Geheimniskrämer

So eine Wahl ist schon immer wieder ein faszinierender Aufwand. Räume, Leute, Zettel, Kabinen, Zählen, Nachzählen. Und alles für das freie Wahlgeheimnis.
Da kommen mir dann nur ein paar Sachen merkwürdig vor. Ich denke darüber nach, was denn passieren würde, wenn ich in mein Wahllokal ginge, um meine Stimme abzugeben, aber sich herausstellte, dass bereits jemand zuvor mit meiner Wahlbenachrichtigung ebendies getan hat, was nicht aufgedeckt wurde, da kein Personendatenabgleich mit einem Lichtbilddokument durchgeführt wurde, was nach meiner Beobachtung nicht einmal stichprobenhaft durchgeführt wird. Müsste die Wahl dann wiederholt werden? Wie peinlich angesichts des großen Aufwands. Allerdings gebe ich zu, dass diese Überlegung doch sehr theoretisch ist, obgleich ich betonen muss, dass der von mir geforderte (und wahrscheinlich auch von den Vorschriften) Mehraufwand vertretbar ist.
Was mich aber noch direkter stört, war allerdings noch offensichtlicher und noch einfacher abzustellen. Ich sehe ein, dass eine Drucksache in viertelmilliönlicher Auflage einen beträchtlichen Kostenfaktor darstellt. Trotzdem ist es eine merkwürdige Angelegenheit, wenn der Wahlzettel, den man so verschämt im Kistchen ausgefüllt hat, sich auch im gefalteten Zustand als so dünnhäutig erweist, dass er selbst im gefalteten Zustand das Kreuzchen und dessen Position preisgibt.
Dass wir nicht in einem Land leben, in dem Wahlfälschung und mangelnde Wahlsicherheit ein echtes Thema wären, ist zwar richtig, bedeutet aber nicht, dass wir uns so offensichtlich lächerlich machen müssen.

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