Nummernkonten

Ich bin nicht sicher, ob ich schon mal über das Schweizer Schwarzgeld gesprochen habe, trotzdem ist mir ein Lichtlein aufgegangen, das ich für teilenswert halte: je nachdem, wen man fragt oder liest, wird einem entweder mitgeteilt, dass mit dem Abkommen die Steuersünder mehr oder eben weniger für ihr hinterzogenes Geld zahlen, als sie müssten, wenn sie sich anzeigten.
Natürlich sind diejenigen der ersten Version der Schäuble und diese Schlumpf-Ministerin aus der Schweiz und beide halten es für unmöglich, jemals einen besseren Vertrag machen zu können. Leider glaub ich weder das, noch denen überhaupt etwas (also von der Schlümpfin weiß ich das nicht, aber ich nehme es mal an). Darum glaub ich gern den anderen und hab mir auch meine Gründe zusammengesucht, damit ich mich damit wohl fühle.
Erstens weiß ich nicht, wie man anonym Steuern eintreiben soll. Ehrlich nicht. Aber ich hätte dafür relativ bald die Idee, dass man vielleicht die Anonymität nutzen könnte, um Steuern nicht abzuführen, weil wenn der eine nicht schauen darf, entscheide ich ja, was ich zeige.
Zweitens: wenn man sich drüber streiten kann, ob die Pauschbesteuerung zu zu kleinen Besteuerungen führen kann, könnte man sie auch einfach erhöhen. Denn wenn ich schon eine Amnestie mache, so als Gesellschaft meine armen Reichen wieder in die Arme nehme und ihnen sage, sie können mit dem gestohlenen Geld jetzt auch wieder uns daheim über den Tisch ziehen, dann kann ich doch wohl die Regeln dafür selber machen und muss nicht Angst haben, ihnen zuviel abzunehmen, dass sie das nicht als Strafe wahrnehmen. Warum das der Schäuble nicht will, weiß ich nicht, er sagts mir auch nicht, darum glaub ich es ihm nicht. Die Schweizerin schützt ja wenigstens die Grundlage eines ihrer Wirtschaftszweige. Falls das der Schäuble auch tut – ach, wenn er das nur sagen würde! – dann würden wir endlich erfahren, warum die Sozialschmarotzer, die die Gesellschaft benutzen wollen, trotzdem aber nicht deren Teil sein wollen soo wichtig für uns sind.
Drittens kaufe ich gerne weiterhin CDs. Gut, ein kleinwenig ein Hoheitsrechtsverletzungsgschmäckle hat es schon, aber das hat das mit dem Steuerhafen auch. Gut, wir haben das Geld ja selber durch die Grenze gewunken oder garnicht danach gesucht, trotzdem ist es ja unstrittig unseres und der Vertrag ändert auch nichts daran, dass Kapital in Form von Geld viel zu mobil ist. Und diese konzeptionelle Widersinnigkeit des Systems des freien Kapitalverkehrs löst so ein Kuhandel auch nicht, aber da er ja leider alternativlos ist, ist mit den zwei Beteiligten ja nicht an eine Bearbeitung eines der echten Probleme zu denken. Dann möchte ich ihnen aber auch verwehren, so zu tun, als sei das Problem gelöst.
Ich glaube, diese Drei Punkte reichen vorerst.

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