11. September 2009 - 14:38 Uhr
15.8.9 7:15 Via Mala Wir beginnen im alten Ägypten. Ein kluger Mann diktiert seinem Schreiber “Auge Auge Pyramide Schakal”. Dieser ritzt selbiges geduldig in seine Tontafel, wobei das aber eigentlich garnicht seine ist, aber das ist auch momentan wirklich nicht wichtig.
Szenenwechsel. Oxford, irgendwann, auf jeden Fall wars noch recht früh am Tag- Wir wohnen der Geburt der englischen Schriftsprache bei, die logischerweise noch nicht existierte und damit auch nur wenigen vorbehalten war.
Einer von diesen war der Schweiber, den es auch in dieser Szene wieder gibt.
Er hatte im Bus mal eine liegengebliebene Zeitung gefunden und sich so in diese Struktur aus immerwiederkehrenden Zeichen verliebt, dass er beschloss, Schreiber zu werden.
Nun konnte man das damals nicht erlernen. Die Gründe hierfür sollten aus dem bisher erzählten mit einigem guten Willen erschließbar sein. So bewarb er sich ohne umschweife – schriftlich – bei dem Edelmann, der in der aktuellen Szene sein Diktator sein soll.
Dieser er hat ihn sofort in seine Dienste genommen, weil er von dessen Kunstfertigkeit schwer beeindruckt war – läuft nun im Schreiberaum auf und ab und diktiert, was seine Rhetorik nur so hergibt, während der Schreiber all dies geduldig auf Rinderhäute pinselt. Auf den Kalauer mit dem Ortsnamen kann man hier getrost verzichten.
Für unsere Geschichte entscheidend, zumindest interessant, ist allerdings, dass der Schreiber ob der immensen Redefließgeschwindigkeit des Edelmannes – vermutlich der Verlangsamungsprophylaxe durch mittels Reduktion auf die nötigsten Casus quasi vorgebeugten Wörter geschuldet – sehr bald einen Majuskelkater bekam und sich fortan fast ausschließlich auf Kleinbuchstaben beschränkte.
12:15 Am wichtigsten ist allerdings, was sich zwischen den Zeilen tat; denn in seiner Liebe zu den Symbolen im allgemeinen war unserem hochgeschätzten Schreiber noch nicht die Idee gekommen, diese systematisch zu verwenden, im speziellen nicht, die Buchstaben – in diesem Zusammenhang vielleicht besser als Foliantensingaturen bzw. Papyrographien bezeichnet – mit Lauten zu identifizieren.
22.8. 13:20 Ligurien So entstand eine Schriftsprache, die eine große Unabhängigkeit zur gesprochenen besitzt, gleichzeitig aber in sich nicht genug Systematik besitzt, um aus sich selbst entwickelt zu werden.
Der Siegeszug dieser Schriftsprache war indes nicht mehr aufzuhalten, denn – geschuldet der narzistischen Begeisterung für seine eigenen Worte (er hatte inzwischen sein gesamtes Vokabular diktiert und auch inhaltlich die ganze Größe seines Geistes leuchten lassen) – begann der Edelmann mit Feuereifer lesen zu lernen, indem er seine Reden nochmal durchdachte und gleichzeitig die Federzeichen dazu betrachtete.
Mit der Zeit entwickelte er eine tiefgreifende paranoide Furcht, der Schreiber könnte sich durch die nun ermöglichte Konservierung seines Gedankengutes bemächtigen und mittels seiner Gelehrtheit zu Ruhm und Ehre gelangen, während er selbst betrogen um sein geistiges Eigentum zurückbliebe.
Folglich ließ er ihn auspeitschen und am nächsten Tag ins barbarische Frankreich ausweisen, das unserem Edelmann kulturelles Ödland deuchte.
Nicht zu erwähnen, dass der Schreiber es fertigbrachte, angefüllt mit neuen Ideen bei den dortigen Fürsten vorstellig zu werden.
17:30 Schweiz Der Edelmann seinerseits war so stolz auf seine eigene Erfindung der Schriftsprache, dass er vor lauter Eitelkeit ein immenses Programm auflegte, um der breiten Öffentlichkeit ds Lesen beizubringen und steigerte so das Bildungsniveau beträchtlich.
Die Refinanzierung seines Projektes ward dadurch gesichert, dass in Ermangelung sonstiger Literatur alle Leseschüler sein Buch kaufen mussten. Dessen Inhalt hatte allerdings keinen weiteren Fördereffekt auf das Bildungsniveau.
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10. September 2009 - 14:38 Uhr
Zuviel kann man wohl trinken, doch nie trinkt man genug.
G. E. Lessing
1 Kommentar » | Buch III, Quotenhaltiges
9. September 2009 - 14:46 Uhr
8.8.9 20:35 Zwei ganz wichtige Meldungen:
Ich habe schon den dritten Speichenbruch am Hinterrad dieses Jahr. Das ist schade.
Denn erstens schlackert das Fahrrad dadurch, also durch den resultierenden Achter sehr beim freihändigfahren, was ja die bevorzugte Fortbewegungsart ist. Und das wirkt sich besonders stark auf den Geradeauslauf aus, denn bei Kurvenfahrten sind die verbleibenden Speichen besser bespannt, wie mir scheint. Ich denke, die Häufung resultiert aud der hohen (Vor-)Spannung durch den bestehenden Achter in der Felge.
20:50 Umlaut kommt ohne Umlaut aus. Das ist die zweite wichtige Meldung.
Man muss sich das vor Augen führen, indem man beispielweise mal versucht, “Ypsilon” ohne Ypsilon zu buchstabieren. Genausogut könnte man das mit “Buchstaben” probieren.
Aber im Endeffekt bringt das ja nichts, lediglich den Vorteil, an fremdartigen Tastaturen Umlaute diskutieren zu können.
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8. August 2009 - 09:54 Uhr
Ich habe Angst, meinen Traum zu verwirklichen und danach keinen Ansporn mehr zum Weiterleben zu haben.
Paulo Coelho, Der Alchimist.
1 Kommentar » | Quotenhaltiges
4. August 2009 - 09:21 Uhr
Das Denken verwirklicht das Allgemeine in den Formen.
Avicenna (Ibn Sina)
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2. August 2009 - 23:07 Uhr
[11.7.9 17:09] Heute ist entscheidend, dass Nichtrauchen so geil ist. Dem ist allerdings gegenüberzustellen, dass Rauchen so geil ist.
Es wirkt manchmal so, als löse es eine geistige Blockade oder Anspannung, außerdem kann es bisweilen zur geeigneten Zeit dem Kreislauf und dem Verdauungstrakt angenehme Impulse versetzen, zuletzt stellt es eine angenehme Beschäftigung dar, 17:36 die manchmal durch Solidarisierungsprozesse kommmunikationssteigernd wirkt.
All dies kann Nichtrauchen nicht. Mal abgesehen von der Solidarisierungskiste, falls man gerne alleine mit wenigen zurückbleibt, wenn die anderen eine Raucherpause einläuten oder es mag, seine Untätigkeit auf dem Gebiet oral-pulmonal-substantieller Ersatzbefriedigung durch aktiv-militantes Nichtrauchertum in eine zeitaufwendige und argumentativ ermüdende Tätigkeit umzuwandeln.
Trotzdem ist Nichtrauchen geil. Ich bin momentan ein wenig krank, zumindest kränkelnd, trotzdem stecke ich Konservierungsversuche durch Einlegen des Körpers in Alkohol erstaunlich gut weg. Wobei es garnicht so extrem erstaunlich ist, denn dieser Effekt war mir früher durchaus bekannt, wie extrem stark sich Mischkonsum verschlechternd auf die körperliche Nachkonsumverfassung auswirkt. Man neigt nur dazu, ungenutztes Wissen, auch wenn man es selbst bestätigt hat, zur hohlen Behauptung zu degradieren, wenn die daraus folgenden Konsequenzen einem nicht gelegen kommen.
Aber es stimmt: Viel saufen oder viel rauchen ist definitiv verträglicher, als beides gemeinsam, selbst bei normaler Dosierung. 18:33 Aber ich schweife ab.
Denn desweiteren merke ich deutlich, wie langsam meine Kehle entschleimt – eine bedeutende Wirkung für mich, ob der geliebten Stimme. Trotz der momentan erhöhten Schleimproduktion (für den Leser sicher ein geistiges Bild, auf das er schon lange gewartet hat), bessert sich das Kehlkopfgefühl stetig; es fühlt sich freier und unbeschwerter an.
Als letztes Positivum muss ich das erhebende Gefühl geistiger Stärke anführen, das einen durchflutet, 13.7. 9:54 sooft man aktiv oder passiv der Versuchung einer Zigarette widerstehen kann. Man erstreitet sich Regentschaft über die eigenen Handlungen und wird sich derer verganenen teilweisen Abwesenheit besser bewußt.
Nur was bleibt jetzt unterm Strich übrig: Ein gewisses Mißverhältnis zeigt sich schon zwischen der Geilheit des Rauchens und der des Nichtrauchens.
25.6.9 [wahrscheinlich 25.7.9] 21:19 Nunja, inzwischen sind einige Tage ins Land gegangen und ich habe auch schon ein paar Zigaretten geraucht; im speziellen heute zwei – zur Belohnung. Trotzdem befinde ich mich – ich glaube von einem Rückfall abgesehen, wobei dort nicht klar ist, ob nicht veilleicht der Weißwein an der crastischen Misere Schuld hatte – in einer Nichtraucherphase, die insbesondere Mischkonsum zu vermeiden sucht. Schließlich bin cih der einzige, der einen Zeitraum mit einigen Zigaretten und sogar einer schönen Corona-Zigarre als Nichtraucherphase bezeichnet und sich dabei ernst nimmt.
24:54 Das beantwortet immer noch nicht, warum Nichtrauchen so cool ist. Tut mir leid, momentan hab ich echt keine Ahnung, wieso das so sein könnte, aber ich les nochmal nach was ich bis jetzt argumentiert hatte und meld mich dann nochmal.
31.7.9 12:38 Ich hab jetzt zwar nicht genau nachgelesen, dafür bin ich klarer in der Birne. Der Punkt wird wohl sein, dass der persönliche Willenstriumph ein relativ schönes Glücksgefühl auslöst, zuzüglich zum mittelfristig gesteigerten körperlichen Gesundheitsgefühl, das Scheißteil, das man nur rückblickend erkennen kann, bei mir wird das noch dadurch stärker gewichtet, dass ich einen sehr starken sensiblen Fokus auf die oberen Atemwege und die Stimme lege, dort sind die Erfolge am deutlichsten und ich kann sie auch direkt an der stimmlichen Leistungsfähigkeit ablesen.
17:15 Es sind also relativ softe Pull-Faktoren vom Rauchen zum Nichtrauchen, Push-Faktoren weg vom Rauchen sind selten oder werden, wie der Turbo-Kater beim Mischkonsum irgendwann nichtmehr damit in Verbindung gebracht.
Demhingegen hat das Rauchen recht viele und zum Teil sehr schöne Pull-Faktoren (die nur manchmal nicht funktionieren).
Abschließend blbeibe ich also bei meiner Linie, dass echtes Nichtrauchen für mich genausowenig eine Option ist wie echtes Rauchen. Das beruhigt mich. Zwar hab ich keine Risikoabschätzung gemacht, allerdings ist das auch für mich nicht entscheidend.
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17. Juli 2009 - 20:29 Uhr
Das muss jetzt leider schnell gehen, weil ich hab keine Lust mehr, jetzt Zeit dafür zu haben, dafür hatte ich in der Vergangenheit auch keine Lust, weswegen es jetzt fast schon zu spät ist. Deswegen kurz zum mitschreiben:
Die Tatsache, dass die Ratifizierung eines internationalen Vertrages portugiesischen Entstehungsortes von einem höchsten Gericht der Bundesrepublik gekippt wird, stellt in dem Falle, dass alle beteiligten Akteure ernsthaft an einer staatenbündischen Verflechtung interessiert sind, kein unüberwindbares Hindernis dar, das den Annäherungsprozess um Jahre zurückwirft. Eine mögliche Herangehensweise wäre, die Einwände der Juristen ernst zu nehmen und das System ordentlich nachzubessern.
Echte Schwierigkeiten treten nur auf, wenn das System des begehrten Vertrages auf demokratiebeugenden Illegitimitäten beruhen soll. Das noch herrschende Grundgesetz weist nämlich den kleinen Konstruktionsfehler auf, solche zu bekämpfen.
Ich weiß, es ist eine schlimme Zwickmühle; keiner würde dafür unterschreiben, dass ihr so tun dürft, wie ihr wollt und wenn ihrs einfach so wie sonst trotzdem macht, kriegt ihr eins auf die Finger. Menno!
Wenn ihr das Demokratische System einst doch so weit gebracht haben werdet, wie ihr es vorhabt, werde ich euch ein Geschenk machen müssen. Den Dolch im Gewande. Aber so lange sehe ich lieber noch zu, wie man euch auf die Finger haut.
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16. Juli 2009 - 10:16 Uhr
4.7.9 17:54 Ich wollte doch mal über Liebe schreiben. Das könnte dann ein theoretischer Erguß über Eros, Agape und so werden, aber das hab ich momentan nicht im Kreuz. Plato und der Sex. Was könnte ich also sonst jetzt über Liebe schreiben. Ich könnte über Beziehungen schreiben.
11.7.9 17:09 Vielleicht ein andermal.
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15. Juli 2009 - 10:16 Uhr
Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein, nicht umgekehrt.
Hermann Hesse
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14. Juli 2009 - 10:39 Uhr
26.6.9 15:17 Heute versuch ich mich mal an Perfektion. Nicht, dass dieser Beitrag jetzt perfekt werden solle; mitnichten. Daran hindert mich schon meine merkwürdige Autokonvention, Skezzenbucheinträge nicht nachzukorrigieren, was das Niveau immer auf der Höhe eines Entwurfes hält.
Nur wie vereinbare ich dieses Arbeiten mit meinem Streben nach Perfektion?
16:54 Keine Ahnung. Wahrscheinlich ist die Perfektion häufig keine Perfektion, sondern Optimierung.
Dieses Produkt wäre also optimiert auf Ausstoß und den bestimmten schnodderigen Stil, der Logikschwächen bzw. Umwege erlaubt.
Es darf mich nicht langweilen, um die Produktion am Laufen zu halten, gleichzeitig muss es sprachlich so weit in Ordnung sein, dass es mich nicht partout ärgert, wenn ich es nochmal lese.
Eine weitere extrem wichtige Voraussetzung ist, dass es mich beim Verfassen fördert [?] und somit unterhält.
Aber was soll das, wir wollten Perfektion und das war das denkbar schlechteste Beispiel. Da muss ich mich gleich nochmal fragen, ob Optimalität Perfektion ist.
20:51 Optimal ist bestmachbar, perfekt durchweg vollendet, sie gehen also – zumal in der Realität – weite Strecken, unter besten Bedingungen wird Optimal zu ideal, was ja auch perfekt ist.
Allerdings bezeichnet Perfektion sehr oft mehr die Fähigkeit zu vollenden als die Eigenschaft des Produkts.
Perfektion ist also das Streben nach dem Ideal, nein vielmehr ist das der Perfektionismus.
24:01 Die Frage ist, ob der Perfektionismus beim Optimum aufhören darf; immerhin ist Perfektion dann erreicht, wenn die Voraussetzungen keine Verbesserungen mehr hergeben. Durchwerkt es dann ist.
Jedoch lassen sich auch Rahmen27.6.9 11:20bedingungen ändern. Das ist – sofern möglich – zeitaufwendig, anstrengend und schwierig. Der Perfektionist könnte zwar auch danach sttreben, muss es aber nach meinem Dafürhalten nicht. Denn dafür ist der Idealist zuständig. Der Perfektionist muss also ein Stück weit Pragmatiker, denn Rücksichtsloses Streben nach Idealen lässt Perfektionspotential auf anderen Bereichen verkümmern.
Dieser Gedanke darf einen natürlich nicht zu einer umfassenden Mediokrität führen, zu einer gleich großen aber möglicherweise wenig ausgeprägten Entwicklung der Perfektionspotentiale.
Folgkucg setze man Schwerpunkte. 29.6.9 ca. 15:30 Sind die Perfektionspotentiale priorisiert, ergibt sich meist eine recht klare Entscheidung, was zu tun bzw. eben bevorzugen sei. Auf dem Wege der Schulung einer Fähigkeit wird man auch oft auf eine andere Fähigkeit treffen, die es zur Vertiefung der eigentlichen vorher zu schulen gilt. Und so weiter. Genauso wird man auch auf Fähikteiten treffen, die man sich – zufällig – schon früher angeeignet hat.
Indem der Weg sowieso durch diese Mechanismen nicht besonders direkt ist, muss man nicht befürchten, sich allzu einseitig zu entwickeln. Im Gegenteil, je höher das Ziel gesteckt ist, desto breiter wird in der Regel auch das Fundament an Fähigkeiten sein, auf dem es ruht.
Diesen Tatsachen sollte man sich aber auch deshalb bewußt sein, 30.6.9 8:14 um einen eventuellen Irrweg doch als zielführend erkennen zu können bzw. in einer ausweglosen Situation einen vorher nicht bedachten Weg finden zu können.
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