Kategorie: Allgemein


Zitat des Zeitpunkts “Ausschlusskriterium”

8. August 2011 - 12:09 Uhr

Per Versammlungsentschluss beschloss der Ausschuss abschließend, ausschließlich Schlüsse aus Einschlüssen an Aufschlüssen einzubeziehen; diese sind auch verschlossenen Geographen anschließend noch erschließbar.
Auf Anregung von und für meine(m) lieben Kollegen

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Karwochenspecial, Weltwärts

17. Juli 2011 - 02:15 Uhr

Es machten sich also auf: der Lotse, der Navigator und der Reisende. Und dabei ist es niemals ernsthaft eine Frage, ob nun eine Reise stattfindet. Jedoch ist es auch immer so, dass, wenn der Reisende nun nicht fährt, die Reise nicht stattfindet. Nunja, die Reise fand statt, also stimmte auch die Chemie zwischen Reisendem, Lotsen und Navigator, das Vertrauen war vorhanden.
Letzteres war beileibe auch Notwendigkeit, denn man hatte sich nichts einfaches vorgenommen. Die Reise sollte bis zu dem Ort führen, wo sie gestartet hatte. Und das rechtfertigte den ganzen betriebenen Aufwand.
Beim Reisevehikel handelte es sich um eine Art Fahrrad, das man sowohl mit seinen Füßen als auch mit der Kraft seiner Gedanken umtreiben und steuern konnte und das am meisten Fahrt aufnahm, wenn es direkt auf die Sonne zusteuerte.
Der Navigator hatte den Kurs aufs genaueste berechnet, der möglichst präzise nirgendwo hinführen würde und war bereit, jederzeit eine tiefgreifende Kurskorrektur vorzunehmen, sollte das Reiseziel das verlangen.
Des Lotsen Tätigkeit ist weisen und leiten. Hin auf Besonderheiten, herum um Gefahren; er kennt und fühlt sie, wähnt sie kommen. Tiefe benötigt seine Kenntnis, wendige Erfahrung seine Intuition, Behutsamkeit sein Handeln.
Nun zum Reisenden. Wiewohl er sich nach reiflicher Überlegung eigentlich vollends dem Wirken von Lotse und Navigator verschreibt, ist ja doch er der eigentliche Meister der Reise, seiner Reise. Er wird stets die Entscheidungen für seine Reise treffen, die Leitung durch Lotse und Navigator besteht, solange sie besteht und endet, wenn sie endet.
Doch was heißt hier endet, nun sollte die Reise erstmal beginnen. Der Reisende schwang sich auf sein Vehikel und war gespannt, wo ihn die Fahrt hinbringen würde, und das obwohl das Ziel von ihm gewählt und dessen Lage ihm bekannt waren.
Es war spannend, auf Reisen zu sein, denn so sehr er sich auch klargemacht hatte, auf Reisen sein zu werden, verrückte diese Entrückung dennoch die Wahrnehmung, was das Bewutsein erstmals zur Bestätigung zwang, tatsächlich auf Reisen zu sein. Man verändert sich mit der Landschaft, die man bereist, und wenn man diesen Zusammenhang akzeptiert hat, verändert sich die Landschaft mit einem selbst.
Die Reise führte in kleine und große Entfernungen, in denen man stets große und kleine Entdeckungen machen konnte; das größte Vergnügen bereitete dem Reisenden, Dinge zu entdecken, die er schon kannte. Denn obwohl er sie schon zu kennen glaubte, waren sie doch grundlegend anders. Sie waren nämlich genau so wie sie waren und wie er sie schon kannte, denn so mussten sie ja schließlich sein.
Nachdem er sich nun Ferne und Nähe angesehen hatte und feststellen musste, dass sie beide gleich weit voneinander und von ihm entfernt waren, stellte er fest, dass es niemals möglich wäre, alle Dinge in der Welt ständig neu zu erkennen und wieder neu kennenzulernen.
Ein Zeitproblem wäre es freilich nicht, denn die Zeit hatte er vorsorglich bereits angehalten, so musste er sich nicht ständig um deren Fortgang sorgen. Ernsthaft nötig wäre es zwar wohl auch nicht gewesen, alle Dinge in der Welt zu kennen, denn wenn es nicht möglich war, wie sollte es dann nötig sein?
Aber es amüsierte ihn. Die schiere Ziellosigkeit seiner Beschäftiung mit den Dingen bereitete Vergnügen.
Das Vehikel bewegte sich derweil immer weiter. Mit zunehmender Geschwindigkeit führte der Kurs des Navigators es wie an einer Perlenschnur geradewegs in Richtung Universum. Diese starre Bewegung brachte den Reisenden der Lösung seines nicht vorhandenen Problems näher: wenn er die Schöpfung in ihren Teilen nicht begreifen konnte, so wollte er sie einfach neu erfinden.
Der Lotse freute sich, dass die Fahrt den Reisenden in Bewegung versetzt zu haben schien. Er nickte dem Navigator zu, dieser lächelte zurück und leitete den finalen Schwenk ein, den die Reise nun verlangte: direkt auf die Sonne zu.
Der Reisende erkannte seine Chance: er breitete die Arme aus, öffnete den Mund zu einem einzigen Rachen, verschluckte die Sonne, und verwandelte sich in einen leuchtenden Vertilger von allem was war, was ist, was gewesen wäre, dessen seidig glänzende Haut von feurig pulsierenden Adern durchzogen war. Eine wahnsinnige Energie war es, die mit ihm eins wurde oder mit der er eins wurde; er war eins, er war alles.
Nun ist es ja so, dass alles eben nicht genug ist, wenn es nur eins ist. Also, um nicht unpräzise zu sein: es war mehr als genug, es war ja schließlich alles. Jedenfalls – nun im Wissen, alles selbst zu sein – entschied sich der Reisende, eine Schöpfung zu machen. Zuerst schöpfte er Papier und eine Tintenfeder.
Und so wie die Tinte, die er in plastischen Hügelzügen über das Papier verteilte von diesem zu flachen, beständigen Linien aufgesogen wurde, so verfestigten sich in ihm die Gedanken und Überzeugungen, wie seine Schöpfung aussehen sollte. Er gab sich damit durchaus Mühe, denn nichts zu tun ist durchaus gut und sinnvoll, zumindest ebenso sinnvoll wie irgendetwas, aber für den Anspruch, den man an sich selbst stellt, muss man durchaus etwas tun.
So hub der glühende Vertilger also an zu schöpfen und erschuf aus einem meisterlichen Gewebe von Energiebahnen, dessen zufällig wirkende Verbindungen Materie erzeugen, die Welt, die er mit allem was gewesen war, was war und was gewesen sein würde verschlungen hatte. Sie war viel besser als vorher, denn sie war so wie immer.
Nun befand er sich also wieder in der Gesellschaft von Lotse und Navigator am Ende seiner unglaublich langen Reise am Ort wo sie gestartet waren, erschöpft und zufrieden und stieß genüsslich die Zeit wieder an.
Eine Spinne springt vorbei: “Befreie Dich vom Anspruch!”

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Bitte hier kniggen

15. Juli 2011 - 15:28 Uhr

24.4.11 3:34 Ostersonntag Was interessantes gelesen, weil ich ausversehen eine Stunde zu früh aufgestanden bin: der Verlust der Benimmregeln rühre möglicherweise daher, dass für die Mittelschicht nicht länger die Orientierung nach oben richtung Adel entscheidender Faktor ist, sondern inzwischen das Proletariat psoudoikonisch in den medialen Mittlepunkt gerückt sei. Außerdem sei die Umgangslockerheit eine Hinterlassenschaft der 68er-Bewegung.
18:27 Nicht Benimmregeln zu folgen sei einfach einfacher – aber nur für einen selbst. Seinen Stuhl nicht anzustellen spart arbeit, denn es macht ja jemand anders. Trotzdem sei die Autorin nicht für eine Wiederbelebung der Regeln, findet es eher amüsant, diese Eigennützigkeit mitanzusehen. Ich sehe das etwas anders.
Viele Regeln sind sinnloser Mist, aber einige sind wie die oben skizzierte eben schon sinnvoll einzusetzen und verteilen Arbeit, Ärgernis oder Unliebsames etwas gleicher unter allen Beteiligten. Um diese ist es ein bisschen schade manchmal; der Rest kann gern in die Tonne – wobei ich zugeben muss, manchmal erst viel später einen Sinn bzw. den Sinn doch erkannt zu haben.
Es gibt aber doch noch eine Kleinigkeit zu bemerken über aussterbende Benimmregeln: verwendet man sie doch – man hat es natürlich dadurch oft schwerer oder unpraktischer – gelingt es einem bisweilen, unterschwellig einen positiven Grundeindruck zu hinterlassen, da man anderen eben unkomplizierter oder ähnliches vorkommt, bzw. eben quasi vor den Ecken und Kanten der anderen quasi unsichtbar erscheint.
Gut, leicht ist es auch, sich für jemanden abzuheben, der der eh auf sowas achtet, aber das war eben nicht gemeint, es geht um unbewusste Effekte.
Allerdings gibt es da leider noch einen: man kann oftmals ungewollt zu bestimmt, verbindlich oder unentspannt wirken, vor allem, wenn man den Fehler begeht, von anderen ähnliches zu erwarten.
Erwarte nicht, tue trotzdem, es läuft einfach immer wieder aufs gleiche hinaus. So ist das nunmal. Der Quellcode der Welt scheint halt doch immer wieder überall durch.

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Augsburger Fahrradkultur

30. Mai 2011 - 12:07 Uhr

…und ich bin jetzt ein Teil davon!
Durch meinen Aufenhalt zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin ich mal wieder in die Critical Mass geraten, jene angenehme Umwelt- und Fahrradkulturdemonstration im Stile eines Plauderpicknicks auf dem Sattel. Diese Veranstaltung bzw. die Teilnahme an ihr kann ich nur wärmstens empfehlen, vor Allem auch wegen der Leute, die man dort trifft, hier vereinigt sich nämlich ein unglaublich vielschichtiger Gesellschaftsausschnitt, schönerweise aber mit einem glücklicherweise verschwindend geringem Anteil an Durchschnitt.
Einer von ihnen, ihm sei der Beitrag gewidmet, hat sich so sehr der Fahrradkultur gewidmet, dass er in seinem kaleidoskopischen Blog deren Blitze und Strömungen auffängt und ihnen eine informativ-unterhaltsame Plattform bietet. Vorbeischauen lohnt sich und meine Blogroll wurde entsprechend ergänzt.

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Moralisches Dilemma

29. Mai 2011 - 11:39 Uhr

Seife ist etwas angenehmes, speziell ist ein Stück Seife ein in gelig überflüssigen Zeiten eine fast weggespülte Besonderheit. Obwohl ich sie ähnlich willkürlich auswähle (bzw. fast, denn das Gebot zur Simplizität führte mich natürlich auch zur Kernseife, die ich sehr schätze), macht sie auf mich nahezu grundsätzlich den besseren Eindruck als ihr gespendetes Pendant. Und zwar in puncto Bedienbarkeit.
Mir fällt es deutlich leichter, mich an die flutschige Glitschigkeit des Seifenstücks zu gewöhnen, als an eine Flüssigseife mit entweder zu geliger Konsistenz, die einem durch die Finger gleitet, noch bevor sie oder man selbst eine Lösung gefunden hat, oder zu dünner, die wohl zwar ihren Reinigungseffekt erzeugt, aber nicht den viskosen Sexappeal des hygienischen Aktes vermitteln kann.
Nun fanden im Ostertrubel zwei Skulpturseifen ihren Weg in meine Sammlung. Namentlich ein Hase und ein Schaf. Den Hasen bereits beim Händewaschen problemlos zur fast vollständigen Unkenntlichkeit verseift habend (lediglich ist er für meinen Geschmack zu parfümiert) kündigt sich nun in der Schale im Duschkabinett ein baldiger Seifenwechsel an, nur – ich zögere.
Ich hatte schon mehrmals das Schaf in der Hand, um es an seinen Bestimmungsort zu bringen, wurde aber nicht von Tierschutzfragen gehindert, sondern es war eine gewisse – hm – vielleicht Moralästhetik, die mich die Entscheidung verzögern ließ: der vorhin schon bezeichnete hygienische Akt bewegt sich verglichen mit der Handwaschung in delikatere Regionen, was die oben angeklungene Allegorie betrifft. Die Vorstellung, dort die Dienste (und sind es nur hygienische) eines Schafes in Anspruch zu nehmen, wirkt einfach komisch, da komme ich momentan noch nicht aus der Gedankenschleife raus.
Man kann sich zwar vorhalten, es sei nur ein Stück Seife; in meinem Fall habe ich mir das sogar bereits vorhalten lassen. Aber mit dieser Anschauungsweise würde man den Zauber des Symbolismus’ völlig außer Acht lassen. Würde ich diversen Leuten das Ding zeigen (wir sind jetzt wieder aus der Dusche raus und bei der Seife angekommen – ich sag’s nur zur Sicherheit) und einfach “Was ist das?” fragen, käme ich wohl auf einen garnicht mal so geringen Anteil an “Ein Schaf.” unter den Antworten und bin grad nicht sicher, ob “Seife.” häufiger wäre.
Das ist ja auch keine Fehleinschätzung, “Ein Schaf.” zu sagen und nur die Wenigsten würden sich die Mühe machen, “Ein Stück Seife in Form eines Schafs.” zu sagen. Der Mensch lebt mit Symbolen, er schafft Symbole, er mag Symbole und er sollte sie dann wohl auch ernst nehmen.
Aber übertreiben sollte er es wohl auch nicht. Es ist noch ein wenig hin, aber ich bin nun entschlossen; ich werde das Schaf aus seiner Verpackung nehmen und es mit Schmutz von weltlicher und moralischer Natur beladen und hoffentlich gereinigt daraus hervortreten.

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Leben nach Plan B

25. Mai 2011 - 17:05 Uhr

Zwar ist es ja eine Weisheit ohne Neuigkeitswert, dass Pläne dazu gemacht werden, geändert zu werden (die Wissenschaftsgemeinde möge mir nachsehen, dass ich in guter alter Manier meine Quelle für dieses Zitat weder suche noch angebe und das Zitat auch nicht in sonst einer Form – dies ist eine Ausnahme – kenntlich mache; auch die Journalistengilde möge hinnehmen, dass ich aus Gründen der Ehrlichkeit darauf verzichte zu behaupten, die Quelle sei dem Autor oder der Redaktion bekannt), dennoch gelüstet es mich, diese Tatsache zu emphasieren bzw. eine gewisse zugrundeliegende Grundhaltung zu preisen. Pläne sind wichtig. Nur nicht zu befolgen?
Naja, ich weiß nicht so recht. Pläne sind jedenfalls toll. Denn sie können aufgehen. Das ist eine tolle Eigenschaft für nicht-stoffliche Dinge. Man kann ihn auch umsetzen und das wenn man will in die Tat. Ok, das war jetzt alles Mist, ich versuch noch einen Anlauf.
Wer nach Plänen lebt, der vermag es vielleicht etwas mehr als andere, eine gewisse Effizienz in sein Wandeln zu bekommen. Das ist aber mit Sicherheit nur ein Vielleicht. Denn wer nach scheiternden Plänen lebt, der verbraucht sehr viel Energie fürs Scheitern. Halten wir also schon mal fest: Scheitern ist nicht wirklich praktisch. Zumindest nicht so praktisch wie nicht scheitern, vorausgesetzt, man wollte nicht scheitern, aber das ist jetzt auch wieder unnötig kompliziert. Belassen wirs beim nicht scheitern.
Was tun also? Nicht scheitern ist sicher die erste Antwort. Wie die Folgefrage. Vor dem Scheitern den Plan ändern! Scheitern ist ja ein Prozess, der seine Schatten vorauswerfen kann. Man sollte also behutsam den Plan wieder ein bisschen in die Sonne rücken. Sollte das nicht genügen, kann man ihn immernoch komplett umschmeißen und was anderes ausprobieren. Klingt nach einem Plan, oder?
Genau! Nach einem Masterplan nämlich. Für diesen sollte man sich etwas mehr Mühe geben. Die Mühe liegt in der Reduktion. Der Masterplan muss so vage sein, dass man nicht Gefahr läuft, seine aktuellen Pläne nicht darin wiederzufinden. Wäre ja blöd. Gleichzeitig sollte er nicht so unverbindlich sein, dass man von ihm nicht in die richtige Richtung geführt werden muss.
Ich empfehle die induktive Entwicklung des Masterplans: gefällt einem, was gerade zufällig passiert ist, sollte man möglichst allgemein versuchen herauszufinden, was dazu geführt hat, dass es passiert ist und dieses dann zu einer Handlungsmaxime machen. Gefällt einem etwas nicht, sollte man es vermeiden. Gefällt einem etwas nicht, was Handlung nach einer Maxime hervorgerufen hat, hat man eine Ausnahme gefunden, sprich, die Maxime war nicht genau genug. Viele Ausnahmen können wieder eine Regel bilden und mit der Zeit wird das Geflecht dichter.
Normale Pläne müssen sich an den Maximen messen lassen, erheben allerdings keinen Anspruch auf Umfassendheit. Sie können willkürlich beschlossen werden und ihr Fortgehen sollte überwacht werden, um früh genug auf Plan B umschwenken zu können.
Ach ja, Plan B ist immer Plan B! Niemals C oder D. Das bringt einen nur durcheinander. Außerdem ist das viel Vertrauenserweckender: wer einen Plan B hat, ist auf alles vorbereitet. Wer einen Plan C benutzt ist verzweifelt oder zumindest ungeschickt!
Gleich mit Plan B zu beginnen ist allerdings auch oft ganz amüsant, es schafft Abwechslung und fühlt sich etwas verwegen an. Das kann ich nur empfehlen! Nach Plan B folgt selbstverständlich Plan B.

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Dr. psycho promoviert

16. Mai 2011 - 20:43 Uhr

Ich hab mir was überlegt: wenn doch jetzt die Doktorarbeiten von so vielen Leuten entdoktort werden, dann sind sie ja keine Doktorarbeiten mehr. Und dann sind sie ja fast nichtmal veröffentlicht. Also kann ich mir ja jetzt die nicht geklauten Stellen vom Karl Theodor und von der Silvana und von der Stoiber-Tochter und von – hm, da war doch noch so ein Bundestagsabgeordneter, egal – nehmen und mir daraus eine neue originelle Doktorarbeit zusammenbasteln. Was kostet gleich nochmal “summa cum laude”?

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Zitat des Zeitpunkts “Kultur”

1. Dezember 2010 - 21:47 Uhr

Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.
Oscar Wilde [aber ich befürchte, den Namen habe ich nur so dazugeschrieben]

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Der Realität auf den Leim gegangen

30. November 2010 - 21:47 Uhr

21.9.0 07:38 Realitäten verschwinden. Und zwar schneller als ich dachte. Ich meine jetzt nicht, dass ich geträumt habe, wie ich mit einem Gewehr bewaffnet durch ein bayrisches Dorf lief, als dort der amerikanische Präsident zum Staatsbesuch war, ich jedoch eder Leibgarde noch Lebenstrachter. Vielmehr meine ich die Realität, die man beim anschaun einer Folge Pumuckl beobachten kann. Mir scheint, als wäre die Lebensrealität der Menschen, die sich da finden, fast vollständig verschwunden.
Gut, da gibt es diese Nebenrollen mit den typischen 80er-Anklängen. Um die ist es sicher nciht schade, das war ja auch ein merkwürdiges Jahrzehnt.
5.11.0 21:32 JazzJazzJazz Verschwunden sind diese städtischen Urtypen. Das handschlägig-verbindlich-gemütliche Werkeln. Meister Eder lässt grüßen. Was hat der nicht stundenlang an irgendwelchen hölzernen Versatzstücken herumge – ähm – speitelt und -geschliffen. Dann kam der Kollege Handwerksmeister vorbei, um ein Pläuschchen zu halten, nebenbei klärt man noch Details über ein gemeinsames oder zusammenhängendes Gewerk.
Lebensrealitäten aus einer versatzstückig surrealen Kinderserie zu holen, mag merkwürdig anmuten, allerdings trägt das schon, insofern die zugrundeliegenden Archätypen ihre Weltpräsenz verloren haben, bzw. deren Ausprägungen.
Real zu existieren scheint diese Lebensweise noch in italienischen Kleinstädten, wo sich am früheren Abend die Gesamtbesetzung ältererr Herren und Ladengewerbetreibender am zentralen Platz des Ortes trifft, zum Abendausklang und für ebendiese schon erwähnten Präusche, es aber genauso möglich ist, mehr oder weniger unwillig, einzelne noch in ihren – freilich noch nicht abgeschlossenen – Laden zu bewegen.
Diese Kultur der Gelassenheit – sicherlich zwar immernoch millieuabhängig auch hier anzutreffen – muss, so man dem Zeitdokument diesbezüglich Glauben schenken möchte, auch hierzulange – allen internationalen Stereotypengerüchten [sic!] – verbreitet vertreten gewesen sein. Sie gilt es wiederzubeleben, kultivieren, wiederentdecken und zu nutzen. Das kann nicht schlecht sein.

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Buch IV

29. November 2010 - 21:54 Uhr

Nennt mich altmodisch!
Aber ich bleibe dabei, Handschriftlichkeit hat eine eigene Qualität. In meinem Fall zwar keine gute, was die Optik betrifft, dafür hat sie aber diese persönliche Note, die auch im Subtext eine Menge Informationen vermitteln kann. Körperlich-geistiger Zustand, Umgebungs- und Füllerbedingungen, Eile, Ruhe etc..
Darum bleibe ich bis auf weiteres dabei, eifrig mein Büchlein rumzutragen und mich auch zu bemühen, Füller samt Patrone am Start zu haben – für eventuelle Eintragungen.

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