Kategorie: Kulturelles


Kleines Arbeitszimmer, hohes Fenster, davor ein kahler Baumwipfel.

3. Juli 2008 - 22:19 Uhr

Hiermit sei erinnert an den Gedenktag Kafkas, der heute vor einer wohl angenehm rund anmutenden Zahl von Jahren entweder (ich glaube, das wars, ja) das Licht der Welt erblickte oder es zum letzten Male sah.
Es fällt mir sehr schwer, in diesem Zusammenhang nicht diesen einen der wunderschönsten Sätze der Literaturgeschichte zu zitieren und hoffe, es wird mir nicht unruhige Träume bereiten, stattdessen den eher mager bevorbenen Beginn von “Der Gruftwächter” anzuführen.
Mag sich doch der ein- oder andere mal wieder eines Morgens zurückziehen und sich ein Urteil über die Strafkolonie bilden und sich dort den ungeheueren Prozess der Verwandlung des Kommandanten in ein zerrissenes Traumschloß für die wahren Hungerkünstler, das Ungeziefer, miterleben sehen.
Bei den Links findet sich auch ein solcher zu einem Werke-Archiv.

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Die Welle

19. März 2008 - 14:54 Uhr

Der Film mit dem Vogel über das Buch, zu dem es schon einen Film gibt, was alles auf einer wahren Begebenheit beruht, konnte mich nicht überzeugen.
Was so in etwa passiert, ist eh klar. Gleichzeitig wurde versucht, mittels diverser Anspielungen und Faktennennungen die Story nach Deutschland und in die aktuelle Zeit zu übertragen, schön realistisch sollte es vielleicht auch noch werden, und da beginnt spätestens die Kritik.
Wir Rezipienten sahen uns nicht in der Lage, zu entscheiden, ob der Drehbuchautor zwar ausgewachsen, aber dennoch redlich bemüht war, Zeilen zu fabrizieren, die ein 14-jähriger nicht hätte besser machen können, oder ob er tatsächlich 14 war, was einige Schwächen des Buches doch besser erklären könnte.
Denn trotz der kleinen Anklänge, mithilfe genannter Mittel ein ansatzweises Realitätsflair zu erzeugen, verhalten sich alle Personen so statisch und so zaunpfählig instrumentalisiert, dass genau dieses erschreckende Moment, in dem einem klar werden könnte, dass solche autokratischen Auswüchse jederzeit und überall entstehen und ihren Reiz und dann auch Macht entfalten können, nicht auftritt.
Die Wirkungslosigkeit dieses Filmes sei mit der Anekdote beleuchtet, dass das hier kommentierende Rezipiententum so unberührt vom ernsten Inhalt des Filmes war, dass es selbst noch in den letzten Minuten, als einige sperrige unangebrachte Sätze fielen und gleichzeitig ein Polizist auftrat, der Kurt Beck nicht unähnlich sieht, nicht mehr ansich halten konnte und in Gelächter verfiel. Ein bitteres Zeichen.

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