Der Stockschirm

Ein Ding mit einer Aufgabe soll auch für seine Aufgabe verwendet werden. Nicht, daß man eine Sache auch für etwas anderes verwenten darf, nein. Das No-no konstruiert sich andersherum. Wenn man nämlich eine Anwendung auszufüllen hat, so soll man doch nach Möglichkeit das explizit für diese konzipierte Werkzeug verwenden. Denn dieses erfüllt seine Aufgabe meist besser als sein interfunktionelles Pendant.
Grundsätzlich ist zwar angezeigt im Bedarfsfalle Unkonventionalität im Sinne der Überbrückung von Versorgungslücken walten zu lassen, anstatt seine Aufgabe an der Lücke scheitern zu lassen, anstatt seine Aufgabe an der Lücke scheitern zu lassen, doch grundloses – vor allem grundloses – also unmotiviertes Ververwenden von Werkzeugen, ob mutwillig oder fahrlässig ist zu vermeiden. Dabei ist jedoch immer die Motivation entscheidend: So kann es an einunddemselben Tag gut und/oder schlecht sein, einen Stockschirm anstatt eines Spazierstocks zu verwenden. Um sich vor plötzlich auftretendem Regen zu schützen, aus Mißtrauen gegenüber der Dauerhaftigkeit der aktuellen Witterung, bitte sehr.
┘”Ham uns unterhalten, völlig sprachlos…”┌
Is doch egal! Nein! Ist es nicht. Denn wer nur einen Spazierstock möchte und einfach einen Stockschirm nimmt, der wird eben keinen ordentlichen Spazierstock. Denn jeder kennt diesen verbogenen Stockschirm, der erstens nicht gut aussieht, zweitens nicht diese hinreichenden Steifigkeit besitzt, um als ordentlicher Spazierstock benutzt werden zu können und kann nichteinmal mehr – aufgrund des fortgeschrittenen Grades der Verbogenheit – problemlos als Schirm verwendet werden,womit die ganze Sache ad absurdum geführt wurde.

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