Geheimnummernspiritualität ohne Dartzusammenhang

6.1.9 10 24:00 Heute gilt es, eine Rechenaufgabe zu lösen. Wir haben zwei Ziele vor Augen. Eines hat die größere Treffenswahrscheinlichkeit, das andere im Gegenzug eine potentiell größere Erfüllungsverheißung.
Ich bin im Dart nicht so bewandert, aber ich glaube, es läuft darauf hinaus, dass man sich zu entscheiden hat, eher auf das Bulleye (50) oder die Tripelzwanzig (60) zu zielen. Der Erfolg bei der Tripelzwanzig ist deutlich höher – vielleicht ist er bei diesem Spiel nicht ausgeprägt genug – als beim Bulleye, allerdings liegen die Versagenszenarien bei 25 zu 20 und 10. Und das stimmt schon nicht mehr.
7.1.10 19:41 Drauf geschissen, das hat doch alles keinen tieferen Sinn.
Nicht so tief wie die beseelte Welt da draußen, wo man einen Brief bekommt, der so unheimlich offensiv unscheinbar aussieht, dass man sich gleich denken muss “Da sind doch mit Sicherheit keine sensiblen Bankunterlagen drin”.
Und tatsächlich, man bekommt dann das kleine Briefchen mit der Geheimnummer für die neue Lreditkarte, die wegen der ganzen Feiertage doch am selben Tag ankommt, obwohl sie ja aus Sicherheitsgründen extra getrennt verschickt worden war. 8.1.10 20:50 Diese Geheimnummer ist ja eine Zufallszahl, wie immer behauptet wird; mal abgesehen davon, dass dem Zufall eine kleine Reihe von Ereignissen genommen werden wie 0000, 1234 und so.
Jedenfalls bekomme ich diese Zahl und denke mir, schon wieder sone Zahl, ich bring doch eh schon alle durcheinander (tatsächlich wundere ich mich immer wieder, wie ich es jedes mal schaffe, mein Handy zum Laufen zu bringen), als ich mich jäh unterbrechen muss, weil ich festgestellt habe, dass sie ein einziges Symbol ist. Für was, muss ich verständlicherweise verschweigen.
15.1.10 9:25 Jedenfalls ist mir plötzlich klar, dass genau diese Nummer meine Geheimnummer sein muss. Von Merkschwäche kann garnicht mehr die Rede sein, vielmehr ist es verwunderlich, dass diese Zahlenfolge in dieser kurzen Zeit in mein Gedächtnis brennen konnte.
Viel wichtiger ist allerdings die Frage, was mir die Welt damit sagen will. Mal wieder schreit sie mir entgegen, dass sie tatsächlich beseelt ist und steckt mir schmunzelnd einen Zettel mit Zahlen zu, von denen ich schon lange wollte, dass sie mir gehören.
16:05 Da könnte man natürlich drüber schwadronieren, dass es doch einfach purer Zufall sein muss, dass ich gerade diese Zahlen bekommen habe, ja noch viel mehr es nichtmal “gerade diese Zahlen” sind, sondern ich mir sicherlich in so manche Kombination alles mögliche hineininterprätiert hätte, um hinterher behaupten zu können, das es “gerade diese” sind.
Und das ist AUCH richtig. Möglicherweise ist Spiritualität nur eine Folge von Langeweile. Aber es ist halt einfach schön!
24:54 1. Nachtbus Und trotzdem mehr als das. Man muss an dieser Stelle tatsächlich keine theologischen Diskussionen führen, es reizt mich nur zu bemerken, dass jemand der sich entscheidet, nach – gerne auch willkürlichen – Symbolitäten zu suchen, durch diese Tätigkeit immer wieder mal Meine erste Nachtbusschlägerei, also subpassiv; ich bin Zuschauer im umfriedeten Vehikel. Es fuhr darum erst um 25:09 vom Kö ab. sich durch die Welt positiv überraschen zu lassen vermag. Nein, momentan entdecke ich keinen Grund dafür.
Meine Welt bleibt foglich beseelt, wobei vollkommen unerheblich ist, ob ich sie beseele oder diese Aufgabe ein übernatürliches Prinzip übernimmt.

Kategorie: Allgemein, Buch III, Kind des Glücks Kommentieren »


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