er da jetzt auch ein bisschen rumwurschteln könnte mit zwei Armen, vielleicht ne Nuß schälen, egal.
Als ich dann meinem Umfeld sagte, wie es sich mit meinem Geflügelincarnationsenthusiasmus und der Armproblematik verhält, wurde ich nur darauf hingewiesen, dass ich ja als Vogel nicht wüsste, dass ich keine Arme habe, bzw. besser, welche haben könnte.
Aber das geht doch total am eigentlichen Ziel vorbei! Was bringt es mir denn, ein Vogel zu sein, wenn ich das nicht als ich sein kann. Dann könnte ich doch gleich ein Vogel sein. Und ich weiß nicht, ob Vögel es so cool finden, Vögel zu sein. Jedenfalls will ich das ja aus der Neugierde heraus, wie es ist, fliegen zu können…
Und da ist es mir auch klar geworden. Nicht sofort, aber als ich Wochen später ein anderes Problem geträumt habe, und auch nicht dann, sondern jetzt. Das Problem ist mir nicht ganz klar, weil ich auch nur geträumt habe, aber es geht darum: wenn sich ein Gott zum Mensch macht, kann er sich ja danach nichtmehr zum Gott machen, denn Menschen können das ja nicht, also müsste er entweder aufgeben Gott zu sein oder er würde bei seiner Aufgabe total versagen, aber Gott kann ja schließlich alles.
Das Problem ist nur, da ja die ganze Schöpfung in Gott zusammenläuft, müsste sie sich auflösen, sobald Gott sich zu einem Teil davon macht. Er müsste also so eine Art Eieruhr aufstellen, die er an den Nagel seiner Göttlichkeit hängt (den Spruch muss ich mir wirlich für eine grandiose Anmache merken) und die innerhalb ihrer Laufzeit seine Göttlichkeit parkt, während er Menschlichkeit praktiziert und die ihn hinterher wieder rauszieht.
Aber ich glaube eine Eieruhr, die sowas kann, ist eine ganzschön komplizierte Maschine. Genau da kommt dann auch der Teufel ins Spiel, weil der steckt bekanntlich im Detail.

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Eine Weihnachtsgeschichte

6. Januar 2010 - 10:33 Uhr

25.12.9 27:15 Ich glaube, mir wurde gerade eine Schachtel Kippen geklaut. Warum nur? Ich weiß es nicht.
Es wäre zwar immernoch möglich, dass sie mir nur entzogen wurde, doch glaube ich das ehrlich gesagt nicht. Ich habe nämlich jemanden in Verdacht gebracht, der nicht berechtigt und wohl nicht befähigt wäre, mir sie nur zu entziehen.
Mein Schuh hatte mich auf ein Niveau gezwungen, von dem mir nicht möglich war, zu beobachten, was mit ihnen geschah. Auf diesem Niveau war mir gleichzeitig – nennen wir es Crux, um weitschweifendere Konstruktionen zweier Gedankenstriche zum Dank – nicht bewußt, daß ich die nämliche beobachtende Vorsticht hatte walten lassen müssen.
Denn in Abhängigkeit von der Bälde des Verschwindens meines Freundes war das aktive Verschwindenlassen meiner Kippen durchaus einer relativ hohen Dreistigkeit geschuldet, ohne hier jetzt eine entlastende [?] Kausalitätskette schmieden zu wollen.

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Zitat des Zeitpunkts “Dämpfung”

5. Januar 2010 - 23:33 Uhr

Das Wasser ist der Winter der Luft.
Alter Ego

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Zitat des Zeitpunkts “Kalkulationsgrundlage”

4. Januar 2010 - 23:33 Uhr

Langfristig sind wir alle tot.
John Maynard Keynes

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Zitat des Zeitpunkts “Vertrauen”

3. Januar 2010 - 23:33 Uhr

Vertrauen ist eine Oase des Herzens, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.
Khalil Gibran; mit bestem Dank an J.

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