Kategorie: Buch I


Übermüdung

3. Januar 2005 - 23:11 Uhr

Übermüdung. Warum schlafe ich selten, wenn ich mal nochnicht komplett müde bin? – Oder andersherum – das tu ich mitunter schon, doch warum gibt es Phasen, in denen ich Tagelang das Müdigkeitsgefühl nicht loswerde. Aber – ganzandersherum – empfinde ich das wirklich als unangenehm? So leicht bedöppelt, unkonzentriert, leicht zu verwirren. Sind das nicht auch die Symptome, die sonst manchmal einen schönen Abend verheißen?

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Der Puls

3. Januar 2005 - 23:10 Uhr

Der Puls […]. Zwölf Achtel, triolisch zu punktierten Viertelgruppen zusammengezogen und im 3er durchgeschwungen. Kräftiges e-moll. Die Bassgruppe schlägt den pulsierenden, dem Herzschlag gleichenden, Orgelpunkt. Gleichzeitig Unheil verheißend, aber auch voller Überzeugung von der Notwendigkeit d. pulsierenden Lebens

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Innerer Schweinehund

3. Januar 2005 - 23:09 Uhr

Den inneren Schweinehund zu überwinden ist eine harte Aufgabe, denn jener ist immer unvorteilhaft gut informiert über aktuelle Intrigen, die gegen ihn gesponnen werden. Genauso ist er auch ein versierter Psychologe, spezialisiert auf Mechanismen der Faulheit, Trägheit und Bequemlichkeit und ständig am unterschwelligen Einwirken auf eben jene geistigen Mechanismen, um im Idealfall zur eindeutigen und frei getroffenen Entscheidung zu gelangen, die Priorität von etwas anderem als dem Ungeliebten höher einzuschätzen bzw. von vornherein infrage zu stellen, ob das Ungeliebte überhaupt einen Effekt erzielen würde.
Es ist aber durch bewußte Tricks möglich, sich selbst unter einen Zwang zu, von dessen Konstruiertheit der Schweinehund durchaus Kenntnis hat, von dessen mutwilliger Herbeiführung er durchaus Kenntnis haben darf. Er ist scheinbar so konzipiert, daß er durchaus fair ist, denn ansonsten wäre er, da mitten im Denkorgan beheimatet, immer einige Schritte voraus und auf diese Weise unkontrollierbar und übermächtig.
Werden ungeliebte Sachen grundsätzlich nur angefangen, wenn der Leidensdruck groß genug ist? Demzufolge müsste bei den Machern einfach die Leidenstoleranz niedriger sein, der Maßstab geändert. Also müsste der Macher ziemlich bald kirre werden, wenn er aus irgendeinem Grund nicht mehr machen kann. Im Gegensatz dazu neigt der Gelassene, der mit der größeren Leidenstoleranz, dazu phlegmatisch zu sein. Er wird erst sehr spät “einschreiten”.
Aber es geht nicht nur um das Ungeliebte. Insbesondere der Leidensdruckphlegmatiker wird sich auch schwerlich überwinden können, ihm wichtiges anzupacken – und zu ende zu führen. Fairnesshalber wird der Macher, der Hibbel, wohl aufgrund der großen Ablenkung – und Zeitaufwendigkeit – durch das ungeliebte auch nicht die Kraft – oder Zeit – haben, Willensprojekte auszuführen.
Der eine muß also das Phlegma überwindern,der andere das Arbeitspensum unter Kontrolle halten bzw. leiden lernen, Nichtstun.

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Kultursaufen

3. Januar 2005 - 23:08 Uhr

Ich brauche eine bessere Bezeichnung für Kultursaufen. Vielleicht: Artiposion. L’art pour l’alk. Vìn pour l’art. Muserum. Biercasso. Kunsttrinken. Artohol. Symposion artis causa. Sightsaufen.

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Umgang

3. Januar 2005 - 23:07 Uhr

Ich habe scheinbar nur mit Leuten zu tun, die einen riesigen Spaß daran haben, irgendeinen Radau zu machen. Der oi hat 3-4 Straßenschilder und einige Baustellenwarnleuten zuhause in seinem Keller, der andere hat mit mir zusammen schon – dich hierbei bin ich mir ehrlich nicht mehr sicher, ob es echt oder nur in Planung war – in der Altstadt eine ganze ich glaube Papiertonne in den Kanal geschmissen, Fensterläden geklaut – wohlgemerkt, um sie eine Ecke weiter wieder abzustellen – und diverse andere sanfte Übertretungen der Gesetze bzw. der allgemein üblichen Verhaltens-/Gesellschaftsregeln begangen. Und das genau ist ja der Punkt. Gesellschaftliche Konventionen in die Tonne treten. Das macht uns glücklich und die Möglichkeit, erwischt zu werden, doch nicht allein, in der Verbindung mit dem Gefühl, der Gesellschaft ihre Scheinheiligkeit vorzuwerfen, gibt uns vielleicht sogar ein Machtgefühl. Was andere an Fasching und Freinacht machen, machen wir eben das ganze Jahr.

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Verkannte Genies

3. Januar 2005 - 23:06 Uhr

Ausgehend von Bach und Mozart drängte sich mir bezüglich Genies allgemein die Frage auf – da jene ja beide, beispielhaft, die Unstandszüge des “verkannten Genies[“] an den Tag legten – ob die Veranlagung der Genialität eben genau den Stimulus des Kampfes gegen irgendetwas braucht. Man betrachtet diese beiden ja immer etwas wehmütig: “Hätte dieser doch den Leipzigern nicht als >zweitklassiger Cantor< gegolten", "Wäre jener nicht in ständigem Clinch mit seinen Geldgebern gestanden". Doch haben nicht jene Nöte gerade zur Trotzreaktion der Genialität geführt? Nach hat seine Kantaten auf einen Schlag geschrieben, um Zeit für etwas ordentliches zu haben. Diese waren nun aber wirklich nicht gerade hingerotzt.

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Der Stockschirm

3. Januar 2005 - 23:03 Uhr

Ein Ding mit einer Aufgabe soll auch für seine Aufgabe verwendet werden. Nicht, daß man eine Sache auch für etwas anderes verwenten darf, nein. Das No-no konstruiert sich andersherum. Wenn man nämlich eine Anwendung auszufüllen hat, so soll man doch nach Möglichkeit das explizit für diese konzipierte Werkzeug verwenden. Denn dieses erfüllt seine Aufgabe meist besser als sein interfunktionelles Pendant.
Grundsätzlich ist zwar angezeigt im Bedarfsfalle Unkonventionalität im Sinne der Überbrückung von Versorgungslücken walten zu lassen, anstatt seine Aufgabe an der Lücke scheitern zu lassen, anstatt seine Aufgabe an der Lücke scheitern zu lassen, doch grundloses – vor allem grundloses – also unmotiviertes Ververwenden von Werkzeugen, ob mutwillig oder fahrlässig ist zu vermeiden. Dabei ist jedoch immer die Motivation entscheidend: So kann es an einunddemselben Tag gut und/oder schlecht sein, einen Stockschirm anstatt eines Spazierstocks zu verwenden. Um sich vor plötzlich auftretendem Regen zu schützen, aus Mißtrauen gegenüber der Dauerhaftigkeit der aktuellen Witterung, bitte sehr.
┘”Ham uns unterhalten, völlig sprachlos…”┌
Is doch egal! Nein! Ist es nicht. Denn wer nur einen Spazierstock möchte und einfach einen Stockschirm nimmt, der wird eben keinen ordentlichen Spazierstock. Denn jeder kennt diesen verbogenen Stockschirm, der erstens nicht gut aussieht, zweitens nicht diese hinreichenden Steifigkeit besitzt, um als ordentlicher Spazierstock benutzt werden zu können und kann nichteinmal mehr – aufgrund des fortgeschrittenen Grades der Verbogenheit – problemlos als Schirm verwendet werden,womit die ganze Sache ad absurdum geführt wurde.

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Das Kreuz

3. Januar 2005 - 22:57 Uhr

Das Kreuz ist das entscheidende, die Kreuzung. Drum ist es zuallererst einmal fraglich, ob die Kreuzigung als verstörendes Element vielleicht zu ablenkend sei, sich auf das falsche Ende des Lebens konzentriert, das – vielleicht zwar das wichtigere – schon immer ängstlich betrachtet wurde. Dabei kann das Symbol auch für das linke Ende des Lebens verwendet werden. Die Kreuzung, Verbindung, Verschmelzung. Die Vereinigung von horizontal und vertikal, von Himmel und Erde. Das Kreuzsymbol soll ja auch manchmal coitalen Charakter haben. Zurecht. Denn in der Verschmelzung von Körper und Geist, von Erde und Himmel, von der spirituellen und der materiellen Sphäre entstet der Mensch. Oder wird dadurch die Welt an sich erzeugt, oder die Natur? Die Henne, das Ei?

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Ich trat nicht ein

3. Januar 2005 - 22:56 Uhr

Ich trat nicht ein beim “Peaches”. T[…;keine Namen] und soweiter machten sich gen “Kantine”. Ich, für meinen Teil musste mit leichterem genüge [?] tun – […] zwar mit späterem. 2:30 ists, als “zu Hause” ich weiche [?].

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Nennt mich, wie ihr wollt!

3. Januar 2005 - 22:40 Uhr

Nennt mich, wie ihr wollt!
Ich bleibe, wer ich bin, solange ich dazu die Möglichkeit habe. Der Tag ist noch nicht vorüber und ihr wollt schon auf sein Grab pissen. Denkt darüber nach, was das für Konsequenzen haben kann. Kann der Körper ohne Geist bestehn, oder ist er dazu verdammt, sein nutzloses Dasein als Hülle dessen, was ihn einst erschuf wieder einzuglieden in den Kreislauf des Wandelbaren, als Tribut an die Vergänglichkeit?

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