Entfleucht, Gebieter!

So, jetzt muss ich heute doch noch über etwas schreiben, nachdem ich schon fünf Themen habe, über die ich schreiben möchte.
Nachdem ich aber schon vorhin eine Vorauswahl getroffen hatte, nach derer ich mich entschieden hatte über eines und nicht die anderen zwei zu schreiben, später allerdings festgestellt hatte, dass dadurch ich mir genau diese zwei und nicht das eine hatte merken können, dann dazu überging, den Alkohol verantwortlich zu machen, aber eher genauso vorgeschoben wie unmotiviert, um eigentlich gleichzeitig festzustellen, dass das auch nicht das Thema seien könne, über das ich mich auslassen wollte, auch nachträglich nicht, dann auf ein weiteres verfiel, das mich nun entgültig (vgl. Satz 1) trieb, zu – was hochwertiges mit -ieren am Schluss wäre jetzt schön – schreiben halt, um dann doch festzustellen, dass wahrscheinlich die Tatsache, dass ich nun schon lange nicht mehr gebloggt hatte, was mich in mir selbst unangenehmer Weise bestätigen könnte, dass mich nicht der Inhalt, die neuartige äußere Form aber, zu dieser vermehrten schriftlichen Ausdruckstat animierte, muss ich feststellen, dass “fünf” woh nicht die richtige Zahl sein kann, der geneigte Leser möchte selbst überschlagen, vielleicht auch schon haben, dann aber auch feststellen, dass das nicht wichtig ist.
Das tat jetzt einerseits gut, andererseits ist nun fast die Energie verbraucht, die fürs eigentliche Thema, angedeutet in der Überschrift, gedacht hätte sein können.
Ich hatte, um mal abzuschweifen – angeregt vom letzten Satzteil mit den vielen Hilfsverben, mal einen Deutschlehrer, der die Reihenfolge, in der diese zu stehen hatten mit einer simplen Eselsbrücke auf den Punkt gebracht hatte: “Eins, zwei, drei.”
Leider, wie die Anführungszeichen einerseits und die Abwesenheit von etceterierenden Punkten oder Letternkombinationen andeuten soll, war das auch bereits die gesamte Eselsbrücke: “Eins, zwei, drei.” Darum konnte ich auch nie anhand dieses Kriteriums irgendwas wie “können lassen sollen musste” überprüfen, weil mir die Analogie, das parabuleske oder wie auch immer einfach nicht klar werden wollte. Und immernoch nicht ist. Dafür möchte ich mich beim Leser hier für obiges, so falsch, als auch für vergangenes und zukünftiges, pauschal entschuldigen, was ihm vielleicht die Bürde nimmt, sich darüber zu erhitzen, erragieren (falls es dieses Wort nicht gibt, musste es einfach gefunden werden), und mir die Pflicht, mich dorthingehend einzulesen bzw. nachzubilden.
Schweifen wir zurück. Zurück ist irreführend. Endlich hin.
So las ich doch gerade vorhin (vor Beginn der Produktion des vorliegenden Eintrages, wobei natürlich – der aufmerksame Leser möge mir vielleicht unterstellen, dass es ob der gehäuften Anzahl der nur mäßig wichtigen und zusammenhängenden Einschübe aussehe, als ob ich nicht zum Thema kommen möchte – da haben wirs, ich hab das Ende des Nebensatzes vergessen und konnte es auch nicht reproduzieren – s. o. Alkohol) auf freundliche Linkschenkung hin die ersten fünf Seiten des Romans “Feuchtgebiete” von der Roche.
Und ich muss sagen, seltsam. Ich fand mich in dieser seltsamen Verzückung wieder, die einem bei der Betrachtung eines schweren Verkehrsunfalls und seiner Opfer befällt, die einen fesselt und einem weitere Beschäftigung aufnötigt (im Zweifel auch eine längst überfällige Präfix-Verb-Kombination), aber sofort verschwindet, sobald man eine persönliche Bindung zu einem der Opfer oder zu dessen Schicksal gewahr oder produzant (kann man die Fähigkeit, etwas zu erzeugen denn griffiger formulieren?) wird. Und eigentlich hat mich das irritiert. Ich wusste nichtmehr, dass ich dieses Potential an Schockiertheit auf diesem Wege erlangen konnte, noch dazu, nachdem mich das Buch ja nicht ohne Vorwissen und Vorwarnung, wenn man so will, getroffen hat. Im endeffekt war es ja auch nicht das Buch, und – jetzt wirklich im endeffekt – hat es mich ja garnicht so getroffen, sondern wurde dann eher lustig, in dieser Weise, dass ich mir dachte, nach dieser Probe, dass es jetzt durchaus hätte noch ein zwei Absätze weitergehen können.
Das eigentlich merkwürdige war das, was ich hätte vorausahnen können, hätte ich mir die Zeit genommen und es geahnt, was aber einsteils wegen Überraschung nicht möglich, andernteils wegen völligem Desinteresse nicht gewollt und auch total nervend… Der vorangehende Satz ist zu streichen. Deleatur.
Die Leseprobe war auf brigitte.de. Und diese Website liefert dankenswerter- und für mich überraschenderweise Kommentare direkt im Anschluss an die Probe. Und das war nun das eigentlich stereotyp-unterhaltsame.
Dass es immernoch – nein, ich muss dochnoch formulieren, wo ich dachte drumrum zu kommen, nämlich, dass “unterhaltsam” nur die halbe Wahrheit ist, sondern erschreckend die andere und deutlich größere Hälfte des Kosakenzipfels… – diese Personen gibt, die sich wirklich so sehr erragen über einen solchen Text, dass sie einerseits die Gesellschaft mit der in den Raum gestellten Frage konfrontieren, ob denn sowas wirklich sein müsse, dann – sonst hätte ich heute zu viele -seiten – sich sehr besorgt zeigen, dass sich ihre Lieblingszeitschrift durch Abdruck einer solchen Literaturinitiale zum Erfüllungsgehilfen dieser verderbten Wasauchimmer. Ohoh, mir sind nun endgültig die letzten Gedanken und die Energie entflogen. Zur Versöhnung stelle ich den Link zu den Inselplätzen. Eine geruhsame Nacht!

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