Kategorie: Allgemein


Leichtsinn

21. Februar 2009 - 21:06 Uhr

21.2.9 21:06 Jetzt hatte [?, a oder ä] ich doch beinahe den Leichtsinn vergessen.
Der Leichtsinn bezieht sich auf ein vielgehörtes Wort, von jemandem ausgesprochen, dem ich zuhöre. “In Deinem jugendlichen Leichtsinn.”
Das hat mich das Wort entdecken lassen. Es ging darum, wie es gesagt ward, was den Schlüssel lieferte, wie es aufzunehmen seo. Leichtsinn kann eine ungeahnte Menge Respekt transportieren.
21:25 Was bringt mir in diesem Zusammenhang die Abwesenheit von Gravitation – nein, sagen wir besser, sonst müssen wir wirklich allzuweit ausholen, um zum Punkt zu kommen, was zwar einen gewissen Reiz hat, aber eben so unheimlich wenig zielführend ist, Gravität?
Ist Leichsinn ein Gespür für Leichtes (die semantische Ebene des Gewichtes haben wir schon überschritten)? Legt der Leichtsinnige seinen Schwerpunkt auf leicht fallendes (oh, nein, ich muss mich an ein Selbstgelöbnis erinnern und korrigieren: leichtfallendes). 24.3. 14:35 Verhält er sich also schlichtweg Arbeitsvermeidung und Übungsumgehung [sic]?
Das wäre eine recht faule Version von Leichtsinn. Ein Ausfiltern von schwerem, um den Sinnen Leichtigkeit zu verschaffen.
Böse ausgedrückt müsste eine solche Sinnenentlastung durch eine Art mangelndes Training zu Schwachsinn führen und sich so gegenseitig symptomatisch bedingen.
Wir müssen also den “Sinn” eine Etage tiefer ansetzen. Wahrnehmung ist das Stickwort.
25.2.9 16:59 Kö Es ist unwahrscheinlich, dass der Leichtsinnige nur mit Leichtigkeiten behelligt wird bzw. er es schafft, nur Leichtigkeiten auszusuchen. Problematisch wäre das natürlich, wenn er es so lange schafft, bis sein Leichtsinn zu Schwachsinn degeneriert ist und er zwangsläufig von der Gravität kapitulieren muss.
Er erlebt also mutmaßlich das selbe, muss es also anders wahrnehmen. Nur, wie sieht das aus? Trifft er überhaupt keine Kategorisierung der einströmenden Ereignisse bzw. der Dringlichkeit der entsprechenden Reaktionen? Stuft er sie runter?
26.2.9 20:04 S. Kafka der Kreisel Keine Ahnung und noch dazu ist das sicher ist das nicht für alle 22:50 und für jederzeit [sic]. Es stellt sich also die Aufgabe festzustellen, was eine sinnvolle Art von Leichtsinn sei. Es wird im wesentlichen um eine Überprüfung und Neubewertung allgemeiner Graitätseinschätzungen gehen. Allgemeiner deshalb, weil es sich bei Leichtsinn um einen relativen Sinn handelt. Der Leichtsinnige wird ja selbst nicht bemerken können, dass er ein solcher ist bzw. wenn, nur im Vergleich mit externen Werten.
Der Leichtsinn wäre folglich ein System abgewandelter Dringlichkeitsgewichtungen, das sich von einem angenommenen allgemeinen System vor allem durch eine Tendenz zur Herabstufung kennzeichnet.
Das wirft natürlcih die Frage auf, ob solch ein Sinn tatsächlich Leichtigkeit besäße, wenn er doch auch ein gesamtes Kategorisierungssystem zugrunde legen muß; besser noch als “gesamt” wäre wohl “vollständig”. Allerdings könnte natürlich die Leichtigkeitdarin bestehen, dass die Abkategorisierung im Endeffekt erst später zu Handlungen zwingt und damit insgesamt seltener.
27.2. 17:15 Sollte es also doch möglich sein, den Leichtsinn durch Verweigerung jedweder Einordnung zu erreichen? Aber muss man nicht zwangsläufig wieder beginnen, gewisse Reaktionen zu zeigen, was immer wieder eine Kategorisierung wäre. Demnach wäre Leichtsinn nur ein Übergangsphänomen.
Das klingt allerdings nicht wirklich gewinnbringend. Insofern wäre die sinnvolle, kritische Neukonzipierung des tradierten – unzweifelhaft verdrehten – Dringlichkeitsbewertungssystems wohl die brauchbarste und auch angenehmste Version eines alltagstauglichen Leichtsinns.

Kommentieren » | Allgemein

Ach so!

4. Februar 2009 - 10:48 Uhr

Verfassungen ändern ist schwer und unbeliebt. Die Gefahr, dass dadurch nichts besser, aber alles schlimmer wird ist fast immer gegeben und die Angst davor verständlich. Man hat sich mit dem deutschen Grundgesetz viele Methoden überlegt, um die Grundrechte des Einzelnen und mal ganz grob ungenauisiert eine sinnvolle Balance aus Staat und Freiheit nicht nur festzuschreiben und zu postulieren, sondern auch tatsächlich umzusetzen.
Das ist der richtige Weg. Man bemerkt Tatsachen, die dem Geist der Verfassung zuwiderlaufen, bzw. einfach Sachen, die schieflaufen, muss dann diese beseitigen. Damit ist es aber nicht getan, denn im gleichen Zuge muss man versuchen, das Rahmensystem so zu ändern, dass solche Mißstände nicht wieder auftreten können.
Einfachheit ist dabei oberstes Gebot. Erstens, weil kompliziert schlicht und ergreifend kompliziert ist, zweitens, weil man mit einer einfachen Einrichtung meist mehr ähnliche Schieflagen abzudecken vermag, als mit etwas sehr detailiertem.
Zuletzt ein Beispiel: Mehrfach verdrehte Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern führen zu verschiedenen Lähmungsprozessen. Die Zuständigkeiten neu zu verteilen, wie beim letzten mal versucht, und gemeinsame und geteilte Zuständigkeiten beizubehalten, kann nicht zu einem echten Ergebnis führen, möglicherweise zwar zu einer Verbesserung, aber die ist nicht systematisch.
Auswege – alle argumentativ abzuwägen und auf Machbarkeit (systematische, nicht realpolitische) – wären, die gemischten Zuständigkeiten abzuschaffen, die Zeiten der Wahlkämpfe der Länder und des Bundes einzuschränken, indem Wahltermine koordiniert werden, die Verquickung der politischen Organisationen und politischen Personals in Bund und Länder außerhalb der institutionalisierten Wege einzuschränken.
Alles nicht leicht, aber leichter als alles.

Kommentieren » | Allgemein

Nennt mich Asperger

29. Januar 2009 - 19:03 Uhr

Ich hab aus Langeweile mal ein paar Psychotests im Internet gemacht. Das Ergebnis war wie ich erwartet habe, ich bin ein möglicherweise Computersüchtiger nicht Essensgestörter extrem mit seinem Leben zufriedener Mann, der möglicherweise Testosteronmangel, erektile Dysfunktion, eher unwahrscheinlicher Boarderlinepersönlichkeitsstörung und Depressions und so gut wie keine Angst- und Panikstörung hat, aber – und darauf bin ich besonders stolz – einige Verhaltenscharakteristika zeigt, die auch an Asperger-Patienten (Autismus) beobachtet werden. Da die meisten Ergebnisse leider aufgrund einer technischen Panne verschwunden sind, folgt im Anschluss nur meine Asperger-Diagnose:

Sie zeigen einige Verhaltenscharakteristika, die auch an Asperger-Patienten beobachtet werden.

Dies mag Zufall sein, möglicherweise haben Sie aber auch schon sehr früh in Ihrem Leben die Erfahrung gemacht, daß es manchmal besser – und ‘sicherer’ – ist, sich zurückzuziehen und Ihre Umwelt aus der Distanz zu betrachten. Es gelingt Ihnen jedoch meistens sehr gut, diese Mauern um sich herum in Momenten, in denen dies erforderlich ist, einzureißen und auf andere zuzugehen, ja viele Menschen dürften Sie sogar als sehr angenehm und erfreulich offen erleben.

Vielleicht spüren Sie Ihre leichte (normalerweise kaum merkbare) Kontaktstörung vor allem dann, wenn es darum geht, sich für Sie wichtigen Personen (z.B. Ihrem/r Partner/in oder im Beruf) zu öffnen oder eigene Positionen nachdrücklich genug wahrzunehmen. Da verläßt Sie dann mitunter von einer Minute auf die andere die Energie und Sie ziehen sich zurück – was die anderen dann oft als ‘unnahbar’, ‘glatt’, ‘verstockt’ oder gar ‘kalt’ interpretieren mögen. In diesen Situationen ist es weder für Sie leicht, sich wieder zu öffnen, noch schaffen es die anderen, Sie aus Ihrer inneren Zuflucht zu locken.

Sollte es sich dabei um immer wiederkehrende, typische Situationen handeln, ist es Ihnen sicherlich gut möglich, daran zu arbeiten und Ihre inneren Mauern selbst in diesen schwierigen Schlüsselsituationen Stück für Stück abzubauen. Sie selbst können sicherlich gut einschätzen, ob als Unterstützung dafür eine begleitende Psychotherapie (in Form einer Einzel- oder Gruppentherapie) sinnvoll sein könnte oder ob Sie diesen Weg lieber allein gehen wollen.

Kommentieren » | Allgemein

Klassentreffenserkenntnis II

26. Januar 2009 - 18:20 Uhr

26.1.09 18:20 Auf dem Weg zur IHK. Ich muss mir wohl einen neuen Füller kaufen oder diesen nochal gründlichst reinigen. Vergiss den Leichtsinn nicht! Klassentreffenserkenntnis II. Ich glaube, ich muss mich etwas korrigieren. Ich bin wohl doch arrogant und dafür ignorant. Das ist eine gewisse Erleichterung. Ich habe nämlich festgestellt, dass ich mich wohl doch einigermaßen selektiv unterhalten habe. Das ist mir nur bei der letzten Betrachtung nicht aufgefallen. Ich habe mich so ausgiebig schon mit Leuten unterhalten, die mir früher mal wichtig waren oder sind, mit denen ich viel Spaß hatte und viel Zeit verbracht, oder, die sonst irgendwie interessantes zu berichten hatten. Es beschleicht mich zwar trotz meiner Erleichterung über meine Arroganz das Gefühl, mich für 18:42 sie rechtfertigen zu müssen, aber ich denke das ist nicht nötig und zwar aus verschiedenen Gründen. Am wichtigsten ist, dass ich das jetzt nicht will, am zweitwichtigsten – und das fungiert als echte Begründung -, dass das Wort wohl einfach im allgemeinen einen anderen Touch hat, als ich ihn hier verschärfend verwende.

Kommentieren » | Allgemein, Buch II

Die Namen der Dinge

18. Januar 2009 - 01:58 Uhr

17.1. 25:58 [außerdem privater Fremdeintrag über die gesamte Seite, der mit “Alice im Wunderland” ergänzt wurde] Was hab ich richtig gemacht, wenn ich mitgeteilt [sic], dass Zapatas de Deporte vorhanden sind.
Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich tatsächlich irgendetwas geleistet habe oder es sich nur um einen Zufall handelte, einen folgenschweren, wobei sich das auch erst noch zeigen muss. Ich muss korrigieren, ich glaube, ich hab eher was richtig gemacht, was eine gweisse Ernstnahme und Ehrlichkeit betrifft. Ich werde mir das genauer anschauen, aber definitiv nicht, um das näher zu ergründen, sondern, weil ich es will.
Es ist lediglich noch wichtig zu erwähnen, daß Dinge ihren Namen haben, und daß genau das der Grund ist, Dingen einen Namen zu geben. [Notiz] Leichtsinn ist das Stichwort

Kommentieren » | Allgemein, Buch II

Schön Abendessen

2. Januar 2009 - 14:04 Uhr

2.1.2009 14:04 Flugzeug Wir waren nicht beim saufen. Aber beim Thai oder was das auch immer war. Das war aber kein Restrurant, sondern vielmehr eine Imbissbude, besser Bistro oder so mit einigen Sitzplätzen. Nicht schlecht war das Essen aber trotzdem. Mal davon abgesehen, dass wir nicht alles bekommen haben, was von uns (wahrscheinlich) bestellt wurde und wir uns bei manchen Sachen nicht sicher waren, ob es das richtige war – bei mir kam beispielsweise statt Lamm mit 5-Gewürze-Soße und Reis Hühnchen, scharf, mit Glasnudeln an – war es eigentlich wirklich lecker. Sehr schade, dass es dort keinen Alkohol gab, denn wir waren ja schön zum Abendessengehen undkombiniertem Ausgehen (oder eben anschließendem) aufgebrochen; auch, dass ich erst nachdem ich mein Cola hatte bemerkte, dass es grünen Tee gegeben hätte. Eigene Interpretation ist das Stichwort

Kommentieren » | Allgemein, Buch II

Jellyfish

11. Dezember 2008 - 01:09 Uhr

Jellyfish, along you came,
and right away I’m stung.
Sweet words I long to whisper,
But you’ve paralyzed my tounge.
Simpsons; ich nehme an, es ist nicht komisch, wenn man die Musik dazu nicht kennt

Im übrigen bin ich verwirrt, denn ich musste feststellen, dass Reibungsverluste im Winter was ganz was anderes sind, als das was man sonst so in puncto Wirkungsgrad verbucht.

Cooles Abfallnutzkonzept in einer Gemüseverarbeitungsanlage
Studie über Brennstoffzellen-KWKs und virtuelle Kraftwerke
Fernsehen mit Lasertechnik – bleibt trotzdem Fernsehn, oder?

Kommentieren » | Allgemein, Linkisches, Quotenhaltiges

Hoch oder Tief

1. Dezember 2008 - 15:35 Uhr

Ein Denkanstoß, der zwar nicht besonders interessant ist, dafür aber auch nicht viele Ergebnisse liefert ist die Meditation über die Eigenschaften von mit “Hochparterre” oder “Tiefparterre” bezeichneten Stockwerken. Ob erstere Bezeichnung existiert, möchte ich nicht mit Sicherheit beantworten, trotzdem stelle ich mir die Frage, ob solche Gebäude, die man nicht ebenerdig betreten kann, ein Erdgeschoss besitzen.
Da man sich den ersten Stock immer irgendwie oben vorstellt, also über dem Erdgeschoß, wo auch Leute wohnen oder Büros sind oder sowas, ist es schwierig, eine Bezeichnung für ein erstes Bewohntes Stockwerk zu finden, für das man sagen wir so etwa eineinhalb Meter hinaufgehen muss, nachdem man das Haus betreten hat.
Das ganze wird noch schwieriger, wenn man auch noch einen halben Stock runter kann und da auch jemand wohnt, möglicherweise handelt es sich um ein Hanggrundstück (zumindest um ein nicht einnieveauiges) und man kann das Haus ebenerdig betreten, dann ein wenig nach oben oder unten gehen und das Haus auf der gegenüberliegenden Seite ebenerdig verlassen. Was ist dann was.
Und wenn jetzt runterwärts keiner wohnt, sondern nur Kellerlagerräume oder sowas vorhanden sind, Waschküche etc., man aber ein halbes Stockwerk rauf muss, um zur ersten Wohnung zu kommen, die sich dann tatsächlich deutlich über Erdniveau befindet, wäre dann die möglicherweise tatsächlich nachvollziehbare und verständliche Bezeichnung “Hochparterre” allein deswegen abzulehnen, weil dem Stockwerk eben genau das Erdniveau fehlt.
Naja, ich sags ja, ein komisches Thema.

Dem Helmut noch herzliche Grüße und Glückwünsche und Zitat des verwendeten Textes (hier gibts den für Strophe 11 verwendeten Satz) von Paul Gerhard, “Die güldne Sonne”, Strophen 1, 5, 6, 11, 9:
Die güldne Sonne voll Freud und Wonne bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen ein herzerquickendes, liebliches Licht. Mein Haupt und Glieder, die lagen darnieder; aber nun steh ich, bin munter und fröhlich, schaue den Himmel mit meinem Gesicht.
Ich hab erhoben zu dir hoch droben all meine Sinnen; lass mein Beginnen ohn allen Anstoß und glücklich ergehn. Laster und Schande, des Luzifers Bande, Fallen und Tücke treib ferne zurücke; lass mich auf deinen Geboten bestehn.
Lass mich mit Freuden ohn alles Neiden sehen den Segen, den du wirst legen in meines Bruders und Nächsten Haus. Geiziges Brennen, unchristliches Rennen; nach Gut mit Sünde, das tilge geschwinde von meinem Herzen und wirf es hinaus.
Willst du mich kränken, mit Gallen tränken, und soll von Plagen ich auch was tragen, wohlan, so mach es, wie dir es beliebt. Was gut und tüchtig, was schädlich und nichtig meinem Gebeine, das weißt du alleine, hast nie­mals keinen zu sehr noch betrübt.
Gott, meine Krone, vergib und schone! Lass meine Schulden in Gnad und Hulden aus deinen Augen sein abgewandt. Sonsten regiere, mich lenke und führe, wie dir’s gefället; ich habe gestellet alles in deine Beliebung und Hand.

Zum Abschluss noch ein paar Links:
Ein Gedanke zu logisch, um neu zu sein, eine Anlage, deren nicht-Existenz eigentlich schon peinlich ist: Nutzung von Erdölbegleitgasen als Kraftstoff
Zeitungsartikel über Veröffentlichung einer britischen Studie für die UN bzgl. Drogenprohibition mit forderung des cannabisbezüglichen Ausstiegs aus derselben
Beutelspachers “Mathematik zum Anfassen” im Dezember in Augsburg

1 Kommentar » | Allgemein, Kulturelles, Linkisches, Quotenhaltiges

Rückmeldung

26. November 2008 - 16:24 Uhr

Hiermit melde ich mich, vorerst und entschuldigend ob der langen Zwischenzeit, zurück, mit einem meiner langjährigen Paradethemen und ein zwei Links, die schon länger auf Veröffentlichung warten.
Fahrradwege. Heute, da ich mit dem Auto fuhr, war die Gelegenheit besonders günstig, sich eingehende Gedanken über Fahrradwege zu machen, denn wo, wenn nicht im Auto, hat man die Möglichkeit, sich gleichzeitig Gedanken zu machen, als auch am Verkehr aktiv teilzunehmen, als auch im Radio einen Beitrag über Stadt- und Verkehrsplanung zu hören. Richtig, auf dem Fahrrad. Trotzdem war ich im Auto. Und da ist mir mal wieder aufgefallen, wie scheiße doch Augsburgs Radwege sind.
Denn die Krux am ganzen ist, dass schlechte Radwege noch viel schlimmer sind als keine Radwege. Denn schlechte Radwege sind sowohl für den Fahrradfahrer nerviger und ärgerlicher, als auch im Bereich der Interaktion mit den motorisierten Verkehrsteilnehmern einerseits durch die Entfernung des Radfahrers aus dem Gefahrenfokus für die anderen, andererseits für die ungerechtfertigte Einlullung in ein Gefühl einer – allerdings nicht vorhandenen – Steigerung der Sicherheit.
Das alles gilt insbesondere für diese merkwürdigen aufgemalten Fahrradwege am Straßenrand, die an sich ja der Inbegriff der Absurdität sind. Um Fahrradfahrer in den besonderen Fokus als Gefahrenherd im Autoverkehr zu bringen, entfernt man sie durch die Abteilung eben genau aus dieser Wahrnehmung und schafft damit gleichzeitig noch gern angenommene Kurzhaltezonen zum telefonieren oder warten auf bald freiwerdende reguläre Parkplätze. Für den Radler ist dann genau an diesen Hindernissen nur durch – eben umso unangebrachteres – Ausweichen auf die – zusätzlich verengten – Autospuren vorbeizukommen.
Studien hierzu lassen sich problemlos im Minutentakt in der Fuggerstraße anfertigen.
Beliebte frisch dramatisierte Gefahrenquellen ergeben sich durch diese Art der Fahrradwegführung auch praktischerweise und praktisch an jeder Kreuzung, weil der Radfahrer mit Geradeauswunsch wie selbstverständlich an den rechten Rand der Straße bzw. rechts neben der (scheinbar im Gedankengang der Vekehrsplaner) eigentlichen Straße (halt da wo die Autos fahren), sogar noch rechts neben die automobilen Rechtsabbieger. Dass Kollisionen hier vorprogrammiert sind, zeigt einfachste Geometrie, als auch der gesunde Menschenverstand und mich würde es wundern, wenn statistische Erhebungen nicht ein ähnliches Bild zeichnen würden.
Dem Radfahrer, gesetzlich als Geradeausfahrendem mit Vorrang gesegnet (also nicht durch seine bemitleidenswerte Eigenschaft als knautschzonbezogener Unterlegenheit), bleibt lediglich das Nachsehen, und zwar muss er denen nachsehen (und zwar sowohl moralisch als auch rein physisch), die ihm seinen Vorrang erstens entzogen haben und trotz seiner Anwesenheit zweitens eine Beinahekollision (manchmal auch ohne die hypothetische Komponente) verursachten, die im gezeichneten günstigen Falle allein durch den Radfahrer verhindert wird. Andere Präventionsmaßnahmen, Kollisionen zu verhindern, wie das im Autoverkehr so gut bewährte einordnen in die Spur mit der gewünschten Fahrtrichtung, als auch das Ausweichen auf den Fußweg, wo man sich im Kreuzungsbereich wieder in einen selbst für Autofahrer bekannten und somit besser beachteten Gefahrenbereich begibt (und auch vom simplen Standpunkt der Blickwinkelbetrachtung für Autofahrer günstiger liegt), bleiben dem Zweiradler dagegen nach der rechtlichen Konzeption seines Weges verwehrt.
Solch irre Blüten dieser modernen (da günstigsten) Lösung des Problems mit dem bösen unmotorisierten Straßenverkehrs, wie die plötzliche Auflösung des Radwegs im Bereich des Mädchengymnasiums, um eine (diesmal echte) Kurzhaltezone für geschockte Mütter (wer nicht sicher ist, ob dieses Adjektiv gerechtfertigt ist, beobachte die Szenerie einmal kurz vor oder nach der Schule und urteile erneut) und Busse zu schaffen, der überraschend endende Radweg für Rechtsabbieger von Fuggerstraßel richtung Grottenau, bei dem man sich weder ordentlich in den Straßenverkehr richtung Leonhardsberg noch (nichtmal das!) unordentlich auf die rechtsabbiegende Spur richtung Reutherplatz geführt fühlt und sich ein weiteres Mal in einer hypothetisch unausweichlichen Kollision wiederfindet, oder die baustellenbedingte fahrradtechnische Totalsperrung der Friedrich-Ebert-Straße (eine halbe Fahrspur fiel der Baustelle zum Opfer, als Konsequenz wurde der Fahrradweg auf beiden Seiten aufgehoben und der Radverkehr auf den damit in Summe eher sogar breiter gewordenen Autofahrspuren komplett untersagt), seien an dieser Stelle nicht erwähnt.
Es soll nur erkannt und dargestellt werden, dass diese Art Fahrradwegschaffung zwar im linearen Straßenverkehr eine gewisse Sicherheit suggeriert, aber genau an den verkehrsgefahrentechnischen Knackpunkten diesen Vorzug vermissen lässt, oft sogar die Situation verschlimmert und schrecklicherweise die Verkehrsplaner genau an diesen Stellen Klarheit vermissen lassen und diese gesteigerte Gefährdung bei gleichzeigiger Entrechtung (Spurwechsel, Linksabbiegen, gemeinsame Ampeln mit gemeinen Fußgängern und folglich viel längere und unsinnigere Rotzeiten) zu einem starken Unverständnispotential unter Radfahrern führt und der Zwang und die Bereitschaft, sich verkehrswidrig zu verhalten, steigt.
Und eben genau das darf nicht der Effekt sinnvoller Verkehrsplanung sein.
Bei Interesse (meinerseits oder der Leserschaft) werde ich mich beizeiten auch noch mit den anderen Fahrradwegskonstruktionen beschäftigen, momentan reicht meine Geduld nicht so weit.

Wie die Wahrnehmung von Bewegungen abläuft
Polylux-Bericht über Spice, Marihuana-Ersatzräucherwerk

3 Kommentare » | Allgemein, Linkisches

Links und eben nicht rechts

1. Oktober 2008 - 21:52 Uhr

CERN-Forscher rappen über ihren Teilchenbeschleuniger
Podcasts über organische Photovoltaik-Einheiten
scholarz.net – Software für Wissenschaftler

Soviel zu den Links und ein sofortiger Themenwechsel richtung TOP 2. Haha, ich freu mich, keine absolute Mehrheit mehr! Mittelschwerer Supergau im staatstragenden parteiähnlichen Personennetzwerk, genannt CSU. Und lustig ist auch, wie jetzt die Unsympathen verschwinden. Allerdings muss ich auch sagen, es ist bewundernswert, wie glatt das läuft. Die kleben nicht, die Herren. Natürlich hatten sie auch keine Zeit, sich an das Amt zu gewöhnen.
In pessimistischer Tradition muss ich allerdings natürlich bei aller Freude auch die düstere Vision anbringen. Was ist denn nun gewonnen?
Nichts. Gut, der Huber is a Depp und jetzt isser weg. Leider kommt so einer net wirklich weg, sondern wird nur irgendwohin verpflanzt, wo man ihn nichtmehr dauernd anschaun muss, beim Scheiße bauen. Solche Kameraden wird man erst los, wenn man sie im Sprengstoffgürtel umarmt.
Genauso mitm Beckstein; Innenminister kann er wohl nichtmehr werden, Bundespolitiker will er glaub nicht, wird aber vielleicht trotzdem, um dem Seehofer ausm Weg zu gehen.
Der is ja jetzt schon Parteivorsitzender und wenn er nicht vertaktiert, wird er auch Ministerpräsident und schaffts vielleicht wieder zu einem pseudoabsolutisten.
Seltsamerweise ist sowas ähnliches meine Hoffnung, weil stillschweigend fasziniert einen ja das bayrische System.
Wenn auch rechnerisch möglich, wird wohl aus FW-gelb-grün nix. Lustigerweise wegen den Liberalen im wesentlichen. Wär schon ein monstercooler Move, die schwarzen ausm Stand in die Opposition zu zwingen. Aber naja, der deutlichste Kontrast zu schwarz muss schon schauen, dass er bei den schwarzen mitspielen darf, dann ist man ja zufrieden. Sonst wird man ja wieder der deutlichste Kontrast zu erfolgreich.
Achja, die düstere Vision. Sind dann jetzt noch die nächsten jedenfalls verschwunden von der Spitze, muss es zwangsläufig dazu führen, dass über kurz oder lang der ganze Bodensatzdreck aus dem Personalbestand der CSU nach oben gespült wird. Und das schreckliche daran ist, dass die Performance schlechter wird, dadurch “der Bürger” unzufriedener, dadurch seine Sehnsucht nach früher größer, damit seine Bereitschaft, wieder schwarz zu Wählen auch und diese Volldeppen mächtiger und selbstzufrieden.
Oh Gott, ich glaub, ich muss doch noch eintreten.

1 Kommentar » | Allgemein

« Ältere Einträge     Neuere Einträge »