Fahrradfahren

Ich war mir über die Ausmaße ja nicht im klaren, konnte mir auch ehrlichgesagt nicht vorstellen, was die ganzen Wissenschaftler – wobei man sich ja getrost streiten darf, ob Sportwissenschaftler auch zu dieser Gruppe gehören – immer behaupten, nämlich dass schon der Ersatz von einer Autofahrt die Woche mit einer Fahrt auf dem Velozipel, die Gesundheit nachhaltig fördert.
Nun bin ich überzeugt. Denn mit Unmut habe ich verfolgt, dass ich mich seit dem Kauf eines Päckchens Tabak schon wieder auf gestern 10 oder so ähnlich Zigaretten gesteigert hatte, was zwar ein Spezialfall war, der nicht häufig auftritt, aber man ist ja gerne großzügig, wenn man mit Zahlen was erreichen möchte.
Und jetzt kommen wir zu dem Effekt: Nachdem ich heute in die Stadt geradelt bin (und ja auch voraus den ganzen Tag!) habe ich bis jetzt noch keine einzige Kippe geraucht. Noch über(r)aschender (möge mir diese Hommage an das Endprodukt des Konsums verziehen sein): Obwohl ich wollte! Und will.
Denn während ich mich in meinem Irrglauben viel zu sehr auf die pulmonalen und muskulären Effekte dieses 5-kilometrigen – ach, sind wir mal großzügig – Workouts konzentrierte, merkte ich den eigentlichen und viel nachhaltigeren Effekt erst hinterher.
Während ich mich abstrampelte (wenn man freihändiges Radeln und pfeifen so nennen darf), arbeitete sich der Tabaksbeutel in quasiperestaltischer Manier gemächlich der Öffnung meiner Arschtasche zu, in der ich ihn nachlässigerweise verstaut hatte, und offenbar auch darüber hinaus, kann mir also keinen gesundheitlichen Schaden mehr zufügen. Und zum Nachweis, dass es sich nicht um einen zufälligen Effekt gehandelt hat, gibt es auch Methoden: Und zwar ist es so, dass sich selektiv, ich betone, selektiv, ausschließlich mein Tabak und die Papers aus besagter Tasche (eben nicht!) in Rauch aufgelöst hatten, sie sind ja die größten Teer- und Nikotinlieferanten in so einer Zigarette, während hingegen meine Filter, also sogesehen der Beelzebub, mit dem sich der Teufel, aber lassen wir das, sich auch hinterher noch in ihr befanden.
Ich muss sagen, ich bin erstaunt und werde auch in zukunft mein Fahrrad benutzen, vielleicht sogar häufiger. Auf jeden Fall aber werde ich sehr viel intensiver trainieren, indem ich meinen Tabak fortan in eine Jackentasche oder so mit Reißverschluß verzippe.

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