Die Karwoche. Heute: Karfe

Karfe, die: altüberliefertes Schupfinstrument, das besonders irdische Töne von sich gibt und bevorzugt von alten, dicken Männern mit fettigen Haaren gespielt wird. Die ursprüngliche unnachahmliche irdigkeit der Tongebung rührte früher daher, dass die Karfe ausschließlich aus verderblichen tierischen Überresten hergestellt wurde. So wurden die Feierlichkeiten zu einem Schlachtfest traditionellerweise mit einer direkt dann hergestellten K. musikalisch untermalt. Eine frisch abgezogene Tierhaut wurde über ein Gestell aus mit Sehnen zusammengebundenen Knochen gezogen und zwischen die Beine des Spielers geklemmt, wo sie gelegentlich mit frischem Blut übergossen wird. Der Spieler streicht nun mit einem besonders zähen Stück Schlachtgut (meist Speiseröhre oder Magen des Tiers) über die Kante der K., um die Haut in gewisse Schwingungen zu versetzen. Durch eine geschickte Bewegung der Beine wird der Rahmen zur Erzeugung einer Art Rhythmus in Richtung der Spielsehne geschupft, was die Klassifizierung der K. als Schupfinstrument erklärt. Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, indem zwischen Rahmen und Haut in gewissen Abständen Knorpel angebracht werden, die beim überstreichen periodische oder aperiodische Impulse erzeugen. Die K. ist nicht mehr weit verbreitet und wird inzwischen fast ausschließlich aus modernen Materialien (Glasflaschen, Plastiktüten, Autoreifen und Wäscheleinen) hergestellt und zumeist mit Altöl übergossen. Als Spielsehne dient meist ein gebrauchter Infusionsschlauch.

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