Kategorie: Allgemein


Dekadenz gegen Decadènce

12. Oktober 2010 - 08:33 Uhr

Im Kampf gegen den vollen Kühlschrank erscheint Dekadenz als geeignetes Mittel. Ich verschlinge alles, was demnächst dem Verfall verfallen könnte und schütze mich so unter Verkürzung meiner Lebensspanne davor, im Spiegel der verwesenden Konsumgüter meine eigene Vergänglichkeit erkennen zu müssen.

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Bekiffte Bären in Kanada

20. September 2010 - 19:12 Uhr

…kann man googlen und dann kann man kichern, weil diese Bären eine Hanfplantage bewachen sollten, das ist richtig. Diese Meldung ist auch leider an mir vorbeigegangen, als sie aktuell war, auch das ist richtig. Aber es ist auch richtig, dass man bei mir noch nie über bekiffte Bären in Kanada lesen konnte, das lässt es merwürdig erscheinen, wenn meine Leser fordern, sie würden gerne “wieder mehr” über selbige hier lesen.
Nungut, ich halte es für eine klasse Idee, Wildtiere für Bewachung wilder Plantagen zu verwenden, da diese erstens größere Angst erzeugen und zweitens weils einfach cool ist. Diese dann allerdings, weil man selber Angst vor ihnen hat, so sehr zu bedrogen, dass ihre Abschreckwirkung auf das Niveau einer Horde Gartenzwerge sinkt, verspielt den Vorteil der Wildheit. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass auch die Plantage vor den Schutzwildtieren zu schützen ist, da Tiere entgegen der ungestützten landläufigen Meinung durchaus gerne Drogen nehmen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Da Tiere jedoch meist weder über opponierbare Daumen, noch über ausreichende Bargeldbeträge verfügen, um auf üblichem Wege an Drogen zu kommen (Schwarzbären scheinen zwar auf den ersten Blick prädestiniert für Schwarzmarktgeschäfte, sie können aber nicht einmal mit einer dunklen Mütze das notwendige Maß an unauffälliger Unscheinbarkeit herstellen, die für diese unabdingbar ist), nutzen sie gerne Gelegenheiten und übernehmen mit entsprechenden Hintergedanken verantworungsvolle Aufgaben wie die Sicherung von mittleren bis großen Monokulturen potenter Pflanzen.
Aber wenn es nun schon um Tiere und Drogen gehen soll, möchte ich wirklich eine Lanze brechen, für die Tiere, auch das ist nämlich mit diesen Daumen leichter, auch wenn sie nur die Leertaste massieren: Tiere haben auch ein Recht auf Rausch, zumindest sollte man ihnen den Gönnen. Man sollte sich immer freuen, wenn man statt der Zielschnecken einen besoffenen Igel in der Bierfalle hat, und zwar für den Igel. Erntedank zu feiern, macht ihm vielleicht auch Spaß kurz vor der Winterruhe. Und der Igel ist bei weitem nicht so penetrant wie die Herde Elefanten, die in den 80ern eine Schnapsfabrik stürmten. Und er ist nicht so hart drauf, wie der durchschnittliche Koalabär, dessen Leben sich ähnlich anfühlen muss, wie das eines Straßenpunks. Denn wie letzterer von Bier, ernährt sich jener auch nur von seiner Droge. Wie groß muss nur am Morgen immer die Überwindung sein, wenn man dem Geschundenen Körper, der sich gerade wieder notdürftig bis zur Handlungsfähigkeit regeneriert hat, wieder einen Schlag versetzen muss, nur, um seinen Kalorienbedarf decken zu können, wohl wissend, dass man spätestens am Nachmittag wieder fast Bewegungsunfähig in den Ästen hängen wird und darauf warten muss, dass man wenigstens wieder Kopfweh spüren kann. Dabei scheint es bei Tier und Mensch nur Gewohnheit bzw. Gewöhnung zu sein. Dieweil man ausgewachsene Koalas nicht vom Stoff runterbringt, ohne dass ihre Gesundheit leidet, ist es allerdings schon gelungen, Jungtiere eukafrei großzuziehen, ob diese Technik auf Punks umsetzbar ist, ist hingegen fraglich – aber auch nicht wichtig, denn wie Koalas sind ja auch Punks (möglicherweise zurecht) vom Aussterben bedroht.
Nun folgt aber der wichtigste Aufruf für den Tierfreund: Katzenminze. Also nicht für den Tierfreund, sondern für die Katze. Pflanzen und über möglicherweise spektakuläre Szenen freuen. In Gebieten mit geringer Minzdichte kann die zentrale Pflanze schonmal zum Anziehungspunkt für die Tiere der gesamten Nachbarschaft werden, so braucht man schonmal keine eigene Katze. Noch schöner ist allerdings, was die Minze mit den Katzen macht: orgiastisch glücklich. Wer könnte sich da nicht freuen für die Tiere. Die Katzenminze wirkt recht direkt auf den Sexualtrieb, bisweilen sind bei Katern auch spontane Minzlatten beobachtet worden.
Leider wird es schwer werden, den Katzen im Selbstversuch nachzufühlen oder -eifern. In ernstzunehmender Literatur ist nirgends die Rede davon, dass beim Menschen brauchbare Wirkungen auftreten. Diese seien nur knapp über der Wahrnehmungsschwelle; dafür sind allerdings auch keine Nebenwirkungen zu erwarten, dem Selbstversuch stehen also keine dringenden Warnungen entgegen; als gängige Konsumform wird Rauchen des getrockneten Krautes evtl. gemischt mit Nicotiana tabacum genannt.
Wer noch eine moralische Stütze benötigt, um – vielleicht erstmal nur zum eigenen Vergnügen – in seinem Garten einen Raubtierswingerclub zu gründen, dem sei noch eine potente (ja, genau!) Hilfestellung gegeben: Es ist belegt, dass Katzen mit Zugang zu Katzenminze eine höhere Lebenserwartung haben.

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Ursula?

2. Juni 2010 - 13:47 Uhr

Wir wissen, dass sie unglücklich ist, seitdem sie nicht mehr Familienministerin sein darf, aber nachdem nun einer wegen mangelndem Amtsrespekt gegangen ist, geht schon wieder munter das Verräumen von verdienten Veteranen an (irgendsoein pseudogenialer Grottenolm hat ja auch schon dem Edmund seinen Hut in den, ähm, den, äh, Ring geworfen). Hat die Zensursula-Geschichte zwar gezeigt, dass sie offenbar nicht geeignet ist für Realpolitik (was für sie als Präsidentin sprechen würde), war sie damit gleichzeitig gefährlich nahe an den Grenzen der Verfassung (und das ist für mich eindeutig ein KO-Kriterium). Nein Ursel, nicht mit mir!
Wenn schon ne aktive Ministerin, dann doch lieber das Leuthäuschen, die wäre charakterlich befähigt. Aber mit ihr würde nunmal eine streitbare Liberale (im Justizressort dringend angeraten) aus dem Kabinett verschwinden, das würden einige nur zu gern sehen, ich nicht.
Schäuble gehörte zwar verräumt, aber ich möchte den ehemaligen Minister für Staatssicherheit nicht auch noch zum Präsi machen, wär schon irgendwie uncool.
Wie wärs denn mit Glos? Der redet nicht schnell, bei weitem nicht so kompliziert wie sein Vorgänger und außerdem könnte er sich nicht in Fakten verheddern, darauf hat man bei ihm eh aufgehört zu achten.

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Das Timing

1. Juni 2010 - 11:22 Uhr

15.4. 19:10 Der Beginn Das Timing. Ein gewisser Herr Bach hat einmal gesagt, es sei kein Geheimnis dahinter, man müsse nur die einzelnen Tasten zum richtigen Z22.4. 14:50eitpunkt drücken. Doch darum soll es ja garnicht gehen, denn, was er verschweigt bzw. voraussetzt, ist, dass das gesamte dann einem vorhandenen Masterplan folgt, einem bekannten. Doch was tut, wer planlos vor den Tasten sitzt und überlegt, wie’s weitergeht?
20.5.0 14:06 Diese Einleitun [sic] ist jetzt offiziell verkackt. Viel zu viel Musik-Allegorie, dafür aber die Unterstellung, dass auf jeden Fall ein Masterplan existiert, doch auch das ist nicht sicher.
Das Kernproblem besteht fort. Man befindet sich zu einem Zeitpunkt an einem Ort und möchte an einen, zu dem momentan kein sichtbarer Weg führt. Geht man nun zu dem Ort der so ähnlich ist, weil man ja sowieso schon nicht weiß, warum genau man zum anderen will oder schlägt man sich nach Gefühl in die erste Richtung durch.
19:30 Nein, das ist auch scheiße! Timing war schon das richtige, man muss es nur um Vokabeln wie Chance, Gelegenheit, Ausdauer, lanfristig und kurzfristig aufziehen. Dann noch Masterplan, Faustregel, Handlungsmaxime oder so.
Aber jetzt ist hier blöderweise das Buch voll. Naja, das gibt mir einen neuen Anfang.

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Dein Arsch (Arbeitstitel)

4. April 2010 - 22:51 Uhr

Einem kreativen Hoch entsprang das erste Mal ein Songtext aus aneinandergruppierten Stereotypen, mit dem ich recht zufrieden bin; ich bezeichne ihn einfach mal als mein Erstlingswerk:

Schon wieder bist Du sauer auf mich,
warum das sein muss, das fragte ich Dich.
Doch diese Frage war nicht wirklich klug,
denn Antworten krieg ich genug.

Ich int’ressier mich nicht für Dich,
schau Dich nicht richtig an,
es gäbe keine Frage, die ich Dir beantworten kann.

Was war das gestern für ein Kleid,
kurz und eng, lang und weit?
Hat diese Strähne in ne andere Richtung gezeigt?

Wo hast Du diese kleine Narbe,
was ist Deine Augenfarbe?
Ich frage mich, muss ich das wirklich wissen.

Wenn man die Fragen nicht beantworten kann,
hat man ein ziemliches Problem als Mann.
Warum ich das nicht weiß, kann ich Dir erklärn
Du musst mir nur eine Minute zuhörn.

Ich schau Dir einfach auf den Arsch,
denn dann geht es mir gut,
wenn er beim Gehen seine liegenden Achten beschreibt,
dann muss ich sehn, wie er es tut.
Die Bewegung hält so viel Faszination bereit,
Denn die Backen wackeln mich in die Undendlichkeit.

Warst Du grade beim Friseur,
heißt der Franc oder Pierre?
Und nach welcher Frucht riecht Deine neue Spülung?

Trägst Du die Brille immer schon?
Ist das Kind da Dein Sohn,
Und ist er drei oder siebenundzwanzig?

Was Du denn beruflich machst,
acht bis vier oder nachts?
Kein Plan, ich weiß nur eines genau:

Ich schau Dir einfach auf den Arsch,
denn dann geht es mir gut,
wenn er beim Gehen seine liegenden Achten beschreibt,
dann muss ich sehn, wie er es tut.
Die Bewegung hält so viel Faszination bereit,
Denn die Backen wackeln mich in die Undendlichkeit.

Doch um eines, da muss mich keiner bitten,
wenn ich seh, dass Du sie zeigst,
weil Du Dich nach vorne neigst,
wenn ich weiß, dass Du’s nicht merkst,
weil Du Deine Nägel färbst,
wenn an einem langen Tag
ich sie einfach sehen mag
und beim warten auf den Bus
ich sie einfach sehen muss
dann schau ich, ja, dann schau ich,
dann schau ich Dir auf die – Uhr.

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Die Karwoche. Heute: Kardamom.

3. April 2010 - 04:27 Uhr

Kardamom, Eliachi [auf ayurvedisch], Elettaria cardamomum.
Kardamom ist eine stimulierende Pflanze, die das Gehirn, die Atemwege und das Verdauungssystem beruhigt. Ihre süße, wärmende Energie bringt dem Geist Freude und Klarheit und fördert insbesondere den Fluß von Prana, der Lebenskraft, durch den Körper. In Milch neutralisiert Kardamom die schleimbildenden Eigenschaften, in Kaffee entgiftet er das Koffein.
Eigenschaften: Kardamom ist ein Stimulans, ein Expektorans, ein Diaphoretikum und Aphrodisiakum. Seine Eigenschaften sind scharf und süß mit einer wärmenden, befeuchtenden Wirkung auf die Doshas. Kardamom fördert die Fett- und Stärkeverdauung, stimuliert die Milz und beruhigt einen sauren Magen und sauren Rückfluß. Zusammen mit einer Banane gegessen, unterdrückt er Erbrechen.
Indikation: Kardamom hilft bei Atemwegsbeschwerden wie Husten, Erkältungen, Bronchitis, Asthma und dem Verlust der Stimme. er unterstützt, das Verdauungssystem bei Erbrechen, Rülpsen und Indigestion. Seine stimulierenden Eigenschaften bringen geistige Klarheit und gute Laune.
Anwendung: Kardamom reduziert Kapha und Vata und stimulert Pitta.
Aufgrund seiner nervenberuhigenden Eigenschaften wirkt er ausgleichend auf einen flatterhaften hohen Vata-Zustand durch Entzünden von Agni (Feuer).
Kardamom entfernt überflüssigen Kapha-Schleim aus Magen und Lungen.
Basundi, eine Verdauungshilfe auf Milchbasis, ist gleichzeitig ein wohlschmeckender Nachtisch. Man benötigt dafür 2 Tassen Vollmilch, 2 Teelöffel Kardamompulver, 2 Eßlöffel gemahlene Mandeln und Pistazien, 1 Prise Safranpulver sowie Honig zum Abschmecken. Die Milch zum Kochen bringen. Köcheln lassen, bis die Flüssigkeit eindickt. Dabei gelegentlich umrühren, um ein Anbrennen zu verhindern. Kardamom, zerkleinerte Nüsse und etwas Honig zufügen. Unter Rühren weitere 1-2 Minuten kochen. Vom Herd nehmen und je nach Geschmack Honig zugeben. Vor dem Essen abkühlen lassen. Ausreichend für 2-3 Personen.
C. Norman Shealy: Die große Enzyklopädie der Heilkunde. Abteilung Ayurveda; Eintrag gekürzt wiedergegeben.

Hiermit endet nun auch die kulinarische Karwoche bzw. unser – ich möchte nicht versäumen, diese Zusammenstellung noch mit einem Wort in Zusammenhang zu bringen, wie es in ihrer unendlichen Weisheit nur die katholische Kirche prägen konnte und mir vor einiger Zeit beibrachte – Fastenbuffet.
Nachdem ich gerade eben Radio hörte wurde mir auch wieder bewusst, warum ich einst das erste Karwochenspecial brachte: weil es im gesamten berieselnden Kulturbereich ständig vom Ostersamstag die Rede ist. Das kratzt mich persönlich zwar nicht an meiner religiösen Überzeugung, ärgert mich aber als offenkundiges Zeichen von Ungebildetheit im Medienbereich. Und wieder einmal würde man lediglich als chronischer Nörgler hingestellt, wenn man auf sowas hinwiese.

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Die Karwoche. Heute: Karotte.

2. April 2010 - 04:28 Uhr

Möhre, Karotte; Daucus carota.
Volkstümliche Namen: Mohrrübe, Gelbe Wurzel, Gelbe Rübe, Rüebli, Wulzel, Vogelnest.
Heilwirkung: Wurzeln: verdauungsfördernd, immunstärkend, antioxidativ, wurmtreibend; Blätter: wundheilend; Samen: entwässernd, Blut reinigend, Milch bildend bei stillenden Müttern, menstruations- und empfängnisfördernd.
Symbolische Bedeutung: Lichtbringer; Signatur der Liebesgötter, Mars und Venus; Königin Anna (England).
Plantetarische Zugehörigkeit: Merkur und Venus; Wurzel = Mars.

Die Möhre oder Karotte ist ein zweijähriger Doldenblüter, der im ersten Jahr seine Wurzel und seine Blattrosette ausbildet und die Kraft der Erde aufsaugt. Im zweiten Jahr wird er von kosmischen Lichtkräften erfasst, schießt in die Höhe und bildet eine fein gegliederte, weiß strahlende Dolde, die Käfern, Fliegen und kurzrüsseligen Insekten reichlich Nektar bietet. Charakteristisch bei der blühenden Pflanze ist das Vorhandensein einer einzigen purpurbraunen Blüte inmitten der weißen Dolde. Dawinistische Biologen können sich den Sinn dieser “Mohrenblüte” nicht erklären. In England nennt man die blühenden wilden Möhren, da sie wie sorgfältigt gehäkelte Spitzen aussehen, Queen Anne’s lace, also die “Spitzen der Königin Anna”. Die Mohrenblüte soll entstanden sein, als sich die gute Königin beim Spitzennähen in den Finger stach und ein Blutstropfen in die Mitte der Stickerei fiel. In den osteuropäischen Ländern hei0t die dunkle Blüte “der Mädchen ihre Schand” oder “Ehre des Mädchens”. Sie gilt als Signatur und deutet an, dass die Pflanze etwas mit Monatsblutung, fleischlichen Gelüsten und Fruchtbarkeit zu tun hat. In Siebenbürgen heißt es, dass das Fehlen oder die Größe des Blütenflecks mit Ehrbarkeit der Jungfrauen in Beziehung steht. Früher sei der Fleck größer gewesen, heute aber sei keine Scham mehr unter den jungen Leuten. Wenn eines Tages die Möhrenblüten überhaupt keinen Fleck mehr aufweisen, dann ist es nicht mehr lange bis zum Weltuntergang.
Während des Reifens der Samen zieht sich die Blütendolde vogelnestartig zusammen – daher der Name “Vogelnest”.
Die älteste Nachricht von der Möhre stammt aus Griechenland, wo die faserige, fingerdicke, weißliche Wurzel gelegentlich gekocht und gegessen wurde.
Ob die carvitas, deren Anbau Karl der Große auf seinen Ländereien befahl, oder das morkrud der heiligen Hildegard wirklich die Möhre war, ist ungewiss. Das slawisch-germanische Wort mohra hat lediglichdie Bedeutung von “essbarer Wurzel” und kann ebenso die Gelbe Rübe, die Pastinake wie auch die Zuckerwurzel (Sium siasarum) bezeichnen. Die knackige, orangefarbene Karotte, die heutzutage in unseren Gärten gezogen wird und die inzwischen weltwirtschaftliche Bedeutung erlangt hat, gab es damals noch nicht. Die gelbe, orangerote Mohrrübe wurde im 16. oder 17. Jahrhundert zuerst in den Niederlanden gezüchtet.
Besonders im Winter, wenn unser Körper unter “Lichthunger” leidet, tun uns die Gelben Rüben gut. Als das “Osloer Frühstück” – Haferflocken (über Nacht in Milch eingeweicht und mit etwas Rohrzucken gesüßt), denen man am Morgen frisch geraspelte Möhren hinzufügte – als obligate Schulspeisung eingeführt wurde, wurden die Kinder deutlich aufmerksamer und munterer.
Schon immer wurde die Möhre mit dem Geschlechtstrieb und der Empfängnis assoziiert. Das hat wohl weniger mit der phallusartigen Signatur der heutigen Gartenkarotte zu tun als mit den kosmischen Lichtkräften, die diese Pflanze zu vermitteln vermag. Wie uns die wahrhaft Sehenden mitteilen, sind wir selbst Lichtwesen, die sich , vom Feuer der Leidenschaft unserer Eltern angezogen, in einem materiellen Körper inkarnieren.
Der Renaissancebotaniker Hieronymus Bock (1539) lässt uns wissen, “die Rübsamenwurzel bekommt der Frucht im Mutterleib [macht fruchtbar], desgleichen all denen, so tröpffelecht harnen vnnd sonst im [Ehe]Werck unvermöglich [impotent] sind”. Wenn also Bugs Bunny, der freche, Möhren knabbernde Hase aus dem Cartoon, den lispelnden, unbedarften Sonntagsjäger Elmer Fudd neckend fragt: “What’s up, Doc?”, dann ist das eine Anspielung auf uralte Assoziationen: Hasen wie auch Möhren verkörpern seit eh und je sexuelle Potennz und Fruchtbarkeit. Moderne Phytochemiker sagen es auf ihre Art: Die Pflanze enthält Porphyrine, welche die Ausschüttung gonatotropher Hormone durch die Hypophyse anregen.
Wolf-Dieter Storl: Bekannte und vergessene Gemüse. Eintrag gekürzt wiedergegeben.

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Die Karwoche. Heute: Grünkern.

1. April 2010 - 04:29 Uhr

Fränkische Grünkerncreme Suppe
Zutaten:
36% Grünkernmehl, pflanzliches Fett, jodiertes Speisesalz, Weizenmehl, Hefeextrakt, Milchzucker, Milcheiweiß, Stärke, Lauch, Karotten, Fruchtzucker, Sellerie, Kräuter, Maltodextrin, Zitronensaftpulver, Kurkuma.
Unilever Deutschland

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Die Karwoche. Heute: karnemelk.

31. März 2010 - 04:30 Uhr

karnemelk, krachtens het Nederlandse Melkbesluit (Warenwet) van 1974 (gewijzigd in 1976) benaming uitsluitend voor gezuurde melk, waarvan het vetgehalte ten minste 0,40% en ten hoogste 1,0% en het gehalte aan melksuiker ten minste 3,0% bedraagt. In België geldt het K.B. van 31 maart 194, dat echter geen minimum vet- of melksuikergehalte vaststelt. Vroeger werd karnemelk verkregen bij de bereiding van boter als het produkt dat na het karnen overblijft; tegenwoordig wordt zij veelal bereid door het aanzuren van magere melk met een cultuur van melkzuurbacteriën onder toevoeging van melkvet. In beide gevallen is de voedingswaarde (zie bij *melk) hetzelfde.
Grote Winkler Prins – Encyclopedie in 25 Delen; Deel 12

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Die Karwoche. Heute: Karve.

30. März 2010 - 04:32 Uhr

Carum carvi L. Kümmel (syn. Echter Kümmel, Feldkümmel, Garbe, Gemeiner Kümmel, Gewöhnlicher Kümmel, Karbensamen, Karve, Kramkümmel, Wiesenkümmel.
Drogen: 1. Carvi fructus; Kümmelfrüchte, die getrockneten, reifen Früchte. Anwendung: dyspeptische Beschwerden im Magen- und Darmbereich, Blähungen, Völlegefühl, nervöse Herz-Magen-Beschwerden, Verdauunngsstörungen bei Säuglingen sowie in großen Mengen als Gewürz und in der Likörbereitung. Volkstümlich auch als milchförderndes Mittel (Lactagogum). Zur Teezubereitung verwendet man als Einzelgabe ca. 1,8 g (= 1/2 Teelöffel) frischangestoßene Droge.
2. Carvi aetheroleum; Kümmelöl, das aus den reifen Früchten gewonnene äther. Öl. Anwendung: analog Carvi fructus als Spasmolytikum bei leichten krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich; Bestandteil entsprechender Arzneifertigpräparate.
Historisches: Der Gattungsname Carum ist vom arabischen karwija bzw. altdeutsch karvey abgeleitet. Er entspricht auch dem italienischen und französischen Namen für Kümmel. Dagegen ist das Wort Kümmel dem lateinischen cuminum entlehnt, das wiederum aus dem hebräischen kammon stammen soll.
Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen; Spektrum Verlag. Eintrag gekürzt wiedergegeben.

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