Diggin’ the Dancing-Queen

11. März 2008 - 15:29 Uhr

Der Versuch zu rekapitulieren, was einem beim halbschläfigen Lesens der Zeitung und gleichzeitigem Radiohören während des Frühstücks so an Schlagzeilen durch den Kopf huscht. Der Titel offenbart zweierlei: einerseits dachte ich mir, als das Lied mir in den Morgen dudelte, “ah, ham se des auch wieder ausgegraben”, wobei mir schlagartig noch klarwurde, dass auch der ganze Rest sich dauernd wiederholt (und es ging nicht ums Radio, sondern vielmehr um die Zeitung), andererseits habe ich festgestellt, dass ich nach wie vor nicht weiß, wie die Stelle in diesem großartigen Lied weitergeht nach “see that girl, watch that scene,…”. Weitere schmutzige Gedanken, die mit to dig into zu tun haben könnten, möchte ich aber weit von mir weisen.

Vom Koch zum MetzgerHessens Abgeordnete wählen nach umfassendem Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit mit Frau Metzger die einzige ernstzunehmende Kandidatin einstimmig zur großen Vorsitzenden neuen deutschen Einheitspartei

Beck-Stein?Nach Verschwinden des selbstzersetzenden Parteichefs aus der Staatskanzlei setzen sich die auflösenden Tendenzen im Monarchieverschleierungsapparat des bayerischen Landtags fort. Wiesenwirte fordern die Revision des 8jährigen Gymnasiums.

Strafzettel auf der KippeDie flächendeckende Erfassung und Speicherung von Autokennzeichen wurde vom BVerfG untersagt. Politessen erwägen Klage wegen Berufsverbot.

Schäuble sendet GrußbotschaftDer Bundesinnenminister zeigt sich begeistert über die Fortschritte in der Überwachung der gelben Gefahr durch sich selbst im Zuge des Einmarsches internationaler Olympia-Truppen. Unter dem Deckmantel unbestimmter Terrorgefahr seien der chinesischen Regierung “beachtliche Erfolge” in der Einschrenkung der Bürgerrechte gelungen. Siehe auch “Bildungspolitik”

Wolfgang büffelt für die KleinenMinister Schäuble verteidigt seine Überwachungspläne. Sie machten es möglich, sowieso rare Stunden im engen G8-Lehrplan einzusparen. Jüngere deutsche Geschichte ist kein notwendiger Lerninhalt, wenn die Schüler nachmittags aus den Nachrichten erfahren können, wie Gleichschaltung funktioniert.

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Fahrradfahren

6. März 2008 - 23:37 Uhr

Ich war mir über die Ausmaße ja nicht im klaren, konnte mir auch ehrlichgesagt nicht vorstellen, was die ganzen Wissenschaftler – wobei man sich ja getrost streiten darf, ob Sportwissenschaftler auch zu dieser Gruppe gehören – immer behaupten, nämlich dass schon der Ersatz von einer Autofahrt die Woche mit einer Fahrt auf dem Velozipel, die Gesundheit nachhaltig fördert.
Nun bin ich überzeugt. Denn mit Unmut habe ich verfolgt, dass ich mich seit dem Kauf eines Päckchens Tabak schon wieder auf gestern 10 oder so ähnlich Zigaretten gesteigert hatte, was zwar ein Spezialfall war, der nicht häufig auftritt, aber man ist ja gerne großzügig, wenn man mit Zahlen was erreichen möchte.
Und jetzt kommen wir zu dem Effekt: Nachdem ich heute in die Stadt geradelt bin (und ja auch voraus den ganzen Tag!) habe ich bis jetzt noch keine einzige Kippe geraucht. Noch über(r)aschender (möge mir diese Hommage an das Endprodukt des Konsums verziehen sein): Obwohl ich wollte! Und will.
Denn während ich mich in meinem Irrglauben viel zu sehr auf die pulmonalen und muskulären Effekte dieses 5-kilometrigen – ach, sind wir mal großzügig – Workouts konzentrierte, merkte ich den eigentlichen und viel nachhaltigeren Effekt erst hinterher.
Während ich mich abstrampelte (wenn man freihändiges Radeln und pfeifen so nennen darf), arbeitete sich der Tabaksbeutel in quasiperestaltischer Manier gemächlich der Öffnung meiner Arschtasche zu, in der ich ihn nachlässigerweise verstaut hatte, und offenbar auch darüber hinaus, kann mir also keinen gesundheitlichen Schaden mehr zufügen. Und zum Nachweis, dass es sich nicht um einen zufälligen Effekt gehandelt hat, gibt es auch Methoden: Und zwar ist es so, dass sich selektiv, ich betone, selektiv, ausschließlich mein Tabak und die Papers aus besagter Tasche (eben nicht!) in Rauch aufgelöst hatten, sie sind ja die größten Teer- und Nikotinlieferanten in so einer Zigarette, während hingegen meine Filter, also sogesehen der Beelzebub, mit dem sich der Teufel, aber lassen wir das, sich auch hinterher noch in ihr befanden.
Ich muss sagen, ich bin erstaunt und werde auch in zukunft mein Fahrrad benutzen, vielleicht sogar häufiger. Auf jeden Fall aber werde ich sehr viel intensiver trainieren, indem ich meinen Tabak fortan in eine Jackentasche oder so mit Reißverschluß verzippe.

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Ypsilaminati

5. März 2008 - 12:28 Uhr

Jetzt weiß ichs wieder, das zweite Thema war tatsächlich die Wahl, doch nicht so, wie ich dachte bzw. welche ich dachte.
Es war über dieses alte seltsame Phänomen, wie ich reden wollte, dass ein gewählter Volksvertreter sich weigert, mit einem anderen gewählten Volksvertreter zu sprechen oder zu verhandeln und ihm so seine Berechtigung als vollwertiger, ihm ebenbürtiger Vertreter abspricht. Eine äußerst undemokratische Angelegenheit.
Aber nochmal zurück, da gibt es ja zwei Phasen. Erstens, der Volksvertreter in spe verspricht dem Volk, sich antidemokratisch zu verhalten, um gewählt zu werden. Das ist ja noch nicht unüblich, manche bauen Ihre gesamte politische Karriere darauf auf, die Verfassung zu zersetzen, früher wie heute, es hat allerdings selten auch schon die Gegenbewegung gegeben, so gab es Monarchen, die demokratische Elemente einführten, um die Monarchie oder die Verbindung ihres Hauptes mit dem Torso zu erhalten.
Zweitens, der Volksvertreter verliert seinen in-spe-Status. Falls er hinterher nicht die erhoffte Machtfülle erreicht hat, die trotz seiner autokratischen Anstrengungen immernoch etwas mit freien Meinungen und Stimmabgaben zu tun hat, wird er sich entweder darauf versteifen, das angekündigte durchzuziehen und sein autoimperatives Mandat in Abwesenheit von Kommunikation fristen (Dilemma: sollen wir ihn jetzt lieben, weil er hält, was er versprochen hat und zu seiner Überzeugung steht, oder hassen, weil er das falsche versprochen hat), oder er wird sein Geschwätz von gestern ebendieses sein lassen und tun, was nötig ist, um eigene Macht zu erlangen und zu erhalten (Dilemma: sollen wir ihn jetzt lieben, weil er die Zeichen der Zeit erkennt und den demokrato-mystischen Wählerwillen deutet, oder hassen, weil er ein skrupelloser machthungriger Wendehals und Lügner ist).
Jetzt möchte ich nurnoch eine Kleinigkeit ergänzen, dass niemand in die Verlegenheit kommt, angesichts der für den Betrachter entstehenden Dilemmata Mitleid mit dem Vertreter zu bekommen, weil er es, wie ers auch machen mag, verkehrt machen könnte: Er hat es von Anfang an falsch gemacht, denn entweder ist er beschriebener Wendehals und Lügner oder aber so unsicher, dass er befürchtet, im Diskurs mit andersdenkenden seine eigenen Ansichten und Standpunkte zu verlieren, oder aber so naiv, das alles für einen urdemokratischen Akt gehalten zu haben.

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Zitat des Zeitpunkts “Sicherheit”

5. März 2008 - 02:23 Uhr

Liebe Bank der Künste, verzeih diesen Diebstahl, aber mir ist bis jetzt noch keine schönere Überschrift eingefallen, außerdem versuche ich auf diese Weise ehrerbietig die Tradition fortzuführen.

Wer die Freiheit opfert, um Sicherheit zu erlangen, wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin (nt)

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Ich bin Blog

5. März 2008 - 02:18 Uhr

Jetzt ist es also so weit, ich habe einen Blog und schreibe nun meinen ersten Eintrag, aber worüber soll ich schreiben?
Soll ich darüber schreiben, welchen Kampf mit Technik, Webhostfirma, deren Technikern, Vertragsabteilung, Rechnungsstelle ich geführt habe, bis ich das ganze so am laufen hatte? Vor allem die Korrespondenz mit der Technikstelle war ja obwohl zermürbend antwortarm recht unterhaltsam ja auch recht gewinnbringend, da sie mir ja schlussendlich (bis jetzt und wahrscheinlich auch in Zukunft) kommentarfrei ein auf Kulanz vorgezogenes Sidegrade eingebracht hat. Dieses Wort fiel zwar erst später, beschreibt aber doch wahnsinnig treffend den Wechsel von einem veralteten Vertragspaket zu seinem gleich- bis höherwertigen Nachfolgepaket, das sich ja weder Up- noch Downgrade nennen kann, wohl, weil letzteres ziemlich irreführend für eine Leistungsvergrößerung wäre, wohl, weil ersteres ja unkompliziert und binnen 1-3 Werktagen aus dem Kundenbereich der Unternehmens-Website stattfinden kann.
Oder soll ich darüber klagen, wie viel Arbeit es war, die bisherigen Inhalte in den Blog (ich werde bis auf weiteres den maskulinen Artikel beibehalten, da ich immernoch der Meinung bin, dass Abkürzungen eine Genus-Neubewertung verdienen) einzupflegen? Dabei sollte man darauf hinweisen, dass bei meiner Kopiertechnik (ich habe mehrere geprüft) alle Formatierungen erst einmal verloren gingen und – da sie ja zwingend zum Verständnis notwendig sind – manuell wiedereingefügt werden mussten, außerdem die ursprünglich vorhandenen Links verschwunden sind, die ich nichtmehr einpflegen werde, da sie erstens (Funktion wurde noch nicht geprüft) in meinem “Antiquariat” in der alten Version der Website noch vorhanden sind, als auch die bezogenen Dokumente sich unter den damals noch nicht auffindbaren in diesem Verzeichnis finden. Erwähnt werden kann noch, dass ich versucht habe, passende Überschriften für die Abschnitte zu finden, die ja allesamt ohne Überschrift auskamen, desweiteren die Veröffentlichungsdaten möglichst an die im Buch erwähnten anzupassen, wo letztere fehlen, ein imaginäres, aber wenigstens chronologisch eingeordnetes Datum zu ergänzen.
Oder soll ich mich freuen, dass ich es auch schon geschafft habe (die Alt-Seite einzupflegen kostete mich die letzte Nacht, das Antiquariat die bisherig heutige) das “Antiquariat” zu erstellen? Dieses ist ja auch fürs erste abgeschlossen, allerdings plane ich, noch frühere Werke einzupflegen (diese dann wohl als Scan oder Neutipp), denn mich würde noch die Redigitalisierung (der Herr haben bei jeder neuen Ausgabe die Vorgängerdatei gelöscht und nur den Ausdruck archiviert) meiner Klassenzeitung als auch der mir letztens wieder in die Hände gefallenen Urversion der im großartigen Team mit L. und K. verfassten Abirede reizen.
Oder soll ich darüber meditieren, dass ich mir immernoch nicht im Klaren darüber bin, wieviel Öffentlichkeit ich überhaupt möchte? Keine Ahnung ob ich ein Interesse daran haben sollte (oder warum), dass jeder hier lesen kann, was meine Finger in die Tasten geben oder mein großartiges Zufallsprogramm zusammenstellt. Andererseits weiß ich ja aus Erfahrung, dass ich eher nicht dazu neige, zu schreiben, wenn nicht wenigstens die Möglichkeit besteht, dass es jemand lesen könnte. Nur möchte ich nicht so weit kommen (was mir nicht immer gelingt), dass ich darüber nachdenke, was ein Leser denken könnte bzw. dass ich darum etwas anders schreibe. Ein Dilemma.
Oder soll ich erwähnen, dass ich auch noch plane Buch I und II nach und nach nachzukommentieren, um damit den Nachteil im damaligen Konzept (genau das abzutippen, was ins Büchlein gekritzelt war, egal wie sehr man sich dagegen streubt) zu kompensieren und Veränderungen möglich zu machen? Aber warum sollte ich das denn erwähnen, wo ich doch nicht für Leser schreibe?
Oder soll ich die Themen beginnen, die mir bei Beginn der Arbeiten am Blog als Einstieg vorschwebten, die nun aber, da sich das ganze so hingezogen hat, zum Teil schon wieder verschwunden sind? Ich kanns ja versuchen: Es waren zwei politische Themen. Das erste weiß ich schon nicht mehr, wobei es glaub ich das zweite war. Vielleicht war es die Wahl, von der zu reden mich nur aufregen würde, oder es waren die Erlebnisse mit der Kanzlerin im Bierzelt, was dann allerdings nicht mehr wirklich ein politisches Thema wäre bis darauf, dass bei einer späteren Gelegenheit im Zusammenhang mit der Nacherzählung meiner Gedanken zu den Rednern des Abends Schiller zitiert wurde, “Tyrannenmord”, “den Dolch im Gewande”, ich weiß es nicht mehr. Das andere Thema war erfreulicher. Es ist eine Schlacht geschlagen gegen einige der größten Staatsfeinde, die mir in diesen Zeiten einfallen und die deshalb so gefährlich sind, weil sie ihre grundgesetzzersetzerische Tätigkeit wider unsere freiheitlich-demokratische Ordnung aus dem Zentrum unseres Staates ausführen. Nachlassen darf man trotzdem nicht. Aber immerhin, mein Laptop gehört mir.
Jetzt ist es auch Zeit, diesen Artikel zu beenden. Er ist nicht gelungen hinsichtlich seiner Eigenschaft als erster Artikel meines Blogs, aber was soll ich machen, ich habe noch nie gerne so spät nochmal alles umgekrempelt, dabei hätte ich schon früh merken können, korrigiere, habe ich schon früh gemerkt, dass dieser Fragen-Scheiß total nervig ist und diese langen daraus resultierenden Ab(Sätze) völlig unübersichtlich werden, aber, hm, verdammt, Schluss jetzt!

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Bewusster Konsum

2. Mai 2007 - 17:05 Uhr

2.5.7 17:05 Tja, Handyspielen und trockener Stift fressen Zeit. Darum jetzt nichts über bewussten Konsum
11.5.7 17:16 Bewusster Konsum. Ein doofes Wort. Mal wieder so etwas, das ich mir krampfhaft und schnell überlegt hab und für das es wohl siebeneinhalb bessere gibt, weil darüber ja auch sicher schon oft nachgedacht wurde. Vielleicht hatte ich ja selbst schon ein besseres.
Jedenfalls geht es ja nicht um das Wort oder so. Ach, das ist hier schon wieder ein beschissenes Gelaber! Wenns schon so bescheuert ist, sowas zu schreiben, wie muss es sich dann erst anfühlen, es zu lesen. Hab ich mich denn vom Kreativgeis zum dampfplaudernden Blubbersack entwickelt, der in großen Gesten Pausen kaschiert, in denen er nach großtönenden worten ringt, um Allerweltssachverhalte zu beschreiben, die soviel Berechtigung haben, besprochen zu werden, wie diese eine Niete, die die linke Ecke dieser seltsamen Tasche, an der jeans befestit, von der ich bis heute nicht weiß, ob ise eine besondere Aufgabe von ihrem Schöpfer zugedacht bekommen hatte, wwas ich für durchaus plausibel halte, denn damals war es sicher noch nicht üblich, irgendwelche Taschen an irgendwelchen Stellen der Hose zu befestigen lediglich zum Selbstzwecke, aufdass irgendwer darin ein besonderes gestalterisches Element entdecke.

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Overdressness

31. März 2007 - 20:21 Uhr

31.3. 20:21 inzwischen weiß ich, dass es ihn gibt Boah, das muss ich erzählen! Das war wohl die schnellste Aktion ever, dass ich einen richtig seltsamen Spitznamen verliehen bekommen habe. Ich bin alsoh (mal sehn, wie das ausschaut) mit zwei Flaschen Wein (und einer Plastikflasche Wasser) vom Bahnhof nach Hause unterwegs. Eben mit der 3er eine Station und dann umsteigen. Diese zwei Weinflaschen, mit denen in der Hand ich mich aus Umsteigegründen zur letzten Tür begab, veranlassten – wobei zu klären wäre, warum man so viele seltsame Blicke zu ernten hat, wenn man eine – wohlgemerkt verkorkte – Weinflasche in der Hand trägt, in der Öffentlichkeit – die dort befindlichen Amstel-Dosenbiertrinker, mich anzusprechen.
Irgendwas vergleichendes erst, 21:05 Döner gegessen; der momentane Zustand – nach der ersten (vorhin nicht mit aufgezälten) anteiligen Flasche Wein –, man sieht es an der Schrift, als cremig bezeichnen lassen[sic]. dann ich könne doch ne Flasche öffnen. Meine Erklärung das führte zu nichts, da ich gleich wieder umstiege, wurde damit gekontert, dass das bei ihnen genauso sei. Letztendlich sind wir bei meiner Beteuerung verblieben, dass ich die Flasche geöffnet hätte, wären sie in meine Richtun gefahren und nicht in die Gegenrichtung. Dass es auf eine Privatparty ginge. Bei mir ja auch, vielleicht noch auf dieselbe, da ich ja vor[unleserich] heimführe, wegen Umgewandung aufgrund Overdressness. Ich sei ja in schwarz-weiß unterwegs. Was als Erwiderung hervorrief, ob ich denn Priester sei. Dann mit dem Zusatz, ich sei hoffentlich Priester einer Nudistensekte, der doch später tatsäclich noch auf die selbe Party käme und zwar mit seiner Gemeinde. Find ich ne gute Konstruktion. Zumal in der Zeit. So inetwa endete dies. Fast.
Denn was mich zu dieser Begeisterung führte – scheiß Formulierung – war, dass etwa drei Minuten später, kurz vor Einfahrt derer Straßenbahn ein Schrei quer über den – bedenke die Zeit – gut besuchten, auch mit tagtauglicherem Publikum, Königsplatz ging: “Nudistenpriester! Sehr zum Wohlsein.” oder so.

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Entspannt

3. März 2007 - 11:06 Uhr

3.3.7 11:06 Gestern abend wars ganz lustig. Er war plötzlich einfach dabei. Und er konnte es genießen. Und da er Vertrauen hatte und die Situation entspannt war, konnte ich ihm seine Unangenehmheiten bekämpfen.
Er hat mir einfach vertraut. Das war auch wichtig. Ich hab mir die Gedanken gemacht und er sollte sich einfach ergeben. Und wenn er anfing, sich Gedanken zu machen, genügte es, dass ich ihm sagte, er solle es mir überlassen.
21:05 Es war schön mitanzuschaun. Denn er durchwanderte viele Phasen die ich doch achsogut kenne. Alle Muskeln [?] zugen irgendwie. Die Augen wurden rot. Wobei ich sagen muss, dass sich das, was ich diese charakteristischen roten Augen nenne etwas anderes ist als eben nur rote Augen.
Der Blick wird etwas dämlicher, die Augen etwas glasig – was von der wie ich glaube eingeschränkten Sekretproduktion herrühren mag, außerdem werden sie rot – was sehr wahrscheinlich daher rührt. Außerdem wurde seine Gesichtshaut kalt und – mitsamt der Lippe – aschfahl.
Das war so dieser Zustand, 7.3. 15:00 der einen unheimlich bremst und der auch 16.3. 21:04 so richtig unangenehm ist.
Wobei – unangenehm – ist er per se unangenehm, oder macht ihn die Erfahrung, die ihn als Grundlage für richtig schlechte Entwicklungen kennt, unangenehm?
Das ist aber doch garnicht der Punkt. Es geht nämlich um mehrere Abwägungen. Und zwar solche, die an diesem Abend stillschweigend getroffen wurden. Die entscheidendste war wohl, dass nach dem Trinken zur Inhalation übergegangen wurde. Das ist ja bekannter- wie wohl auch erwähntermaßen 16.3. 23:54 nicht gerade optimal. Eigentlich aber noch wichtiger, da nicht nur in die Rezeption des Erlebnisses hineinspielend, war die Tatsache des stark beschränkten Zeitrahmens bestimmt von der Abfahrtszeit des letzten Busses, den zu nehmen [~] vereinbart war.
Es war nicht einfach, sich darüber hinweg dafür zu entscheiden. Die interne Auflage war also, niedrig zu dosieren; Einschränkung dessen der erwünschte Eintritt einer knapp über der Wirkschwelle liegenden Wirkung. Das beinhaltete natürlich vielerlei Unwägbarkeiten. Unbekannte notwendige Dosis am Hauptversuchskandidaten; schwer schätzbare Potenz des Präparats; unter beiden Vorbedingungen schwer abschätzbare Wechselwirkungsdimension mit dem Alkohol.
17.3. 9:14 Chorprobentag Die andere schwere Entscheidung war erst später zu treffen, dann aber drängte sie sich auf. Es war erstmal keine Entscheideung sondern erst mal ein fettes Brainstorming. Das war die Aschfahl-Geschichte in Verbindung mit dem Busfahrplan.
Was war zu tun. So nach Hause war eigentlich nicht möglich, allein eigentlich erst recht nicht.
Die verbleibende Zeit schmolz dahin.
Ja gut, keine Ahnung, ob es noch andere Möglichkeiten gab, etwa zu versuchen, die Fahrplan-Angelegen [sic] zu verbiegen 10:52 oder ähnliches.
24.3.7 13:57 Mag der Teufel kochen, was er will, ich esse nunmal gerne.
Aber, um aufs Thema zurückzukommen, es war einfach die pragmatischste Lösung, die Situation zu stabilisieren und weiterführende Entscheidungen zu vertagen. Und es machte Spaß. Es wurde größtmögliche Ruhe erzeugt, die sich dann auch selbstverstärkend im inneren breitmachte. Konsequenzen ausblenden ist eine Technik, die noch genauer untersucht werden muss. Und wenn sie nicht gestorben sind, bin ich weiterhin gezwungen, mir irgendeinen Scheiß aus den Fingern zu saugen.
22:09 Das mit den Tricks ist noch ne andere Sache. Es ging einfach darum, dass man sich ja stillschweigend einig war mit der Rollenverteilung, also auch mit der Vorgehensweise. Und dann meint Versuche, die körperliche Verfassung zu verbessern oder zu erhalten und gleichzeitig noch ein interessantes Genußprogramm zu bieten, als Tricks zu bezeichnen, stößt jetzt nicht gerade auf Begeisterung. Nur, wie so oft wird wohl entscheidend sein, wie man das Wort belgt. Nur klingt mir Trick ein wenig zu unehrlich, hinterlistig

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Gin-Kaltauszug

19. Februar 2007 - 22:07 Uhr

Hm, teilweise schade, dass ich gestern nicht geschrieben habe. Andererseits hatte ich so die Möglichkeit, ach verdammt, eben nicht schreiben zu müssen. Es handelte sich gestern wieder um einen Argyreia-Versuch. Im dreistundigen Gin-Kaltauszug. Allerdings ist damit, trotz gutem Ergebnis, der Fehlversuch vom letzten Mal nicht vollständig ausgeglichen.
Denn ich nahm eine Kombinationssubstanzierung mit Total Heißen Chips vor. Die Wirkung von letzterem konnte ich nicht wirklich trennen. Beziehungsweise habe ich sie nicht gespürt in der üblichen Form. 19.2. 22:07 Weisses Lamm Es machte sich, wie erwartet, keinerlei Ruhe breit in mir. Es war seltsam. Aber gut, das ist es ja immer.
Es war mal wieder so, dass ichbefürchtet hatte, dass keine Wirkung eintreten würde, ich bin mir zwar nicht mehr sicher, ob ich an dieser Stelle vom letzten Versuch mit alkoholischem Auszug – heißt das Mazeration, oder ist das das mit dem Fett? – berichtet hatte, glaube aber schon, das getan zu haben.
Jedenfalls war es ja damals so, dass keine oder fast keine Wirkung einsetzte, wobei allerdings unklar blieb, ob das aufgrund des unausgereiften Extrakts oder des vielen Mageninhalts (nicht) der Fall war.
Nun war auch eine gute Stunde vergangen und die Wirkung war ein weiteres Mal nicht oder nur andeutungsweise – es konnte auch bloße Imagination sein – vorhanden. Das ließ ein weiteres Mal einen Fehlschlag vermuten. Allerdings muss ich natürlich zugeben, dass Geduld und Selbstdisziplin in diesem Moment (!) nicht meine aktiven Tugenden waren. Eneinviertel Stunden sind, wie mir ja bereits bekannt war – jetzt weiß ich auch wieder, was mit dem letzen Versuch loswar (2 – 3 h) –, nicht wirklich genug, um eine Wirkung auszuschließen. Außerdem hatte ich, trotz der eleusischen Fastenvorsätze doch inzwischen das ein- oder andere in den Verdauungsapparat geschoben – und nur Scheiß.
Es war irgendwie eine kleine Tortur an diesem Tag., sich so liebvoll mit der Herstellung des Präparats zu beschäftigen, um dann in der Zeit, in der es sich mit sich selbst beschäftigt, so schrecklich wenig zu tun haben zu müssen, dass man nichts besseres zu tun findet, als jede Minute erneut zu überlegen, ob es denn jetzt endlich fertig sei.
Um meine Verzweiflung zu beenden und die verbleibende Zeit zu überbrücken, empfahl mir der F. dankenswerterweise ebenjene Total Heißen Chips, die ich allerdings nicht aß. Nachmittags.
Diesen wandte ich mir erst zu [?], als der Eintritt der Präparatswirkung auf sich warten ließ und ein weiteres mal eine gewisse Zeit zu überbrücken war.
Ich bin mir nicht mehr sicher ob und wie ich den Entritt der Zweitwirkung bemerkte, allerdings setzte sicherlich die Erstwirkung ein, ~ 10:40 die aber erst einige Zeit später einen ersten Höhepunkt erreichte. In der Straßenbahn. Dort genoß ich, telefonierend, die ersten größeren Wellen.
Mich irritiert jedoch immernoch, dass ich die Sekundärwirkung nicht eindeutig bestätigen kann. Wird diese Wirkung ausgelöscht. Oder verstärkt die Sekundär- die Primärwirkung? Vielleicht hätte diese ja erst später oder garnicht eingesetzt. Blablabla.
Was ich auf jeden Fall mal noch bemerken wollte, ist, dass man Argyreia die genze Zeit über im Körper zu verspüren, ja, sogar zu lokalisieren vermag. Und zwar anhand des Unerwünschten. Dieses etwas schmerzhafte Unwohlgefühl verharrt einige Zeit im Magen und an dessen Ausgang, um dann durch den Darm zu wandern, wie exakt es dort zu spüren ist, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen, aber dass ich es wieder deutlich im Enddarm und auch gleichzeitig eindeutig in den Nieren spüren konnte, ist wiederum Tatsache.

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Spielball

8. Februar 2007 - 16:30 Uhr

8.2.7 16:30 Hängen, ohne Zeit. Ewigkeit?
Als heute eine ziemliche Menge von einer Antwort abhing, die ich in etwa einer Stunde erwarten durfte, machte sich ein ganz außerordentliches Gefühl in mir breit: Harndrang. – Nein, verarscht, ich wollte nur die aufgebaute Stimmung wieder etwas kaputtmachen.
Die Situation jedenfalls gebot mir einfach, zu warten. Ich persönlich hatte mich entscheiden, alles weitere Vorgehen von der Antwort abhängig zu machen und hatte mich ja auch Gedanklich intensiv auf die Situation vorbereitet. Folglich war jetzt einfach nichts zu tun.
Nichts. Und es war keine Langeweile, die sich in mir ausbreitete. Nichtmal ansatzweise. Es war auch keine überzogene Spannung, war nicht Angst, auch kein Glück oder sowas.
10.2.7 13:27 Ich war in diesem Moment einfach unabwendbar Spielball meiner Umwelt, der Zukunft oder vielleicht des Augenblicks. Ich gab mich dieser Tatsache auch hin zu tun gibt es ja zwar immer etwas, aber ich hatte ja entschieden, nichts zu tun bzw. nicht den Versuch zu unternehmen, etwas zu tun, sondern alles von dem einen Abhängig zu machen.
Das seltsame SChwebegefühl allerdings verschwand ziemlich schnell, als ich anfing mich mit den Leuten zu beschäftigen, die ich

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